Automobil Volvo gewinnt mehr jüngere Kunden

Köln · Volvo reitet aktuell auf einer Erfolgswelle und erwartet das sechste Wachstumsjahr in Folge. Die Modellpalette wird mit dem V60-Abkömmling Cross Country und der neuen Generation der S60-Limousine im Sommer weiter ausgebaut.

 Vom neuen Volvo-Kombi V60 gibt es jetzt auch wieder eine allradgetriebene Cross- Country-Version mit erhöhter Bodenfreiheit.

Vom neuen Volvo-Kombi V60 gibt es jetzt auch wieder eine allradgetriebene Cross- Country-Version mit erhöhter Bodenfreiheit.

Foto: Volvo

Die hochgebauten SUVs bleiben im Trend. Bei Volvo Deutschland besetzten sie auch im vergangenen Jahr auf der Verkaufs-Siegertreppe die Plätze eins bis drei: XC60 (14 643 Einheiten), XC90 (6966 Einheiten) und XC40 (6898 Einheiten). Insgesamt brachte der in Köln ansässige Importeur im Jahr 2018 rund 45 000 Fahrzeuge an die Kundschaft. Das bedeutet eine namhafte Steigerung von gut elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Bei aller Freude über die erfolgreichen XC-Modelle vernachlässigt Volvo seine Limousinen- und Kombi-Klassiker nicht. Innerhalb der 40er-, 60er- und 90er-Baureihen machen sie hierzulande immerhin ein Drittel aller Verkäufe aus. Spätestens im dritten Quartal 2019 soll die nächste Generation der Mittelklasselimousine S60 auf den Markt kommen. Den im vergangenen Herbst neu aufgelegten V60-Kombi gibt’s nun auch wieder in der allradangetriebenen Cross-Country-Version – in gemäßigtem Abenteurerdress mit erhöhter Bodenfreiheit.

Die Radläufe werden durch Kunststoffaufsätze hervorgehoben, zusätzliche seitliche Schutzleisten und ein schwarzer Kühlergrill mit zweitem Lufteinlass sollen kraftvoll, aber nicht aggressiv wirken. Für Ausflüge auf unbefestigte Wege eignet sich die um sechs auf 21 Zentimeter erhöhte Bodenfreiheit.

Anfänglich gibt es den V60 Cross Country nur mit einem 190 PS/140 kW starken 2,0-Liter-Dieselmotor. Seinen Normverbrauch gibt Volvo mit 5,4 Litern Kraftstoff an, was einem CO2-Ausstoß von 143 Gramm pro Kilometer entspricht. Nach ersten Testfahrten zeigte der Bordcomputer einen Durchschnittsverbrauch von 6,7 Litern Diesel. Die fein schaltende Achtstufen-Automatik passt gut zum ebenso ruhigen wie durchzugsstarken Charakter des Triebwerks. Das komfortabel abgestimmte Fahrwerk lässt nur bei gröberen Bodenunebenheiten ein zartes Rumpeln ins Innere dringen.

Es ist bemerkenswert, dass Volvo den Cross Country noch mit Dieselmotor anbietet, denn der schwedische Hersteller hatte vor knapp einem Jahr die Abkehr vom Diesel angekündigt. Daran will Volvo, das zum chinesischen Geely-Konzern gehört, auch konsequent festhalten, wie ein aktuelle Anfrage ergeben hat. Da im vergangenen Jahr aber noch 67 Prozent der Käufer eines Volvo-Modells einen Dieselmotor gewählt haben, wird der D4-Motor im V60 Cross Country weiterhin seine Liebhaber finden. Vor der aufflammenden Diesel-Debatte hatten allerdings 95 Prozent aller verkauften Volvo-Fahrzeuge einen Diesel unter der Haube. Das D4-Aggregat im Cross Country erfüllt die Abgasnorm Euro 6d-temp. Im Sommer schiebt der Hersteller für den aufgepeppten Kombi den 250 PS/184 kW starken T5-Benziner nach. Damit werden für ihn auch Plug-in-Hybrid-Ausführungen in greifbare Nähe kommen.

Zum Marktstart steht der V60 Cross Country D4 ausschließlich in der Spitzenausstattung Pro ab 52 350 Euro in der Preisliste. In der Vergangenheit hat sich beinahe jeder zehnte V60-Kunde für einen Cross Country entschieden. Beim größeren Bruder V90 waren es im letzten Jahr sogar 40 Prozent, die das Offroad-Design bevorzugten.

Die zweite Neuigkeit in diesem Jahr betrifft ebenfalls die V60-Baureihe. Die zusätzliche Ausstattungslinie R-Design soll einen betont flotten Charakter verkörpern. Das Auto ist mit seinem serienmäßigen Sportfahrwerk um 1,5 Zentimeter tiefer gelegt, steht auf auffälligen Alufelgen und trägt R-typische Designmerkmale an Bug und Heck. Obendrein ist die Lackierung Bursting Blue Metallic eine exklusive Option.

Im Innenraum zeugen Leder-Sportsitze, ein speziell geformtes Lenkrad und einiger Alu-Zierrat vom speziellen R-Design. Das R-Modell kann man mit allen erhältlichen V60-Motoren bestücken – allerdings nicht mit Allradantrieb. Der Einstieg ist mit dem 150 PS/110 kW starken 2,0-Liter-Diesel ab 44 950 Euro möglich.

Bei Volvo Deutschland herrscht eine optimistische Stimmung, dass man 2019 das sechste Wachstumsjahr in Folge schaffen wird. Einen Anteil daran soll auch die Verdoppelung der Plug-in-Hybridverkäufe haben. Momentan handelt es sich bei dieser Technologie allerdings noch um ein zartes Pflänzchen. Der hauseigene Verkaufsanteil bei den sechs solcherart angebotenen Modellen beträgt gerade mal vier Prozent.

Hoffnungsvolle Erwartungen sind auch mit dem Flatrate-Modell „Care by Volvo“ verknüpft, das Ende letzten Jahres angelaufen ist und übers Internet abgewickelt wird. Mit einem monatlichen Festbetrag sind alle Kosten abgedeckt – also die Mietrate, Steuern und Versicherung, Wartung, Reparaturen, Reifenwechsel Sommer/Winter und sogar ein Abhol- und Bringdienst Richtung Werkstatt. Nur die Tankrechnung muss noch selbst bezahlt werden. Nach ersten Erfahrungen spricht diese Geschäftsidee wie gewünscht vor allem Privatkunden an, und auch der Altersdurchschnitt der Kundschaft ist gesunken. Dem Vernehmen nach sei man auf einem guten Weg, das Ziel von fünf Prozent des Verkaufsvolumens über diesen Verkaufskanal zu erreichen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort