Automobil Ein kleiner Beitrag für bessere Stadtluft

Köln · Die Toyota-Edeltochter Lexus ist in den USA und Asien sehr erfolgreich. In Deutschland hingegen läuft der Verkauf etwas schleppend. Der neue kompakte Lexus UX soll das ändern.

 Der neue Lexus UX ist eine Mischung aus Kompakt- und Geländewagen, wie sie derzeit viele Käufer bevorzugen.

Der neue Lexus UX ist eine Mischung aus Kompakt- und Geländewagen, wie sie derzeit viele Käufer bevorzugen.

Foto: Lexus

Die Hybridfahrzeuge von Lexus mit ihrer Kombination von Benzin- und Elektromotoren müssten angesichts der anhaltenden Diskussion über Klimawandel, schmutzige Stadtluft und strengere gesetzliche Abgasregelungen viel mehr Neuwagenkäufer überzeugen, als das in den vergangenen Jahren der Fall war. Nun bietet der japanische Hersteller ein neues Modell an, das das Kürzel UX trägt. Dieses steht für Urban Crossover und meint eine Mischung aus Geländewagen und Kompaktwagen, die wendig genug für die Stadt ist. Den UX gibt es sowohl mit Benzinmotor (UX 200) als auch mit Benzin-Elektro-Antrieb (UX 250h).

Mit flacher, spitzer Schnauze und abwechselnd nach außen und innen gewölbten Flächen, die am Heck in ein kantiges Leuchtband münden, lässt der neue Lexus keinen Zweifel daran, dass er für Stadtmenschen mit Sinn für Modisches gedacht ist. Für einen möglichst niedrigen Schwerpunkt sind die Sitzplätze weit unten in der Karosserie platziert: Die Seitenscheiben beginnen kaum auf Schulterhöhe.

Im Fond verstärken breite hintere Dachsäulen das für manch einen gewiss etwas beklemmende Gefühl einer Ummantelung. Nichtsdestotrotz sitzt man im körpergerecht geformten und mit hochwertigen Oberflächen ausgestatteten hinteren Abteil des UX durchaus komfortabel.

An anderer Stelle wirkt die Materialmischung gegenüber dem sonstigen Gesamteindruck teilweise recht einfach. Davon wird zumindest der Fahrer durch die etwas zersiedelt angebrachten Bedienelemente abgelenkt. Dazu zählen ein Dreh-Drück-Hörnchen oberhalb der Armaturentafel für Fahrprogramme und Traktion, ein Bedienelement an der Armlehne zur Steuerung der Unterhaltung an Bord und die berührungsempfindliche Fläche für den Bildschirm, der mit nicht immer sofort einleuchtenden Symbolen gefüllt ist.

Das Platzangebot im Kofferraum hängt stark von der gewählten Antriebsvariante ab. Im UX 200 mit 171 PS/126 kW starkem Vierzylinder-Benziner sind es 334 Liter bis zur Hutablage. Lädt man bis unter die schräge Heckscheibe, kommt man auf 452 Liter. Mit Hybridtechnik (Aufpreis 1950 Euro) und Allradantrieb (Aufpreis 1650 Euro) schrumpfen die Lademöglichkeiten nach und nach auf VW-Polo-Niveau von 283  beziehungsweise 401 Litern. Im Gegenzug sinkt der Normverbrauch von 5,6 auf 4,1 Liter Super.

Richtig glänzen kann die Hybridtechnik auf der Straße. Zunächst ist nur der Elektromotor in Aktion. Die ungewohnte Stille nach Betätigen des Startknopfes und das komfortable Losgleiten entsprechen dem Fahrgefühl von morgen. Das gedämpfte Surren des Elektromotors lässt einen die Umwelt ganz anders wahrnehmen als mit einem hämmernden Verbrennungsmotor unter der Haube.

Der springt allerdings nach spätestens zwei bis drei Kilometern an, da Lexus auf Plug-in-Technik verzichtet. Das heißt, die Batterie des Elektromotors kann nicht an der Steckdose aufgeladen werden, sondern nutzt nur die Brems- und Rollenergie während der Fahrt. Zwei bis drei Kilometer im Elektromodus klingen wenig, da beim Fahren jedoch ständig Energie zurückgewonnen wird, können abhängig von der Fahrstrecke und vom Fahrstil bis zu 50 Prozent rein elektrisch gefahren werden. Dabei ist die Höchstgeschwindigkeit auf 115 km/h begrenzt. So ist man auch auf längeren Strecken wirtschaftlich unterwegs. Der gegenüber einem Plug-in-Modell deutlich kleinere Akku hält Kosten und Gewicht auf einem erträglichen Niveau.

Im Zusammenspiel bringen es die beiden Motoren im UX 250h auf eine Systemleistung von 184 PS/135 kW. Für eine harmonische Kraftentfaltung wurde die Drehzahl des Elektromotors erhöht, während der Benzinmotor genug Drehmoment bereitstellt. Das in früheren Modellen mitunter zu dröhnenden Drehzahl-Arien neigende stufenlose CVT-Getriebe wirkt im UX erheblich angenehmer. Schaltvorgänge haben wir auf unseren ersten Testfahrten nicht vermisst. Über Gas, Bremse und Lenkung lässt sich der UX präzise und entspannt steuern. Der verfügbare Allradantrieb besteht lediglich aus einem zusätzlichen Elektromotor an der Hinterachse, der die Traktion und Stabilität verbessert.

 Lexus hat das Cockpit des UX ordentlich mit Bedienschaltern vollgepackt. Es gibt eine breite Palette von Assistenzsystemen.

Lexus hat das Cockpit des UX ordentlich mit Bedienschaltern vollgepackt. Es gibt eine breite Palette von Assistenzsystemen.

Foto: Lexus

Die Preise für den Lexus UX 200 beginnen bei 33 950 Euro. Wer einen Hybrid fahren will, muss mindestens 35 900 Euro auf den Tisch legen.

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