Bewältigung des Abgasskandals stockt

Stuttgart · Behörde hat freiwillige Updates für Abgasnachbehandlung bei Mercedes und Opel noch nicht genehmigt.

(np) Die Bewältigung des Dieselskandals kommt nicht nur bei VW schleppend voran, sondern auch bei Opel und Mercedes. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat nach einem Bericht der Zeitschrift Auto, Motor und Sport die freiwilligen Updates für die Abgasreinigung der beiden Hersteller mit einer Ausnahme immer noch nicht freigegeben. Offenbar hat das KBA zu wenig Personal. Vor einem Jahr hatten sich Mercedes, Opel, Audi, Porsche und VW freiwillig verpflichtet, 630 000 Autos zurückzurufen und ein Update aufzuspielen. Die Autos waren bei Abgasmessungen des KBA mit überhöhten Stickoxid-Werten aufgefallen, ohne aber gegen gesetzliche Bestimmungen zu verstoßen. Mercedes und Opel bestätigten jetzt, dass ihre Updates nach zehn Monate noch nicht freigegeben sind. Beide Hersteller wollen 337 000 Autos updaten. Lediglich der Rückruf der V-Klasse von Mercedes ist nach dem Okay des KBA im August angelaufen. Mercedes hofft, dass auch die anderen Updates für A-, B-, CLA- und GLA-Klasse noch in diesem Quartal freigegeben werden.

Allerdings ist zu bezweifeln, dass alle 630 000 betroffenen Dieselautos auch wirklich in der Werkstatt erscheinen. So sind seit August erst 19 500 V-Klasse-Modelle in der Werkstatt gewesen, betroffen sind aber rund 50 000 Fahrzeuge. Da es sich um eine freiwillige Serviceaktion handelt, müssen die Halter das Update nicht aufspielen lassen. Immerhin verspricht der Hersteller durch das Update keine Leistungseinbußen und auch keinen Mehrverbrauch. Daran zweifeln jedoch viele Autofahrer, weil upgedatete Fahrzeuge von VW in Tests von ADAC und Auto, Motor und Sport erhöhte Verbräuche zeigten.

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