Verbrauchertipp Welchen Fisch man kaufen sollte

Hamburg · Naturschutzorganisation WWF verweist auf Gütesiegel und Bioprodukte.

 Wer an der Fischtheke frische Ware kauft, sollte den Händler nach der Herkunft der Fische und den Fangmethoden fragen.

Wer an der Fischtheke frische Ware kauft, sollte den Händler nach der Herkunft der Fische und den Fangmethoden fragen.

Foto: dpa-tmn/Kai Remmers

(dpa) Wer regelmäßig Fisch kauft, sollte Nordsee-Hering und Wildlachs aus Alaska bevorzugen. Bei diesen Arten könnten Verbraucher sicher sein, dass die Bestände gesund seien, sagt Catherine Zucco, Fischereiexpertin beim WWF Deutschland. „Auch Bio-Forelle und Karpfen aus europäischer Zucht sind empfehlenswert.“ Von Aal, Blauflossenthunfisch, Wittling sowie Ostsee-Dorsch rät sie dagegen ab. Diese Bestände seien überfischt, erklärt die Naturschutzorganisation in ihrem aktuellen Fischratgeber.

Es sei aber nicht nur wichtig, welche Arten von Fisch die Verbraucher kauften, sondern auch, wie sie gefangen würden, erklärt der WWF. Die Fangmethode müsse auf der Verpackung deklariert sein. Unproblematisch sei beispielsweise der Fang mit Handleinen. Hier könne man sogar guten Gewissens zu Bonito-Thunfisch greifen, der in den meisten Konserven drin sei. Thunfisch, der mit anderen Fangmethoden aus dem Wasser geholt werde, sei dagegen nicht empfehlenswert.

Beim Fischen mit Fanggeräten wie Schleppnetzen oder Langleinen gibt es sehr viel Beifang, vor allem junge Fische, Meeresschildkröten und Haie. „Die sterben dann“, sagt Zucco. Die Expertin rät Fischliebhabern, auf Bioprodukte zu setzen oder Produkte mit MSC- oder ASC-Siegel zu kaufen.

Das MSC-Siegel (Marine Stewardship Council) wird für Wildfänge vergeben, das ASC-Siegel (Aquaculture Stewardship Council) für Fische aus Aquakulturen. Bei beiden Siegeln kontrollieren unabhängige Zertifizierer, dass mit wenig Beifang gefischt wird, der Bestand gut ist und die Lebensräume der Tiere geschont werden.

Wer am liebsten an der Fischtheke kaufe, solle nach Herkunft und Fangmethode fragen, rät der WWF. Der Preis allein sei kein Kriterium für nachhaltigen Fischfang. „Gerade bei teuren Exoten aus tropischen Gewässern, etwa Schnapper oder frischem Thunfisch, kann man sich nicht sicher sein“, sagt Zucco. Beide Arten stammten meist aus Entwicklungsländern, in denen Fänge nicht gut kontrolliert würden.

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