Mit Tageslicht durch die Nacht

Stuttgart · Omnibusse sind häufig auch nachts unterwegs. Für mehr Sicherheit können dann neuartige LED-Scheinwerfer sorgen. Sie sind zwar teurer als Xenonlampen, halten aber in der Regel ein ganzes Bus-Leben lang.

 Die Unterschiede zwischen Halogen-, Xenon- und LED-Scheinwerfern sind klar zu erkennen. Foto: Daimler

Die Unterschiede zwischen Halogen-, Xenon- und LED-Scheinwerfern sind klar zu erkennen. Foto: Daimler

Foto: Daimler

Reisebusse verfügen oft über erstaunlich viel Komfort: bequeme und verstellbare Sitze, reichlich Beinfreiheit, Fußstützen, Klapptische, Klimatisierung, individuelle Beleuchtung und neuerdings auch freien Internetzugang.

Eine problemlose Fahrt hängt auch von der Sicherheitsausstattung ab. Dazu zählen zweifelsfrei leistungsstarke Scheinwerfer. In Deutschland ereignet sich jeder fünfte der rund 400 000 Verkehrsunfälle pro Jahr, bei denen Personen verletzt oder getötet werden, bei Dunkelheit. 25 Prozent der Unglücke geschehen auf der Autobahn. Zahlreiche Busse sind bereits mit Xenonlicht ausgestattet, das deutlich heller als Halogenlicht leuchtet. Und jetzt kommen langsam LED-Scheinwerfer dazu. Bei einer Präsentation der Daimler-Bussparte konnten die Besucher kürzlich die unterschiedliche Lichtausbeute dreier verschiedener Lampenarten im direkten Vergleich beurteilen. Xenon-Scheinwerfer leuchten gegenüber Halogen die Fahrbahn mit breitem und hellerem Lichtkegel viel besser und weiter aus. Im direkten Vergleich reichte die Sicht auf einer komplett mit Schnee bedeckten Fahrbahn im Bus mit Halogenlicht rund 60 Meter weit. Xenon kam auf 80 Meter. Auch die LED-Scheinwerfer im dritten Bus erhellten die Fahrbahn 80 Meter weit, allerdings über das gesamte Sichtfeld viel gleichmäßiger als das Xenonlicht. Bei diesem türmte sich die Helligkeit vor allem direkt vor dem Bus auf und wurde in der Breite unschärfer.

Während Halogenlicht mit einer Farbtemperatur von 3200 Kelvin als warm empfunden wird, erscheint Xenon-Licht mit etwa 4000 Kelvin neutralweiß und kühl. LED-Licht wirkt mit 5500 Kelvin noch kühler und kommt dem Tageslicht sehr nahe. Es wird heller als Xenon-Licht empfunden, wodurch die Augen weniger angestrengt werden. Obendrein besteht eine weichere Hell-Dunkel-Grenze, so dass die Reichweite subjektiv größer erscheint.

LED hat sofort nach dem Einschalten die volle Lichtstärke, Xenon braucht mehrere Sekunden, um diese zu erreichen.

Mercedes-Benz- und Setra-Busse können neuerdings in einzelnen Baureihen mit den LED-Vollscheinwerfern ausgerüstet werden. Diese kosten mehr als Xenon-Leuchten, halten aber auch achtmal länger und somit ein Bus-Leben lang.

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