Maschinen für Entdecker un d Genießer

München · Der Motorrad-Jahrgang 2015 hält unterschiedlichste Neuheiten bereit. Von der 125er mit lebensrettendem ABS bis zur 200 PS starken Fahrmaschine für den Könner. Mit der großen Vielfalt sollen Käufer gelockt werden.

 Der Vierzylinder-Reihenmotor der Kawasaki ZX-1000 Ninja H2 wird durch einen mechanischen Kompressor aufgeladen. So kommt die Straßenversion auf eine Leistung von 200 PS/147 kW. Fotos: Hersteller

Der Vierzylinder-Reihenmotor der Kawasaki ZX-1000 Ninja H2 wird durch einen mechanischen Kompressor aufgeladen. So kommt die Straßenversion auf eine Leistung von 200 PS/147 kW. Fotos: Hersteller

 Bei der Lotus C-01 hat der bayerische DTM-Rennstall Kodewa die Finger im Spiel.

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 Der Beifahrersitz der Honda NM4 Vultus kann als Rückenlehne genutzt werden.

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 Die BMW S 1000 XR ist eine Mischung aus Allrounder, Sportler und Soft-Enduro.

Die BMW S 1000 XR ist eine Mischung aus Allrounder, Sportler und Soft-Enduro.

 Die KTM Freeride E-XC ist ein Elektro-Motorrad. Es gibt sogar eine Version für 16-Jährige.

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 Die neue Sportster XL 1200T Superlow von Harley-Davidson ist angenehm niedrig.

Die neue Sportster XL 1200T Superlow von Harley-Davidson ist angenehm niedrig.

 Die H2R, die verschärfte Version der Kawasaki ZX-1000 Ninja H2, bietet eine Leistung von 300 PS.

Die H2R, die verschärfte Version der Kawasaki ZX-1000 Ninja H2, bietet eine Leistung von 300 PS.

 Die schnittige Yamaha MT-125 kommt im neuen Modelljahrgang 2015 sogar mit ABS daher.

Die schnittige Yamaha MT-125 kommt im neuen Modelljahrgang 2015 sogar mit ABS daher.

 Im Stile der 60er Jahre hat Ducati die Scrambler gestaltet. Auch Einsteiger dürfen sie fahren.

Im Stile der 60er Jahre hat Ducati die Scrambler gestaltet. Auch Einsteiger dürfen sie fahren.

Die neue Motorradsaison verspricht, besonders bunt zu werden. Wenn es darum geht, was ein neues Motorrad drauf haben sollte, sind die Meinungen gespalten: den Puls in die Höhe treiben, sachlich überzeugen oder vor allem scharf aussehen? Wie gut, dass aktuelle und bevorstehende Neuheiten besonders vielfältig sind. Wir zeigen einen Querschnitt des Modelljahrgangs 2015, der auf Frühjahrsmessen wie der IMOT in München die Besucher bereits beeindruckt hat.

BMW S 1000 XR: Selbst, wenn man nicht das weiß-blaue Propeller-Logo als Tattoo tragen sollte, darf man auf die BMW S 1000 XR als Mischung aus Allrounder, Sportler und Soft-Enduro gespannt sein. Zwar handelt es sich nicht wirklich, wie von BMW vollmundig angekündigt, um eine völlig neue Art von Motorrad . Denn was der Marktführer hier "Adventure Sport" nennt, schickt bereits Ducati als Multistrada, Kawasaki als Versys oder Triumph als Tiger Sport auf die Straßen. Trotzdem, mit 160 PS aus dem bekannten Einliter-Vierzylinder dürfte der dynamische Allrounder für viele Biker interessant sein, die ab und zu den brettebenen Asphalt verlassen, und die sich ein Bike für 15 200 Euro leisten können.

Ducati Scrambler: Besonders spannend für Einsteiger oder Durchschnitts-Biker erscheint die sympathische Retro-800er Ducati Scrambler. Ab 8390 Euro fährt man mit 75 PS im Stile der 60er Jahre durchs Leben - oder mit gedrosselten 48 PS für die Einsteiger-Führerscheinklasse A2. Zu den verschiedenen Versionen, die Ducati in die Ausstellungsräume stellt, gehen die Meinungen auseinander: Entweder sind "Classic", "Urban Enduro ", "Icon" und "Full Throttle" zu viel des Guten oder ein Geniestreich. Die Antwort werden die Kunden geben.

Harley-Davidson Sportster XL 1200T Superlow: Selbst Harley-Davidson hat ein Auge auf Fahranfänger und Wiedereinsteiger geworfen. Sehr viele Harleys sind auch auf 48 PS gedrosselt zu haben, bis hin zu Dickschiffen wie Electra Glide oder Road King Classic. Ganz besonders kommt für Zweirad-Novizen die neue Harley-Davidson Sportster XL 1200T Superlow in Frage. Wie der Name schon sagt: Mit nur 705 Millimetern Sitzhöhe ist sie angenehm niedrig und mit 12 665 Euro relativ erschwinglich. In Serie entwickelt der typische V2 hier 68 PS/50 kW, eine Drosselung auf 48 PS ist vorgesehen. ABS ist bei der Superlow Serie.

Honda NM4 Vultus: Zweiräder, die einen regelrechten Aufschrei verursachen, sind selten. Aber die neue Honda NM4 Vultus ist so eines. Kommt daher wie Darth Vaders Freizeitmobil und kostet mit 55 PS Leistung immerhin 11 490 Euro. Dafür hebt sie sich von allem anderen ab, das zwei Räder hat. Praktische Details wie der als Rückenlehne hochklappbare Sozius-Sitz, ein digitales Mäusekino überm Lenker und ein Doppelkupplungsgetriebe erhöhen den Exotenstatus zusätzlich. Gegen-den-Strom-Schwimmer dürfen sich also auf ein passendes Vehikel irgendwo zwischen Motorrad und Roller freuen.

Kawasaki : In dieser Aufzählung führt kein Weg vorbei an der neuen ZX-1000 Ninja H2 und ihrer verschärften Version H2R: 200 PS mit Tüv-Segen oder bis zu 300 PS in der Rennversion. Ehrfurcht gebietende 133,5 Nm Drehmoment wuchtet bereits die Kawasaki H2 aufs breite Hinterrad. Der Hersteller spricht von "Kompressionsaufladung per mechanisch betriebenem Radialverdichter". Bei Höchstdrehzahl dreht der Kompressor 130 000 U/min, das sind 2166 Rotationen pro Sekunde. Fahrer-Assistenzsysteme sorgen bei der H2 für zeitgemäße Sicherheit. Der Preis fürs grüne Geschoss ist noch offen, aber bis zu 25 000 Euro muss man wohl rechnen.

KTM Freeride E-XC: Wer schon mal auf einem Strom-Bock fast lautlos, aber umso impulsiver durch die Gegend gezischt ist, freut sich auf KTMs emissionsfreies Motorrad . Kuppeln und Schalten hält KTM offenbar für überbewertet und bringt im Frühjahr die Freeride E-XC auf den Markt. Für 11 295 Euro klingen 22 PS nicht gerade viel. Und ob sich 16-Jährige das auf 15 PS und Führerscheinklasse A1 reduzierbare Bike leisten können, ist fraglich. Bis zu 42 Nm Drehmoment schieben ab dem kleinsten Zucker am "Gas"-Griff mächtig an und katapultieren die nur 108 Kilogramm schwere Fuhre über den Asphalt oder durch leichtes Gelände. Eine Supermoto-Version kostet 300 Euro extra.

Lotus C-01: 200 PS unterm Hinterteil und ein futuristisches Gefährt zwischen den Schenkeln, das geht mit der neuen Lotus C-01. Mit reichlich Titan und Carbon bringen die DTM-erprobten Holzer-Brüder aus Augsburg und der DTM-Rennstall Kodewa 2015 ein mit Spannung erwartetes Motorrad in die Läden. Allerdings dauert die Spannung noch an, wenn man am Preis interessiert ist. Den Namen und sonst nichts weiter steuert der britische Autobauer Lotus bei. Die Lotus C-01 kommt in verschiedenen Lackierungen auf den Markt. Das Design stammt vom Deutschen Daniel Simon. Die enorme Kraft des Zweizylinder-Motors muss nur 181 Kilogramm schleppen. Der Hingucker wird sicherlich auch ein Straßenfeger sein. Laut Anbieter zu "erschwinglichen" Konditionen.

Yamaha MT-125: Dem 2015er Modelljahrgang der MT-125 spendiert Yamaha erstmals ein Antiblockiersystem und durchbricht damit das bisherige ABS-Privileg von KTM bei den 125ern. Die MT-125, die schon von 16-Jährigen gefahren werden kann, wird wieder ein Stück sicherer. Die schnittig gezeichnete Maschine ist in modernem mattem Metallic-Rot erhältlich, außerdem in mattem Grau und in Race Blue. Entworfen wurde das schicke A1-Motorrad, das die Leistungsgrenze der Führerscheinklasse A1 von 15 PS/11 kW voll ausschöpft, in Yamahas europäischem Entwicklungszentrum nahe Mailand. Die Technik teilt sie sich weitgehend mit der sportlichen YZF-R 125, die inzwischen ebenfalls optional mit ABS erhältlich ist. Die MT-125 kostet 4195 Euro.

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