Käufer der C-Klasse in China 20 Jahre jünger als in Deutschland

Die Käufer der C-Klasse von Mercedes sind in Deutschland 50 bis 60 Jahre alt, in den USA zwischen 40 und 50. In China zieht die C-Klasse-Limousine Kunden zwischen 30 und 40 Jahren an. Wie Mercedes alle Altersgruppen zufrieden stellen will, fragte Ingo Reuss den Produktmanager der C-Klasse, Michael Christof.

 Die neue C-Klasse. Foto: Daimler

Die neue C-Klasse. Foto: Daimler

Foto: Daimler

Die neue C-Klasse ist in den Abmessungen und in ihrem Anspruchsniveau gewachsen. Wird sich das künftig auf die Altersstruktur der Kunden auswirken?

Michael Christof: Wir unterscheiden in Deutschland zwei Kundengruppen. Die Dienstwagenfahrer stammen überwiegend aus mittleren Altersgruppen. Bei den privaten Käufern liegt das Alter bei 50 bis 60 Jahren, teilweise auch älter. Das Platzangebot ist für diesen Kundenkreis ein wesentlicher Entscheidungspunkt.

Inwieweit können Sie die Angebote innerhalb der Modellreihe auf unterschiedliche Käuferkreise zuschneiden?

Christof: Die unterschiedlichen Ansprüche decken wir mit dem Lines-Konzept, den verschiedenen Ausstattungsstufen, ab. Beispielsweise spricht die Line "Exclusive" in Deutschland traditionelle, ältere Kunden an.

Wandern die jüngeren Kunden der C-Klasse in Deutschland zur A-Klasse, zum coupéhaften CLA oder zum SUV-artigen GLA ab?

Christof: Das glauben wir nicht, dafür sorgen die Lines "Avantgarde" und "AMG" der C-Klasse.

Mercedes rechnet mit höheren Verkaufszahlen bei der neuen C-Klasse, die für den europäischen Markt in Bremen und East-London in Südafrika gebaut wird. Sie erhöhen deshalb die Produktion, unter anderem durch die erstmalige Fertigung des Modells in Tuscaloosa in den USA.

Christof: Der amerikanische Markt wird künftig über unser Werk in den USA beliefert, um von eventuellen Währungskursschwankungen unabhängiger zu werden. In China wird die Produktion in unserem Werk in Peking erhöht. Dort wird auch das längere Modell mit acht Zentimetern mehr Radstand gebaut.

Damit sind die Hauptmärkte genannt. In welcher Reihenfolge stehen sie bei der C-Klasse?

Christof: Auf die USA folgt China mit großen Zuwachsraten und dahinter kommt Deutschland.

Mercedes hat die Diesel bisher CDI genannt. Warum tragen jetzt alle neuen Dieselmodelle der C-Klasse die Bezeichnung Bluetec?

Christof: Wir wollen damit die saubere Abgastechnik und die niedrigen Verbrauchs- und Emissionswerte des Dieselmotors dokumentieren.

Mit Hybridantrieb wird der C 250 Bluetec zum C 300 Bluetec und deutlich teurer. Auf ersten Fahrten stellten wir zwischen beiden keine spürbaren Unterschiede im Praxisverbrauch fest. Als Normverbrauch werden jedoch 4,0 Liter für den C 250 und 3,6 Liter für die Hybridversion mit 204-PS-Diesel und 27-PS-Elektromotor genannt.

Christof: Der Elektromotor senkt den Verbrauch besonders in bestimmten Fahrsituationen in der Stadt. Zudem werden in anderen Märkten wie beispielsweise in Großbritannien und Frankreich Fahrzeuge mit geringem C0{-2}-Ausstoß steuerlich gefördert beziehungsweise Modelle mit hohem CO{-2}-Ausstoß höher belastet.

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