Mit Sieben über Stock und Stein
Weiterstadt · Skoda, tschechische Tochter des Volkswagen-Konzerns, bringt nach langer Zeit der Ankündigung den Kodiaq auf die Straße. Das Mittelklasse-SUV nutzt viel bewährte VW-Technik. Die Verpackung ist den Skoda-Designern wieder gut gelungen.
Den sogenannten modularen Querbaukasten nutzen mehrere Marken des Volkswagen-Konzerns für zahlreiche Modelle. Auch Skoda fertigt seine Produkte vom Fabia bis hin zum Superb aus dem Konzern-Baukasten. Was bisher fehlte, war ein hochbeiniges SUV oberhalb des Yeti. Auch einen Siebensitzer konnten die Skoda-Händler bislang nicht anbieten. Das ändert sich ab dem 4. März. Dann steht der Kodiaq bei den Händlern. Die Preisliste startet bei 25 490 Euro. Das 4,70 Meter lange Mittelklasse-SUV haben die tschechischen Entwickler auf 1,88 Meter Breite aufgeblasen. Wichtiger für einen hohen Fahrkomfort ist der auf 2,79 Meter gestreckte Radstand.
Trotz seines hochbeinigen Aufbaus ähnelt der Kodiaq eher einem großen Kombi als einem Geländewagen. An der Bugpartie haben die Designer auf allzu großzügigen Kunststoffschutz verzichtet. Beim bumerangförmigen Tagfahrlicht kommt LED-Technik zum Einsatz. Alle Linien der Karosserie sind klar geführt, am steil abfallenden Heck lässt sich bereits von außen die praktische Seite des großen Skoda erkennen.
Öffnet man eine Tür, fährt automatisch ein Kunststoffschutz über die untere Türkante. Er verhindert beim Ein- und Aussteigen in engen Parklücken Kratzer und Dellen am Auto. Ford hat Ähnliches bereits vor Jahren eingeführt.
Innen setzt sich die klare äußere Gestaltung fort. Alle Bedienelemente sind gut erreichbar, die Verarbeitung lässt kaum Wünsche offen. Der Farbbildschirm oben in der Mitte des Cockpits reagiert bereits auf leichte Fingerberührungen. Auf der Beifahrerseite scheint zunächst das große Kunststoff-Zierelement nachlässig befestigt. Doch es lässt sich nach oben klappen und gibt ein großes Ablagefach frei. Im Fond können drei Erwachsene mit genügend Kopf- und Beinfreiheit bequem sitzen. Gegen 890 Euro Aufpreis schwenken in dritter Reihe zwei weitere Notsitze heraus. Sie eignen sich auf kurzen Strecken zwar auch für Erwachsene, vermindern aber natürlich den Gepäckraum auf ein schmales Fach. Im Fünfsitzer passen 650 Liter unter die Laderaumabdeckung; legt man die Rücksitze mittels einfachem Hebelzug zu einer ebenen Ladefläche um, ist Platz für mehr als 2000 Liter bis unters Dach.
So viel Gepäck will bewegt werden. Einstiegsmotor ist der 1,4-Liter-Benziner mit 125 PS/ 92 kW. Er ist auch mit 150 PS/ 110 kW erhältlich. Auf ersten Testfahrten brachten schon die 125 PS den 1,5-Tonner gut in Fahrt. Weiterhin sind ein 2,0-Liter-Benziner mit 180 PS/132 kW sowie zwei 2,0-Liter- Diesel mit 150 PS/110 kW und 190 PS/ 140 kW im Programm. Die beiden stärksten Modelle sind stets mit Allradantrieb und Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe ausgestattet. Für den 150-PS-Diesel sind auch Vorderradantrieb und eine Sechsgang-Handschaltung zu haben. Die meisten Kunden werden zu einem Dieselmotor greifen.
In ersten Tests konnte bereits die 150-PS-Version überzeugen. Das Doppelkupplungsgetriebe findet stets die richtige Übersetzung, und 340 Newtonmeter Drehmoment sorgen für niedrige Drehzahlen bei gutem Durchzug.
Unterwegs glänzt der Kodiaq mit komfortabel abgestimmtem Fahrwerk, vor allem auf langen Bodenwellen. Kurze Unebenheiten wie Kanaldeckel kann hingegen selbst das aufpreispflichtige adaptive Fahrwerk (940 Euro) nicht gänzlich vor den Passagieren verbergen.
Zum Thema:
Ausführung:Mittelklasse-SUVPreis:25 490 EuroLänge:4,70 MeterBreite:1,88 MeterHöhe:1,66 MeterRadstand:2,79 MeterLeergewicht:1502 KilogrammZuladung:575 KilogrammGepäckraum:650 - 2065 LiterAnhängelast:1600 Kilogramm Motor:4-Zylinder-BenzinerHubraum:1395 ccmLeistung:125 PS/92 kWDrehmoment:200 Nm von 1400 bis 4000 U/minAbgasnorm:Euro 6CO{-2}-Ausstoß:137 g/kmSpitze:190 km/h0 auf 100 km/h:10,5 SekundenNormverbrauch:6,0 Liter Super
