Mobbing auf der Arbeit Mobbing auf der Arbeit - Welche rechtlichen Möglichkeiten gibt es?

Neckereien und Albernheiten unter Kollegen gehören zum Berufsalltag und tragen nicht unwesentlich zu einem guten Arbeitsklima bei.

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Das Gegenteil wird erreicht, wenn eine Person ständig angegriffen und ihr gezielt Schaden zugefügt wird, sei es verbal oder körperlich. Die Studie „Mobbing und Cybermobbing bei Erwachsenen“, die das Bündnis gegen Cybermobbing e.V. mit Unterstützung der ARAG SE durchgeführt hat, liefert die derzeit aktuellsten Daten zu Mobbing und Cybermobbing in Deutschland. 28 Prozent der befragten Erwachsenen gaben an, bereits Opfer von Mobbing gewesen zu sein und 8 Prozent Opfer von Cybermobbing. Frauen sind besonders häufig von Übergriffen betroffen: 33 Prozent der befragten Frauen gaben an, schon einmal Ziel von Mobbing gewesen zu sein. Bei ihnen besteht laut Studie ein 1,5-mal höheres Mobbingrisiko als bei Männern. Dabei prägt Mobbing bei Erwachsenen in hohem Maße die gesamte Arbeitswelt. 72 Prozent der Vorfälle werden dort registriert.

Mobbing leitet sich ab aus dem Englischen „to mob“, das bedeutet anpöbeln.
Der Begriff wurde in den neunziger Jahren von dem deutschen Arbeitspsychologen Heinz Leymann erstmals auf Konflikte am Arbeitsplatz angewandt. Unter Mobbing am Arbeitsplatz wird das systematische Anfeinden, Schikanieren und Diskriminieren von Arbeitnehmern untereinander verstanden. Gehen diese Attacken von einem Vorgesetzten aus, wird der Begriff Bossing verwendet. Durch stetige Angriffe über Monate hinweg wird der Betroffene zermürbt, krank oder in die Flucht geschlagen.

Es ist wichtig, dass Mobbingopfer schnell reagieren. Am besten ist es, den Täter in einem Vier-Augen-Gespräch darauf anzusprechen.
Sollte dies keine Wirkung zeigen, unbedingt den Chef - oder im Falle von Bossing: eine Instanz über dem Täter - informieren und sich anderen, zum Beispiel Kollegen oder Familienangehörigen, mitteilen. In vielen Fällen ist dieser Moment jedoch schon verstrichen und ein professioneller Umgang zwischen den Beteiligten nicht mehr möglich: Neben medizinischer und therapeutischer Hilfe braucht das Opfer dann auch einen Rechtsbeistand.

Wollen Sie gegen Mobbing am Arbeitsplatz rechtliche Schritte einleiten, sollten Sie sich unbedingt einen Rechtsanwalt nehmen. Das ist auch wichtig, da der höchstrichterlichen Rechtsprechung auf Bundesebene nicht zwangsläufig auf Landesebene gefolgt wird. Ein guter Rechtsanwalt kann Ihnen die beste Hilfe bieten, wenn er vor  Gericht die höchstrichterliche Rechtsprechung in allen Einzelheiten benennen kann.
red/pressebox/arag

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