Ford liefert ab März den neuen Focus RS mit einem turbogeladenen 2,3-Liter-Vierzylinder-Benzinmotor aus, der durch seine ausgewogene Leistungsentfaltung überzeugt. Ausschließlich handgeschaltet schiebt er den kompakten Wagen in nur 4,7 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und auf 266 km/h Höchstgeschwindigkeit.

Das schnellste RS-Modell in der Geschichte von Ford kann aber noch mehr. Es besticht durch ein vorzügliches Allradsystem, bei dem nicht wie üblich die komplette Hinterachse mit nur einer Kupplung an- und abgekoppelt wird, sondern jedes Hinterrad extra. Die Kraft wird bis zu 70 Prozent an die Hinterräder geleitet. Dadurch gibt sich der neue Focus RS spürbar heckbetonter.

Hinzu kommt eine variable Steuerung des Drehmoments an die einzelnen Räder. Dadurch bewegt sich der RS um die Hüfte dynamisch wie ein Jüngling. Da müssen sich Mercedes A 45 und Audi RS 3 und sogar der hinterradgetriebene BMW 35i warm anziehen.

Der Kraftstoffverbrauch wird bei RS-Fahrern wohl kaum im Focus stehen. Zumal dann, wenn sie sehr zügig unterwegs sind oder ihr schnelles Gefährt am Wochenende auf Rennstrecken bewegen. Bei ersten Testfahrten zeigte der Bordcomputer bei einer permanenten Geschwindigkeit um 100 km/h rund neun Liter Verbrauch auf 100 Kilometer an. Als Normverbrauch gibt Ford 7,7 Liter Super Plus an (CO{-2}: 175 g/km).

Auf der Rennstrecke im spanischen Valencia zeigte der RS, wie handlich, austariert und gut balanciert er unterwegs ist. Kurven, wo seid ihr? Ich komme! Vier Fahrmodi können vorgewählt werden. Sie beeinflussen den Allradantrieb, die Dämpfer, die Gasannahme und den Motorklang. Nie wird der Fahrer überfordert, wenn er nicht groben Unsinn am Lenkrad macht. Die auf Wunsch erhältlichen Schmiederäder mit Semi-Slicks von Michelin und 350-Millimeter-Bremsscheiben dahinter sehen nicht nur gut aus. Auf die Bremsen kann man sich verlassen, sie verzögern nachdrücklich und bleiben standfest. Auch akustisch verwöhnt das Auto mit Ansaug-Bass und Abgasklappen-Plopp. Die Karosserie, die auf dem aktuellen Ford Focus der dritten Generation basiert, zeichnet sich durch eine deutlich modifizierte Frontpartie mit einem tiefen Frontsplitter und einem kraftvollen oberen Kühlergrill in markentypischer Trapezform aus. Dem Motor wird dadurch ein Maximum an Kühlluft zugeführt. Die zusätzlichen Lufteinlässe an den Seiten des unteren Stoßfängers betonen den muskulösen Auftritt des Allraders und fächeln den Bremsen Kühlung zu.

Am Heck findet sich ein üppig dimensionierter Diffusor im unteren Bereich der Schürze. Er optimiert den Luftdurchfluss unter dem Fahrzeug und rahmt die beiden kreisrunden Endrohre der Sportauspuffanlage sowie die zentral positionierte Nebelrückleuchte ein. Nicht zuletzt signalisiert der prägnant gestaltete Dachspoiler, dass hier ein Dampfhammer unterwegs ist. Der Dachflügel steht gleichzeitig für eine besonders effiziente Aerodynamik.

Bei der Ausstattung bietet Ford einiges. Zu den Recaro-Sitzen kommen Klimaautomatik, Bi-Xenon-Scheinwerfer mit adaptivem Leuchtkegel, dynamisches Kurvenlicht und LED-Tagfahrlicht. Optional gibt es das Easy-Driver-Paket (540 Euro), unter anderem mit dem automatischen Bremssystem City Stop und Park Pilot. Oder das Performance-Paket (2000 Euro) mit Schalen-Ledersitzen, Navigation mit Touchscreen, Sony-Soundsystem, Internetanbindung, 20-Zoll-Aluminiumrädern (sonst: 19 Zoll) und blauen Brembo-Bremssätteln.

Da wäre noch der Preis: Glatte 40 000 Euro verlangt Ford für den Focus RS. Verglichen mit Konkurrenten (gut 10 000 Euro mehr) ein weiterer Kracher.

Zum Thema:

Ausführung:sportlicher KompaktwagenPreis:40 000 EuroLänge:4,39 MeterBreite:1,82 MeterHöhe:1,47 MeterRadstand:2,65 MeterLeergewicht:1529 Kilogramm Zuladung:496 KilogrammGepäckraum:260 - 1045 LiterMotor:4-Zylinder-BenzinerHubraum:2261 ccmLeistung:350 PS/257 kWDrehmoment:440 Newtonmeter bei 2000 U/minAbgasnorm:Euro 6CO{-2}-Ausstoß:175 g/kmSpitze:266 km/h0 auf 100 km/h:4,7 SekundenNormverbrauch:7,7 Liter Super Plus