Der knackige Zweisitzer wird leichter und stärker

Ingolstadt · Audi hat erste Prototypen des neuen TT vorgestellt. Das Sportcoupé wird stärker, aber auch leichter. Die Markteinführung ist für Herbst angekündigt. Die genauen technischen Daten und Preise stehen noch nicht fest.

 Unverkennbar verfügt auch die dritte Generation des Audi TT über ein Kuppeldach. Fotos: Audi

Unverkennbar verfügt auch die dritte Generation des Audi TT über ein Kuppeldach. Fotos: Audi

 Runde Luftdüsen im Turbinen-Design sind ein charakteristisches Merkmal des TT.

Runde Luftdüsen im Turbinen-Design sind ein charakteristisches Merkmal des TT.

 Am Heck verstärken horizontale Linien den Eindruck von Breite, wie diese Design-Skizze zeigt.

Am Heck verstärken horizontale Linien den Eindruck von Breite, wie diese Design-Skizze zeigt.

Um die Entwicklung ranken sich Legenden: Mit kaum zuvor erlebtem Enthusiasmus habe die Ingenieursmannschaft um Ulrich Hackenberg gearbeitet, um aus der 1995 gezeigten Studie Realität werden zu lassen. Den knappen Zeitplan konnten sie meistern, 1998 feierte der Audi TT auf der IAA in Frankfurt Premiere.

Abgesehen von kleinen aerodynamische Lässlichkeiten, die das Fahrverhalten unsicher machten, wurde der kompakte Sportler zu einem durchschlagenden Erfolg. Die unerwünschte Leichtigkeit der Hinterachse bei hohem Tempo wurde mit einem nicht besonders hübschen Spoiler bekämpft.

Bei der zweiten Generation des TT, die 2006 erschien, wurde diese Windabrisskante erst bei 120 km/h elektrisch ausgefahren. Mittlerweile hat Audi mehr als 500 000 TT verkauft. In diesem Herbst tritt die dritte Generation des knackigen Zweisitzers an. Die Form folgt bewährten Pfaden. Eine lange Haube, ein Kuppeldach und das ebenso schlanke wie kraftvolle Heck bilden eine harmonisch-dynamische Linie. Der Radstand des TT, der nunmehr auf dem modularen Querbaukasten des Volkswagen-Konzerns basiert, ist um 3,7 Zentimeter auf 2,51 Meter gewachsen, die Karosserie dagegen mit 4,18 Metern um einen Zentimeter kürzer geworden. Die Überhänge sind daher auch geschrumpft.

Vor allem aber ist der TT leichter geworden. 25 Prozent Gewicht konnte eingespart werden. Die Konstruktion der Rohkarosserie aus Stahl und Aluminium trägt dazu bei, ebenso der Einsatz von Aluminium für die Türen und Klappen. 1230 Kilogramm wiegt der neue TT mindestens. Das sind im Vergleich zum Vorgänger 50 Kilogramm weniger, gemessen am Begründer der Baureihe sogar 120. Trotzdem ist die Verwindungssteifigkeit der Karosserie gestiegen. Das ist wichtig für den Roadster, der im nächsten Frühjahr erscheinen soll.

Zwei Benzinmotoren und ein Diesel stehen zum Marktstart zur Wahl, alle mit 2,0 Litern Hubraum, vier Zylindern, Direkteinspritzung und Turbolader. Der Allradantrieb Quattro gehört zur Grundausstattung. Der Diesel leistet 184 PS/135 kW und verbraucht 4,2 Liter auf 100 Kilometer. Der Benziner mit 230 PS/169 kW verlangt nach der Norm 6,8 Liter Super. Der stärkere Benziner mit 310 PS/228 kW konsumiert 7,1 Liter. Ein weiterer Antrieb ist in Planung. Auf dem Automobilsalon in Genf wurde er kürzlich in der 420 PS starken Studie Audi TT quattro Concept gezeigt.

Neu ist die Einbeziehung des Allradantriebs in die Drive-Select-Regelung, die neben der Steuerung des S-Tronic-Getriebes und dem Ansprechverhalten von Motor und Lenkung nun auch den Fluss der Antriebskräfte kontrolliert. In der "Eco"-Stellung werden bevorzugt die vorderen Räder mit Kraft versorgt; "Dynamic" verteilt die Kraft ausgeglichen zwischen Vorder- und Hinterachse.

Sehr gelungen erscheint das neue Kombiinstrument im TT. Es handelt sich um einen 12,3-Zoll-Monitor, der vor dem Fahrer platziert ist. Man kann zwischen zwei Darstellungen hin- und herschalten. Entweder werden Tachometer und Drehzahlmesser in klassischer Form, jedoch digital angezeigt. Oder die beiden Instrumente werden im "Infotainment"-Modus kleiner, sodass die freie Fläche zum Beispiel für die Navigationskarte genutzt werden kann.

Einzug in die Serienfertigung hält auch das auf Wunsch erhältliche Matrix-LED-Licht, das mit zwölf LED-Segmenten arbeitet. Je nach Gegenverkehr werden bei eingeschaltetem Fernlicht einzelne Leuchtdioden gedimmt oder abgeschaltet, um die Blendgefahr zu verringern. Dies sowie eine automatische Tankklappe und die zusammengeführte Doppelrohr-Auspuffanlage unter dem Heck sind die wesentlichen Neuerungen der dritten TT-Generation.

Gebaut wird der Zweisitzer im ungarischen Werk Györ, wo auch der A3 von den Bändern läuft. Der Grundpreis dürfte bei etwa 34 000 Euro liegen.

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