Sterne im Dezember Naturschauspiel am Nachthimmel

Berlin · Der Dezember bringt helle Sterne und die Sternschnuppenströme der Geminiden und Ursiden.

() Der Abendhimmel ist im Dezember leer gefegt von hellen Planeten. Zumindest aber bietet der Fixsternhimmel eine Reihe heller Sterne. Gegen 22 Uhr ist zur Monatsmitte das Wintersechseck bereits vollständig aufgegangen. Es setzt sich aus den hellen Sternen Kapella im Fuhrmann, Aldebaran im Stier, Rigel im Orion, Sirius im Großen Hund und Prokyon im Kleinen Hund sowie Pollux in den Zwillingen zusammen. Hinzu kommen noch zwei weitere helle Sterne: Beteigeuze im Orion und Kastor in den Zwillingen.

Als zweiter Sternhaufen im Stier sind die Plejaden zu nennen. Sie stellen die sieben Töchter des Atlas und der Plejone dar. Rund 400 Lichtjahre trennen uns von den Plejadensternen, von denen nur die hellsten, heißesten und bläulich leuchtenden mit bloßem Auge zu sehen sind. Im Fernglas sieht man dutzende funkelnde Lichtpünktchen in den Plejaden.

Im Südosten flackert in bläulich-weißem Licht Sirius. Er ist der weitaus hellste Stern am Nachthimmel. Mit knapp neun Lichtjahren Entfernung gehört er zu den Nachbarsternen unserer Sonne. Bei den alten Ägyptern hieß er Sothis. Mit seiner Hilfe bestimmten sie einst die Länge eines Sonnenjahres. Dabei stellten sie fest, dass das Sonnenjahr einen Vierteltag länger ist als 365 Tage.

Fast senkrecht über unseren Köpfen sieht man eine Sternenfigur, die aussieht wie der Buchstabe W. Die mittlere Spitze des W deutet ungefähr auf den Polarstern, der die Nord­richtung weist, aber nicht übermäßig hell ist. Tief im Nordosten stößt man auf den Großen Wagen. Am Westhimmel steht noch das Herbstviereck, das Pegasusquadrat.

Mars ist am Morgenhimmel zu sehen. Im letzten Monatsdrittel wechselt er aus dem Sternbild Jungfrau in das der Waage. Auch Jupiter kann am Morgenhimmel gesehen werden. Beide Planeten sind über dem Südosthorizont zu erspähen. Während Mars rötlich erscheint, leuchtet der Riesenplanet in weißem Licht. Zudem ist Jupiter zurzeit wesentlich heller als Mars. Am 14. Dezember sieht man die abnehmende Mondsichel zwischen Mars und Jupiter.

Merkur ist mit bloßem Auge lediglich vom 28. Dezember bis Silvester in der beginnenden Morgendämmerung auszumachen. Saturn wird von der Sonne am 21. im Sternbild Schütze überholt. Der Ringplanet steht mit ihr am Taghimmel und ist nachts nicht zu sehen. Venus hat sich vom Morgenhimmel zurückgezogen.

Vom 5. bis 15. Dezember machen sich die Sternschnuppen der Geminiden bemerkbar. Sie scheinen dem Sternbild Zwillinge zu entströmen und schießen in alle Richtungen. Ihre größte Aktivität entfalten sie in der Nacht vom 12. auf 13. Dezember. Stündlich bis zu 120 Meteore, darunter auch recht helle Objekte, sind dann zu erwarten. Die günstigste Beobachtungszeit sind die Stunden um Mitternacht.

Vom 15. bis 24. Dezember flammen die Ursiden auf. Sie sind die ganze Nacht über zu sehen. Ihr Ausstrahlungspunkt liegt im Sternbild Kleiner Bär. Ihr Maximum erreichen die Ursiden in der Nacht vom 20. auf 21., wobei lediglich mit zehn Meteoren pro Stunde zu rechnen ist.

Am 1. Adventssonntag, dem 3. Dezember, wird um 16.47 Uhr die Vollmondphase erreicht. Da der Erdtrabant am Morgen darauf mit 357 490 Kilometer in Erdnähe kommt, zeigt sich die größte Vollmondscheibe des ganzen Jahres. Die Nacht vom 21. auf 22. Dezember ist die längste Nacht des Jahres. Sie dauert in Hamburg 16 Stunden und 33 Minuten, in Berlin 16 Stunden und 22 Minuten, in Leipzig 16 Stunden und neun Minuten und in München 15 Stunden und 40 Minuten.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort