Fahrbericht Erquickter Mazda2 ist 15 Prozent sparsamer

Leverkusen · Nach knapp fünf Jahren Bauzeit hat Mazda sein Einsteigermodell Mazda2 gründlich überarbeitet. Auch Mild-Hybrid-Technik hält Einzug.

  Der überarbeitete Mazda2 ist am neuen Kühlergrill mit Wabenmuster und den markanten LED-Scheinwerfern zu erkennen.

Der überarbeitete Mazda2 ist am neuen Kühlergrill mit Wabenmuster und den markanten LED-Scheinwerfern zu erkennen.

Foto: Mazda/davidlfsmith/Mazda

Mazdas modernisierter Kleinwagen steht mit zwei besonders sparsamen und sauberen Benzinern bei den Händlern. Den Löwenanteil mit erstaunlich hohen 93 Prozent im Modellmix soll künftig der neue 90 PS/66 kW starke Mild-Hybrid-Motor ausmachen. Diese Version kostet in der Ausstattung Center-Line ab 16 890 Euro.

Wenn Mazda in Deutschland so viele Einheiten des Mazda2 mit dem stärkeren der beiden 1,5-Liter-Vierzylinder verkaufen will, hat das seine Gründe. Dazu zählt der knausrige Umgang mit dem Sprit genauso wie der niedrige CO2-Ausstoß von 120 g/km in der Version mit Sechs-Gang-Schaltung. Nach der neuen WLTP-Messung liegt der Normverbrauch bei 5,3 Litern Super. Auf ersten Testfahrten blieben wir unter sechs Litern, allerdings ohne Autobahnanteil und nur seltenem Stadtverkehr.

Ein weiterer Grund ergibt sich aus dem Wegfall des 115-PS-Benzinmotors. Zudem ist der Diesel schon seit etwa zwei Jahren nicht mehr lieferbar. Zum niedrigen Verbrauch trägt neben Verbesserungen am Motor das Mild-Hybrid-System bei, das auch bei der ab 14 190 Euro erhältlichen 75-PS-Version für gleich günstige Werte sorgt. Sie wird wohl nur von sieben Prozent der Kunden gewählt, vielleicht auch, weil die sechsstufige Wandlerautomatik, die 1800 Euro Aufpreis kostet, dem stärkeren Motor vorbehalten bleibt.

Wer sich für diese Art der Kraftübertragung entscheidet, hat allerdings kein Mild-Hybrid-System an Bord und dadurch konsumiert der kleine Mazda 5,9 Liter pro 100 Kilometer. Der relativ einfache Mild-Hybrid besteht aus einem riemengetriebenen Starter, der auch als Generator fungiert, und einem Kondensator als Stromspeicher.

Mazda hat das sogenannte Kodo-Design noch dynamischer gestaltet. Das fällt einem beim neuen Kühlergrill mit Wabenmuster und bei den markanten Scheinwerfern, die schon in der Basisversion LED-Technik aufweisen, ins Auge. Auf Wunsch gibt es auch adaptive LED-Scheinwerfer, die geschwindigkeitsabhängig arbeiten.

Nicht zuletzt wirken die leichten Modifikationen am Heck ansprechender. Innen findet sich wie bei der Marke gewohnt höherwertiges Material, optional in vier Farben, und auch die Verarbeitung kann sich für einen Kleinwagen sehen lassen. Das Platzangebot entspricht gutem Standard im Segment.

Vorn sind die Türausschnitte zu den mittleren Säulen hin etwas begrenzt, was das Ein- und Aussteigen für großgewachsene Personen manchmal erschwert. Ins Gepäckabteil mit einer Ladekante passen segmentübliche 280 bis 950 Liter.

Schon bisher gilt der Mazda2 als agiles Auto. Die Abstimmung erscheint jetzt noch sportlicher, wobei die Fahrdynamikregelung GVC serienmäßig ist. Dank direkter Lenkung und knackiger Schaltung kommt jede Menge Fahrspaß auf. Auf kurvenreicher Landstraße, aber auch in der Stadt überzeugt das Handling. Die straffe Federung lässt aber auf schlechten Wegstrecken schon mal grüßen.

Durch das optimierte Design haben die Mazda-Techniker die Wind- und Abrollgeräusche gesenkt. Der Kleinwagen fährt jetzt leiser. Das gilt auch für die Motorgeräusche. Einzig der mäßige Durchzug aus niedrigen Touren führt zu Abstrichen. Selbst der 90-PS-Motor hat seine Last mit dem Leergewicht von mindestens 1151 Kilogramm. Das mag auch darin liegen, dass das maximale Drehmoment von 148 Nm erst bei 4000 Touren zur Verfügung steht. Es hilft zwar, wenn man öfter herunter schaltet, aber das tut den Abgaswerten nicht gut.

Schon die Einstiegsversion des neuen Mazda2 ist umfangreich ausgestattet. Neben den klassenüblichen Sicherheitssystemen sind elektrische Fensterheber, elektrisch einstellbare Außenspiegel, Zentralverriegelung und Audiosystem vorhanden. Aber schon beim verständlichen Wunsch nach einer Klimaanlage muss man auf die nächsthöhere Stufe Center-Line zurückgreifen, die ab 16 390 Euro noch einiges mehr bietet. In dieser Ausstattung kann das 90-PS-Triebwerk für 500 Euro Mehrpreis geordert werden.

Darüber sortiert sich die Exclusive-Line ein, die unter anderem mit weiterführender Vernetzung per Internet (Connect-System), Spurhalte-Assistent und 15-Zoll-Alufelgen punkten kann. Pakete für Extras wie Klimaautomatik gibt es im Touring-Paket für 890 Euro Aufpreis. Als Option steht beim Exclusive ein Navigationssystem für 750 Euro Aufpreis parat.

Die beste Ausstattung bietet die Version Sports-Line. Metallic-Lackierungen gibt es ab 550 Euro. Eine starke Rolle im Verkauf wird das Sondermodell Kizoku mit dem 90-PS-Motor spielen, das inklusive Topausstattung 19 090 Euro kostet.

Mazda geht davon aus, in diesem Jahr rund 7000 Mazda2 zu verkaufen. Das klingt eher bescheiden, doch das Segment der Kleinwagen ist seit 2017 nicht mehr ganz so stark gefragt wie die Jahre zuvor. Im Straßenbild kaum zu übersehen legten stattdessen die kleinen Crossover gehörig zu.

 Das Lenkrad im Mazda2 lässt sich in Höhe und Tiefe verstellen.

Das Lenkrad im Mazda2 lässt sich in Höhe und Tiefe verstellen.

Foto: Mazda/davidlfsmith/Mazda

Mazda feiert in diesen Tagen 100-jähriges Jubiläum, davon 60 Jahre Pkw-Produktion. Als Highlight wird im September das erste rein elektrische Modell eingeführt, der MX-30.

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