Für eine Zeit, in der es zählt, Aufsehen zu erregen
Detroit · Mercedes-Benz hat vor Kurzem auf der Motorshow in Detroit den neuen GLE vorgestellt, ein Coupé-SUV der Oberklasse. Es soll auf der Straße und im Gelände gleichermaßen zu Hause sein. Zudem will Mercedes in allen Baureihen Plug-in-Antriebe einführen.
"Mehr Dynamik geht nicht." Ola Källenius, der Vertriebschef von Mercedes-Benz, schwärmt vom neuen Coupé-SUV GLE, als gebe es kein Morgen. Für die Marke mit dem Stern ist es in der Tat ein wichtiger Schritt, um endlich den Anschluss an den einst arg kritisierten, doch vom Autokäufer gerne hergenommenen BMW X6 zu finden. Ein Coupé für den Ausritt jenseits befestigter Straße? Abwegiger ist wenig. Aber in einer Zeit, in der das Aufsehen zählt, kann die Gestalt kaum verschroben genug sein. Dabei ist die Mercedes-Interpretation des Themas weit weniger martialisch, als es bei BMW gespielt wird. Das GLE Coupé sieht ganz nach Mercedes aus, betont mit einem markanten Gesicht, kräftigen Hüften und der gerundeten Dachlinie den Athleten-Anspruch. Die Motorenpalette gehört ebenfalls ins Lager der Kraftsportler. Den Allradantrieb 4matic gibt's serienmäßig, denn anders ließe sich das Drehmoment nicht ohne Traktionsverluste auf die Straße bringen. Zum Marktstart im Sommer werden drei Motorisierungen angeboten: der 350d mit V6-Dieseltrebwerk (258 PS/190 kW), der 400 mit V6-Benzinmotor (333 PS/245 kW) und der 450 AMG ebenfalls mit V6-Benziner (376 PS/270 kW).
Als Spitzenmodell ist der GLE 63 AMG angekündigt. Der 5,5-Liter-V8-Benzinmotor bietet 557 PS/410 kW und in der S-Version sogar 585 PS/430 kW. Zur Ausstattung zählen unter anderen das Fahrdynamiksystem Dynamik Select, das drei verschiedene Fahrmodi anbietet, sowie die Sport-Direktlenkung. Geschaltet wird über ein Speedshift-Plus-Getriebe mit sieben Gängen. Für die anderen Versionen des GLE steht das neue, neungängige Automatikgetriebe bereit.
Im Rahmen der North American International Autoshow in Detroit hatte Mercedes-Chef Dieter Zetsche vor Kurzem außerdem eine Modelloffensive beim Plug-in-Hybridantrieb angekündigt. Es handelt sich um eine Kombination aus Verbrennungs- und Elektromotoren. Die leistungsstarke Batterie, die an jeder Steckdose aufgeladen werden kann (plug-in heißt einstecken), erlaubt rein elektrische Fahrten bis zu 50 Kilometern. Dies macht abgasfreie Mobilität im Kurzstreckenverkehr in den Städten möglich. Nach dem bereits im vergangenen Jahr vorgestellten Plug-in-Hybridmodell der S-Klasse sollen bis zum Jahr 2017 insgesamt zehn Modelle mit dieser Antriebstechnik folgen. Als nächster Vertreter steht der C 350 Plug-in Hybrid vor dem Start, er wird in diesem Sommer debütieren. Auch für die SUV-Baureihen soll der teilelektrische Antrieb angeboten werden.