Astronomie Tage wieder länger als die Nächte

Stuttgart · Am 31. März wird wieder auf Sommerzeit umgestellt. EU-Länder streiten über Ende der Zeitumstellung.

(dpa) Wenn die Sonne am 20. März um 22.58 Uhr den Himmelsäquator überschreitet und auf die Nordhalbkugel des Himmelsgewölbes wechselt, beginnt der Frühling. Tag und Nacht sind dann gleich lang. Danach werden die Tage immer länger. Am Sonntag, 31. März, beginnt wieder die Sommerzeit. Um 2.00 Uhr morgens werden die Uhren um eine Stunde vorgestellt.

Eigentlich wollte die Europäische Union den Wechsel zwischen Sommer- und Winterzeit in diesem Jahr abschaffen. Dafür hatten die meisten Teilnehmer einer EU-Bürgerumfrage plädiert. Da sich die EU-Staaten noch nicht einig sind, welche Zeit gelten soll, wird die Zeitumstellung frühestens 2021 beendet.

Nur knapp vier Stunden nach dem astronomischen Frühlingsbeginn ist Vollmond. Der Mond steht am 21. März um 2.43 Uhr morgens im Sternbild Jungfrau der Sonne genau gegenüber. Neumond tritt am 6. März um 17.04 Uhr ein. Zwei Tage vorher befindet sich der Mond mit 406 690 Kilometern Distanz am entferntesten Punkt der Erde. In der Nacht vom 12. auf 13. März wandert der zunehmende Halbmond durch das Goldene Tor, das von den beiden Sternhaufen Hyaden und Plejaden im Sternbild Stier gebildet wird. Seinen erdnächsten Bahnpunkt passiert der Mond am 19. März abends in 359 380 Kilometern Entfernung.

Der flinke Merkur kann zu Monatsbeginn noch am Abendhimmel tief im Westen eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang beobachtet werden. Nach dem 4. März ist er nicht mehr zu sehen.

Mars ist nach wie vor in der ersten Nachthälfte vertreten. Nach Einbruch der Dunkelheit sieht man ihn am Westhimmel. Am 23. März verlässt er das Sternbild Widder und tritt in das Sternbild Stier. Ende März zieht der Rote Planet südlich am Siebengestirn, dem Sternhaufen der Plejaden, vorbei. Eine halbe Stunde vor Mitternacht geht Mars unter.

Der Morgenhimmel ist bestückt mit hellen Planeten. Allen voran die strahlende Venus, die nach wie vor ihre Rolle als Morgenstern spielt. Am 3. März erhält sie Besuch von der Sichel des abnehmenden Mondes. Die Venus geht Anfang März kurz vor 6.30 Uhr morgens auf, zum Monatsende eine halbe Stunde früher.

Jupiter im Sternbild Schlangenträger ist ebenfalls am Morgenhimmel vertreten. Der Riesenplanet geht immer früher auf und wird allmählich zum Planeten der zweiten Nachthälfte. Auch Saturn im Schützen kann am Morgenhimmel knapp über dem Südosthorizont beobachtet werden. Sein Ring ist allerdings nur in einem Fernrohr zu erkennen.

Von Ende März bis Anfang April zieht der abnehmende Mond an der morgendlichen Planetenparade vorbei. Zunächst begegnet er Jupiter am 27. März, zwei Tage später passiert er Saturn und am 2. April erreicht er Venus.

Den Westhimmel nehmen noch die Wintersternbilder ein. Orion und Sirius im Großen Hund gehen aber bald unter. Der Stier mit dem roten Stern Aldebaran ist weit im Westen zu sehen. Höher stehen noch die Zwillinge mit Kastor und Pollux. Der Kleine Hund mit seinem Hauptstern Prokyon hält sich im Südwesten auf. Die Kassiopeia, das Himmels-W, ist herabgesunken, während hoch im Nordosten, fast schon im Zenit, der Große Wagen hilft, den Polarstern zu finden.

Der Krebs hat seinen Gipfel hoch im Süden erklommen und krabbelt eben durch den Meridian. Dem Krebs folgt im Tierkreis der Löwe. Während der Krebs in unseren lichtüberfluteten Städten kaum zu erkennen ist, da er sich nur aus lichtschwächeren Sternen zusammensetzt, kann der markante Löwe als Leitsternbild des Frühlingshimmels gut ausgemacht werden.

Ein großes Sternentrapez stellt den Rumpf, ein kleineres, aufgesetztes den Kopf des Tieres dar. Der Löwe ist Mitglied des Tierkreises. Vom 11. August bis 17. September wandert die Sonne durch dieses Sternbild. Je nach Lage des letzten Schaltjahres können sich diese Daten um einen Tag verschieben.

Der griechischen Sage nach handelt es sich um den gewaltigen Löwen von Nemea. Geboren von der Mondgöttin Selene, war er keine gewöhnliche Raubkatze. Sein Fell war unverwundbar. Weder Pfeile und Speere noch Schwerter konnten ihn verletzen. Doch dem Helden Herkules gelang es, das Monster zu erwürgen. Von göttlicher Abstammung, kehrte der Löwe nach seinem irdischen Ende wieder an den Himmel zurück, wo man ihn heute noch bewundern kann.

 Der Sternenhimmel im März 2019

Der Sternenhimmel im März 2019

Foto: SZ/Müller, Astrid

Der hellste Stern im Löwen heißt Regulus, was kleiner König bedeutet. Er ist eine heiße, bläuliche Sonne in 77 Lichtjahren Entfernung. Jedes Jahr am 23. August zieht die Sonne am Königsstern im Löwen vorbei.

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