Kleine Wagen für großes Geld

Berlin · Smart wagt den Doppelschlag und präsentiert gleichzeitig mit der dritten Fortwo-Generation auch die zweite Auflage des Forfour. Die beiden Kleinstwagen haben viele Ähnlichkeiten – auch mit einem französischen Auto.

 Die neueste Smart-Generation zeichnet sich durch eine umdesignte Front und bunte Lack-Kombinationen aus. Foto: Smart

Die neueste Smart-Generation zeichnet sich durch eine umdesignte Front und bunte Lack-Kombinationen aus. Foto: Smart

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Poppiger, schriller und bunter: Diese drei Attribute beschreiben die auf einer Doppel-Premiere enthüllten neuen Smart-Modelle: den zweisitzigen Fortwo und den viersitzigen Forfour. In den oft grauen Ballungszentren sollen die kleinen Autos möglichst viele Farbakzente setzen, das Unternehmen hofft auf steigende Stückzahlen, so Smart-Chefin Annette Winkler. In der Vergangenheit hatte Smart mit dem ersten und lange Zeit einzigen Modell eine Stückzahl von 100 000 Exemplaren pro Jahr erreicht.

Große Hoffnungen setzt Smart nun auf den neuen Forfour. Nach dem gescheiterten Versuch von 2004 bis 2006, als Smart einen Viertürer auf Basis des Mitsubishi Colt anbot, gibt es nun also wieder einen 3,49 Meter langen großen Bruder für den Fortwo. Wie der Zweisitzer (2,69 Meter kurz) wird auch er von einem Heckmotor angetrieben. Seine Außenhaut ist dank der angedeuteten Tridion-Sicherheitszelle ebenfalls zweifarbig. Mitfahrer Nummer drei und vier gelangen durch fast um 90 Grad öffnende Hintertüren auf ihre Sitzplätze. In der zweiten Reihe ist die Kopffreiheit allerdings weniger üppig als bei einigen Konkurrenzmodellen - ab 1,85 Metern Körpergröße muss das Haupt eingezogen werden. Die nach oben aufschwingende Heckklappe macht den Weg frei zum 185 Liter fassenden Gepäckabteil. Wenn nur zwei Personen an Bord sind, kann es dank der längs verschiebbaren Rückbank deutlich vergrößert werden.

Gebaut wird der neue Forfour im slowenischen Novo Mesto, einem Produktionsort des französischen Kooperationspartners Renault . Hier läuft auch der baugleiche neue Twingo vom Band.

Weiterhin aus dem Werk im lothringischen Hambach kommt der Fortwo der dritten Generation. Anders als seine Vorgänger hat er vorn nun eine etwas gewöhnungsbedürftige Stummelhaube, unter der sich außer dem Scheibenspritzwasserbehälter wenig versteckt. Des Rätsels Lösung heißt hier schlichtweg: Fußgängerschutz.

Für serienmäßige Sicherheit an Bord sorgt in beiden Smarts ab sofort ein automatisches Assistenzsystem, das den Fahrer bei Seitenwind unterstützt. Gegen Aufpreis gibt es einen Abstandswarner und eine Spurhaltehilfe. Das Basismodell hat keine Servolenkung.

Es klingt erstaunlich günstig: Rund 11 600 Euro soll der viersitzige Smart Forfour bei seiner Markteinführung im November kosten. Auf den ersten Blick erscheint der Forfour als Schnäppchen, doch die Preispolitik ist einen zweiten Blick wert: Etwas unterhalb der 11 000 Euro-Grenze liegt der Einstiegspreis für den neuen Fortwo mit 71 PS/52 kW. Er kostet damit etwas mehr als deutlich längere Kleinstwagen anderer Hersteller mit mindestens vier Sitzplätzen. Echte Mitbewerber hat der 2,69-Meter-Smart - nach dem Rückzug des Toyota IQ - nicht mehr, und genau dieses Alleinstellungsmerkmal lässt sich Smart auch weiterhin bezahlen.

Sowohl der Fortwo als auch der Forfour ziert ein verspielt-geschwungenes Innenraumdesign, auf Wunsch - wie bei der Lackierung - auch in unterschiedlichen Farbvariationen. Eine Premiere bei Smart feiert die Fünfgang-Handschaltung, wie auch das Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe.

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