Preise für Backzutaten gestiegen Teure Rechenspiele am weihnachtlichen Backregal

Berlin · Markenbutter ist nicht die einzige Zutat, die beim Backen in der Adventszeit teurer ist als noch vor einiger Zeit.

() Im Advent finden sich in den Einkaufswagen reihenweise Nüsse, Mehl und Gewürze. Wie haben sich die Zutatenpreise eigentlich entwickelt? Der folgende Überblick basiert auf dem Backrezept-Klassiker Vanillekipferl.

Zunächst braucht man Butter. Die Preise dafür sind in diesem Jahr durch die Decke gegangen, unter anderem weil weniger Milch auf dem Markt war. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist Butter heute rund 90 Prozent teurer als 2010. Zwei Euro sind heute keine Seltenheit fürs 250-Gramm-Stück. Laut dem Milchindustrie-Verband (MIV), der Molkereien vertritt, wurde wohl auch deswegen im Oktober weniger Butter verkauft.

 Auch die Kosten für Vanillezucker sind stark gestiegen. Nach Angaben des Vanillehandelshauses Aust und Hachmann in Hamburg von rund 30 Euro pro Kilogramm vor wenigen Jahren auf derzeit rund 500 Euro. Ein Grund: Echte Vanille wird beliebter, und die Ernte zum Beispiel auf Madagaskar genügt nicht mehr. Die Glasröhrchen mit Vanille in den Supermärkten seien dieses Weihnachten ebenfalls rar und teuer. Vanillezucker kann man jedoch selbst machen. Schote auskratzen, mit Zucker mischen, Schote dazulegen und Gefäß verschließen.

Zucker kostete im November nach Angaben der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) durchschnittlich 66 Cent pro Kilogramm. Das seien vier Cent weniger als ein Jahr zuvor, sagt eine Sprecherin. Seit Oktober gibt es keine Zuckerquote mehr, die Menge und Preis des Zuckers in der EU reglementierte. Der Herstellerverband „Wirtschaftliche Vereinigung Zucker“ berichtet, für 250 Gramm Zucker müsse man etwa 15 bis 20 Cent ausgeben. Der Wegfall der Zuckerquote ändere daran kaum etwas.

Ohne Mehl geht fast nichts in der Weihnachtsbäckerei. Beim Discounter habe Weizenmehl vom Typ 405 im November durchschnittlich 35 Cent pro Kilogramm gekostet, heißt es bei der AMI. Vor einem Jahr seien es 32 Cent gewesen. Dinkelmehl oder die Bio-Vollkornvariante sind teurer.

Die Preise für Nüsse und auch Mandeln sind lange gestiegen. Laut Statistischem Bundesamt waren im Oktober zum Beispiel „süße Mandeln, Kokosraspeln oder Ähnliches“ 80 Prozent teurer als 2010. Im Vergleich zum Vorjahr aber sind die Preise deutlich gesunken. Fertiggebäck ist oft günstiger als Selbstgemachtes.

(dpa)
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