Branchenprognose Auch Privatautos sollen ab 2025 autonom fahren können
Jerusalem · Der zum US-amerikanischen Computerkonzern Intel gehörende Roboterwagen-Entwickler Mobileye rechnet damit, dass nach dem Jahr 2025 Technik zum autonomen Fahren auch in private Autos einziehen wird.
Zunächst werde zwar der Fokus auf Robotaxi-Diensten in Städten liegen, aber in dünn besiedelten Gebieten wäre die Auslastung solcher Angebote zu niedrig, um sie rentabel zu machen. In der Branche gibt es jedoch auch die Ansicht, dass Technik zum autonomen Fahren nur selbstständig fahrenden Taxis vorbehalten bleiben wird.
Zur Strategie von Mobileye gehört, Fahrassistenzsysteme in heutigen Fahrzeugen als Sprungbrett in die Roboterwagen-Ära zu nutzen. Der Konzern setzt dabei vor allem auf Kameras. Mit ihren Bildern sollen auch detailreiche digitale Karten, die später von Roboterwagen genutzt werden sollen, auf dem aktuellen Stand gehalten werden. Zum ersten Quartal 2020 sollen die Karten von Mobileye komplett die Europäische Union und bis Ende 2020 auch den Großteil der USA erfassen.
Als neuer Partner von Mobileye wurde der chinesische Autobauer Nio vorgestellt. Zusammen wolle man unter anderem ein Robotaxi-Fahrzeug für den weltweiten Einsatz entwickeln. Das Vorhaben, gemeinsam mit Volkswagen einen Robotaxi-Service in Tel Aviv zu starten, liege im Zeitplan, so Mobileye. Das Unternehmen geht davon aus, dass solche Angebote bis 2030 ein Marktvolumen von 160 Milliarden Dollar erreichen.
Der US-amerikanische Computerkonzern Intel hatte die israelische Firma Mobileye im Frühjahr 2017 für gut 15 Milliarden Dollar übernommen. Seit Jahren gibt es einen Wettlauf zwischen Autoherstellern, Start-ups und Firmen aus der Tech-Branche um die Entwicklung von Techniken des autonomen Fahrens. Die Google-Schwesterfirma Waymo, die als Vorreiter dieser Technologie gilt, testet bereits einen Robotaxi-Dienst in einem Vorort der Stadt Phoenix im US-Bundesstaat Arizona.
