Schrubben ist schlecht beim Zähneputzen
Viele Menschen in Deutschland putzen nach einer Untersuchung der Uni Witten/Herdecke zwar regelmäßig zweimal täglich die Zähne - aber häufig mit der falschen Technik. Eine Umfrage der Hochschule, an der über 1000 Personen im Alter zwischen 14 und 69 Jahren teilnahmen, kommt zum Ergebnis, dass über die Hälfte der Erwachsenen beim Zähneputzen wie in Kindertagen verfährt.
Professor Stefan Zimmer vom Lehrstuhl für Zahnerhaltung der Hochschule: "Eine kreisende Bewegung der Zahnbürste kann das Zahnfleisch verletzen sowie Zahnbelag und Bakterien unter den Zahnfleischrand schieben, wo Entzündungen entstehen können."
Weniger als ein Drittel der Erwachsenen reinige die Zähne mit der empfohlenen Rütteltechnik, die das Zahnfleisch schone und den Zahnbelag optimal entferne. Stefan Zimmer: "Für Kinder bis zum Grundschulalter sind kreisende Bewegungen durchaus die richtige, weil einfache Technik." Erwachsene sollten sich vom Zahnarzt die für sie beste Putztechnik empfehlen lassen.
Fast drei Viertel der Deutschen putzen nach der Untersuchung zweimal, ein Viertel einmal am Tag die Zähne. Vor allem jüngere Menschen verwendeten die Zahnbürste dabei jedoch oft wie einen Schrubber. Bei jungen Erwachsenen gebe es ein zusätzliches Problem, das die Effizienz der Reinigung mindert: Die 14- bis 29-Jährigen konzentrierten sich häufig nicht aufs Zähneputzen. Sie laufen mit der Bürste im Mund durch die Wohnung (31 Prozent) oder sind in Gedanken woanders (25 Prozent). Männer schneiden vor dem Spiegel Grimassen, Frauen absolvieren Gymnastik (je vier Prozent). Nur gut die Hälfte der Befragten nutze Zahnseide oder Interdentalbürsten zur Reinigung der Zahnzwischenräume. Noch weniger (ein Zehntel) benutzten diese Hilfsmittel täglich zur Reinigung der Zahnzwischenräume.