E-Auto-kauf wird stärker gefördert Für wen sich ein Elektroauto wirklich lohnt

Berlin · Alternative Antriebe sollen stärker gefördert werden. Aber für manchen Autofahrer eignet sich eher ein Plug-in-Hybrid.

 Reine Elektroautos werden ausschließlich mit Strom betankt und sind auf derzeit noch spärlich gesäte Ladestationen angewiesen.

Reine Elektroautos werden ausschließlich mit Strom betankt und sind auf derzeit noch spärlich gesäte Ladestationen angewiesen.

Foto: Roland Weihrauch/dpa/Roland Weihrauch

Bundesregierung und Industrie wollen die Förderungen für E-Autos erhöhen. Die Fahrzeuge sollen dadurch erschwinglicher werden. Doch für wen lohnt sich ein Elektroauto? „Generell kann es am ehesten für alle Menschen eine Alternative sein, die immer ungefähr die gleiche Strecke fahren“, sagt Sören Heinze vom Auto Club Europa (ACE). Also etwa für Pendler. Allerdings müssen E-Autofahrer ihr Fahrzeug aufladen können. Gibt es weder zu Hause noch auf dem Weg eine Ladestation, kann das problematisch werden.

Ein Plug-in-Hybrid lässt sich zwar mit Stecker aufladen, hat aber neben dem Elektroantrieb noch einen Verbrennungsmotor an Bord. Rein elektrisch kann solch ein Fahrzeug nur eine verhältnismäßig kleine Strecke von etwa 50 Kilometern zurücklegen, ansonsten arbeitet der Verbrenner.

Solch ein Fahrzeug kommt daher für Menschen infrage, die auch längere Strecken zurücklegen wollen oder in Regionen fahren, wo sie nicht sicher sind, dass sie eine Lademöglichkeit vorfinden, sagt Heinze. „Die haben dann mehr Sicherheit, weil sie einen zweiten Motor und einen zusätzlichen Tank an Bord haben“, erklärt der ACE-Fachmann.

Da sie zwei oder mehr Motoren an Bord haben, sind solche Plug-in-Hybride aber meist schwerer als andere Autos. Oft setzen SUVs oder Luxuswagen auf diese Technik. „Die nutzen die elektrische Kraft dann auch, um die Verbrenner zu unterstützen“, sagt Heinze. Der Umweltgedanke tritt dann oftmals hinter die Leistung zurück.

Finanziell könnten Autos mit Diesel- oder Benzinmotor für sparsame Langstreckenfahrer nach wie vor günstiger sein, so Heinze. „Wir sind momentan noch in einer Übergangsphase wo etwa ein Geschäftsreisender, der viel unterwegs ist und nicht in die großen Städte mit Fahrbeschränkungen muss, wohl immer noch über einen Diesel nachdenkt.“

Je besser das Netz der Ladepunkte aber ausgebaut werde, umso attraktiver werde das E-Auto, sagt Heinze. „Daher fordern wir auch, dass mehr Ladesäulen aufgestellt werden.“ Und natürlich müsse die Energie aus erneuerbaren Quellen kommen und die Akkus nachhaltig produziert werden, sagt der ACE-Vertreter.

(dpa)
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