Sitzt, passt, wackelt und hat Luft

Berlin · Handyhüllen gibt es in allen Größen und Designs. Doch längst nicht alle schützen das Gerät vor Stürzen oder Wasser. Vor dem Kauf sollten Verbraucher deshalb genau überlegen, was die Hülle können muss.

Am besten sehen die meisten Smartphones nackt aus. Schließlich kommen die modernen Designs so am besten zur Geltung, obendrein ist das Gerät stets griffbereit. Leider ist damit aber auch die Gefahr am größten, dass der teure digitale Begleiter bei einem Sturz in seine Einzelteile zerfällt oder sonstigen Schaden nimmt. Wer die teure Technik vor den Folgen solcher Unfälle schützen will, sorgt mit einer Hülle vor.

Die Wahl der Verpackung will gut überlegt sein: Denn eine dezente Hülle sieht zwar gut aus, bei der Sicherheit müssen Käufer aber Abstriche machen. Als unsicher gelten zum Beispiel sogenannte Bumper, die nur um den Rahmen des Geräts verlaufen.

Eine Hülle, die das Smartphone komplett umschließt, schützt dagegen vor allen Eventualitäten. Der Bildschirm liegt in solchen Fällen hinter einer durchsichtigen Schutzschicht - Tippen kann der Nutzer darauf aber nicht. Um das Gerät bedienen zu können, muss also erst die Hülle weg. Im Alltag ist das schlicht unpraktisch.

Filz- oder andere Stoffhüllen, die kreative Nutzer aus einer alten Socke auch selber machen können, haben ein ähnliches Problem: Um das Gerät zu benutzen, muss der Nutzer es erst aus der Hülle fischen. Guten Schutz bieten die weichen Hüllen auch nicht unbedingt. Sie können aber dabei helfen, Kratzer zu vermeiden. Gerade dann, wenn das Gerät zusammen mit harten Gegenständen in der Tasche steckt.

Ein guter Kompromiss zwischen Schutz und Alltagstauglichkeit sind sogenannte Flipcases, die nach vorne oder seitlich aufgeklappt werden. Vor Wasser bieten die Flipcases allerdings keinen Schutz. Für den Strandurlaub braucht das Handy also eine besondere Hülle, denn hier kommt es nicht nur mit Feuchtigkeit, sondern auch mit Sand in BerührungDrei Varianten stehen dabei zur Auswahl: Flexible Plastiktüten, Hartplastikhüllen und speziell auf bestimmte Geräte angepasste Hüllen. Bei den Tüten sollte das Plastik nicht zu dünn sein und einen durchdachten Verschluss haben. Besser vor Stößen schützen die harten Hüllen, sie sind aber klobiger und für größere Geräte auch nicht immer geeignet. Außerdem leidet der Bedienkomfort, weil sie etwa den Zugang zum Kopfhörerport versperren. Praktischer sind daher die speziell an einzelne Modelle angepassten Hüllen, bei denen der Nutzer meistens an alle Anschlüsse herankommt. Sie gibt es aber nur für wenige, sehr populäre Smartphones . Wer auf die Hülle verzichten will, kann sich auch gleich ein staub- und wasserdichtes Smartphone zulegen. Was ein Gerät aushält, erkennt der Nutzer an der sogenannten Schutzart, die aus dem Kürzel IP und zwei Ziffern besteht - je höher sie sind, desto robuster ist das Smartphone. Was die Zahlen genau bedeuten und wie die einzelnen Modelle eingestuft wurden, erklärt unter Anderem die Internetseite outdoor-handys.com.

Eines gilt übrigens für alle Hüllen: Sie schützen nur das Smartphone vor der Umwelt, aber nicht den Nutzer vor der Strahlung des Geräts. Stattdessen steigt sie dadurch sogar, warnt die Zeitschrift Connect: Spezielle Gehäuse, die Strahlenbelastung minimieren sollen, erhöhen die Mobilfunkstrahlung den Angaben nach. Das liegt daran, dass die Hüllen den Empfang blockieren, weshalb das Smartphone automatisch die Sendeleistung erhöht, wodurch wiederum die Strahlung steigt.

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