Absatz sinkt, Auswahl steigt

Düsseldorf · Der Caravan-Salon in Düsseldorf ist die Traditionsmesse der Wohnwagen- und Wohnmobil-Branche. Das Angebot ist schier grenzenlos: Es reicht von kleinen Caravans für 14 000 Euro bis zu rollenden Luxusunterkünften für eine halbe Million Euro.

 Auf dem Caravan-Salon präsentieren 580 Aussteller 1900 Modelle. Fotos: Tillmann (1), Kirchberger (15)

Auf dem Caravan-Salon präsentieren 580 Aussteller 1900 Modelle. Fotos: Tillmann (1), Kirchberger (15)

 Bimobil EX 366

Bimobil EX 366

 Bürstner Averso

Bürstner Averso

 Christall Camper Car

Christall Camper Car

 Dethleffs c'trend 455 QL

Dethleffs c'trend 455 QL

 Ford Nugget

Ford Nugget

 Hobby Vantana

Hobby Vantana

 Hymer B-Klasse Premium-Line

Hymer B-Klasse Premium-Line

 Karmann Dexter Colibri

Karmann Dexter Colibri

 Knaus-Studie Travelino

Knaus-Studie Travelino

 La Strada Avanti F

La Strada Avanti F

 Mercedes-Benz Marco Polo

Mercedes-Benz Marco Polo

 Phoenix Midi-Liner

Phoenix Midi-Liner

 Tabbert Cellini

Tabbert Cellini

 Vario Perfect

Vario Perfect

 Volkner Mobil Compact

Volkner Mobil Compact

Die Hersteller von Freizeitfahrzeugen ächzen. Zwar gehen die Geschäfte in Deutschland gut, aber vor allem auf den südlichen Märkten herrscht noch immer Krisenstimmung. Und das ist für die exportorientierten deutschen Marken ein ernstes Problem. Da bleibt nur, effizient zu wirtschaften und wenigstens die kauflustigen Kunden bei der Stange zu halten. Einsteigermodelle besser auszustatten und preisgünstige Mobile aufzuwerten, sind zwei der Maßnahmen. Auf dem Caravan-Salon in Düsseldorf (noch bis zum 7. September) zeigen die Hersteller ihre Angebote.

Ausgebaute Kastenwagen mit guter Alltagstauglichkeit und geringem Gewicht dominieren immer mehr. Über allen strahlt der Stern: Mercedes-Benz legt den Marco Polo neu auf, diesmal auf Basis der neuen V-Klasse. Die Motorleistungen sind ebenso satt wie die Preise. 136 bis 190 PS werden geboten, wenigstens 53 835 Euro sind zu zahlen, 3000 Euro mehr als für den Vorgänger.

Ford bietet den bei Westfalia gebauten neuen Nugget auf Transit-Basis günstiger an, hier beginnt die Preisliste bei rund 39 000 Euro .

Volkswagen, Begründer der Kastenwagen-Klasse, hält sich zurück, der neue T6 ist erst für 2015 avisiert. VW feiert aber ein Jubiläum: 50 000 California wurden bereits produziert.

Bürstner erneuert seine vier teilintegrierten Baureihen. Bei diesen Wohnmobilen wird das Fahrerhaus des Serienfahrzeuges zu Wohnzwecken genutzt. Travel Van, Nexxo, Nexxo time und Ixeo time haben ein neues, sportlicheres Außendesign bekommen. Der Aufbau selber wird in holzfreier Bauweise hergestellt. Das Problem zu hohen Gewichts geht der Kehler Hersteller mit einem neuen Leichtbauboden an. Das spart gut 50 Kilogramm. Premiere feiern der Viseo mit einem Dekor aus dem Tintenstrahldrucker und der Averso Caravan mit sieben Schlafplätzen.

Concorde positioniert den Credo für vergleichsweise günstige 129 000 Euro mit neuer Front- und Heckpartie in der Luxusklasse . Vier Grundrisse sind zu haben.

Dethleffs spielt in einer niedrigeren Preisklasse und bietet den überarbeiteten Advantage ab 52 000 Euro an. Bei den Caravans steht der gut ausgestattete c'trend ab 14 000 Euro mit fünf Grundrissen bereit.

Eura will in der Klasse bis 50 000 Euro wachsen und stellt den Profila One in drei Grundrissen vor. Das Alkovenmobil mit einem Schlafgemach über dem Fahrerhaus hat eine gute Basisausstattung und einen holzfreien Aufbau aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK).

Bei der zu Eura gehörenden Marke Karmann werden die Kastenwagen-Baureihen Davis und Dexter um die Einsteigerversionen Davis Jump (34 940 Euro ) und Dexter Go (ab 38 990 Euro ) erweitert. Neu ist auch der Dexter Colibri mit Hubdach ab 39 490 Euro . Preisvorteil: 4000 Euro .

Hobby präsentiert erstmals einen Kastenwagen. Der Vantana rollt auf Fiat-Ducato-Basis und in Längen zwischen fünf und sechseinhalb Metern. Auf Wunsch gibt es Internetverbindung und LED-Licht an Bord. Die Preise dürften knapp unter 40 000 Euro starten.

Hymer hat das Hymercar auf VW-Basis überarbeitet. Ein Hubdach sorgt für Stehhöhe. Im Modell Cape Town gehört ein herausnehmbarer Küchenblock zu den Neuerungen. Außerdem debütiert die Premium-Line der B-Klasse, die in allen Wohnbereichen ein wenig mehr als andere bieten will. Backofen und Mikrowelle sind solche Details. Die Preise starten bei 82 990 Euro .

Die Caravan-Studie Travelino ist der Hingucker bei Knaus. Der Anhänger ist mit klappbarem Mobiliar ausgerüstet, das obendrein extrem leicht ist. Fahrfertig wiegt der futuristische Einachser keine 500 Kilogramm. Die Tochtermarke Weinsberg stellt den teilintegrierten CaraCompact aus. Die ebenfalls zu Knaus gehörende Marke Tabbert zeigt den Luxusklasse-Caravan Cellini. Das edle Meisterstück mit Seitenauszug kostet 70 000 Euro .

Noch teuerer wird es bei Volkner und Vario. Die Mobil-Giganten erreichen schnell die Grenze von einer halben Million Euro . Die "Beiboote" in Form eines Porsche Spyder oder eines Mini sind nicht inklusive.

Günstigeren Luxus bietet der kleine, aber feine Hersteller Phoenix. Die neue Mittelklasse gibt es für unter 110 000 Euro . Die günstige Fiat-Basis macht es beim Midi-Liner 7200 GS möglich.

La Strada setzt ebenfalls auf hohe Qualität. Der neue Kastenwagen Avanti F mit Fiat-Ducato-Fahrwerk und 130 PS kostet ab 53 760 Euro .

Noch günstiger wird es bei Christall. Das Camper Car, das auf dem Nissan NV200 basiert, kostet keine 40 000 Euro und bietet bis zu vier Schlafplätze.

In die Ferne lockt Bimobil mit dem Expeditionsmobil EX 366 für 117 000 Euro . Es nutzt den Mercedes-Benz Sprinter als Untersatz und bleibt trotz Allradantrieb unter der 3,5-Tonnen-Grenze.

Obwohl manch ein Hersteller sein Programm gestrafft hat, war die Vielfalt des Angebotes auf dem Düsseldorfer Caravan-Salon wohl nie größer. Die leichten Zuwächse auf dem deutschen Markt locken neue oder wiederbelebte Marken auf die Messe; dem Besucher kann es recht sein. Die Veranstalter erwarten in diesem Jahr insgesamt mehr als 170 000 Gäste.

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