Zwei Meteorströme schicken ihre Sternschnuppen

Stuttgart · Der Dezemberhimmel bietet die Sternschnuppenströme der Geminiden und der Ursiden, eine helle Venus und leuchtende Wintersternbilder. Die Nacht vom 21. auf den 22. Dezember ist die längste des gesamten Jahres.

Unser innerer Nachbarplanet, die Venus, wird jetzt im Dezember zum auffälligen Abendstern. Bald nach Sonnenuntergang entdeckt man sie als weißen Lichtpunkt tief am Südwesthimmel. Im Fernrohr zeigt sich Venus halb beleuchtet, auch wenn die exakte Phase "Halbvenus" erst Mitte Januar 2017 erreicht wird. Derzeit geht Venus kurz nach 19 Uhr unter, zu Silvester gegen 20.30 Uhr.

Bei guten Sichtbedingungen zeigt sich in Süddeutschland der flinke Merkur in den Tagen vom 11. bis 16. etwa eine Viertelstunde in der fortgeschrittenen Abenddämmerung knapp über dem Südwesthorizont. Jupiter im Sternbild Jungfrau beherrscht den Morgenhimmel. Zu Monatsanfang ist der Ringplanet kurz nach 3 Uhr morgens zusehen, zu Silvester schon um 1.30 Uhr. Etwa eine Viertelstunde nach seinem Aufgang kann man Jupiter am Südosthorizont erkennen. Am 22. passiert der abnehmende Halbmond den Riesenplaneten.

Zwei Meteorströme bescheren uns im Dezember zahlreiche Sternschnuppen . Vom 6. bis 16. flammen die Geminiden auf. Wie der Name verrät, liegt ihr Ausstrahlungspunkt im Sternbild der Zwillinge. Ihre größte Aktivität entfalten sie in der Nacht vom 13. auf 14., wo in der Stunde um Mitternacht bis zu 120 Sternschnuppen und teilweise helle Boliden aufleuchten.

Vom 16. bis 25. blitzen die Ursiden auf. Sie scheinen dem Sternbild Kleiner Bär zu entströmen. Das Maximum des Stromes ist in der Nacht vom 21. auf 22. gegen Mitternacht zu erwarten, mit zehn Meteoren pro Stunde. Am 13. passiert der Mond seinen erdnächsten Punkt, wobei ihn 358 460 Kilometer von uns trennen. Die Vollmondnacht vom 13. auf 14. ist die längste des Jahres. Auch erreicht der Vollmond kurz nach Mitternacht seine höchste Position über dem Südpunkt des gesamten Jahres. In Erdferne hält sich der Mond mit 405 870 Kilometer Distanz am 25. auf. Vier Tage später, am 29. um 7.53 Uhr wird die Neumondphase erreicht. Die Herbststernbilder verabschieden sich allmählich von der Himmelsbühne. Hoch im Süden hat der Widder die Mittagslinie passiert. Das Pegasusquadrat und die Sternenkette der Andromeda sind noch hoch im Westen zu sehen. Das gilt auch für den Schwan mit seinem hellen Stern Deneb. Tief im Nordwesten leuchtet bei uns fast zirkumpolar Wega im Sternbild Leier. An ihrer bläulichen Farbe ist sie leicht zu erkennen.

Die Osthälfte des Himmelsgewölbes ist nun reich an hellen Sternen, denn der Aufmarsch der Wintersternbilder hat begonnen. Das Wintersechseck ist komplett über dem Horizont erschienen. Es setzt sich aus den hellsten Sternen der sechs bekanntesten Wintersternbilder zusammen. Es sind dies hoch im Südosten, fast im Zenit, die gelbliche Kapella im Fuhrmann, Aldebaran im Stier, Rigel im Orion, Sirius im Großen und Prokyon im Kleinen Hund sowie Pollux in den Zwillingen. Obwohl Sirius tief im Südosten steht, funkelt er doch auffällig in einem bläulich-weißen Licht.

Die Nacht vom 21. auf 22. Dezember ist die längste des ganzen Jahres. Sie dauert in Berlin 16 Stunden und 22 Minuten, in Hamburg 16:33, in Köln 16:05, in Stuttgart 15:45 und in München 15:40.

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