Mit guten Ferngläsern ist der Mond Titan zu sehen

Stuttgart · Im Juni können Himmelsgucker den Saturn gut beobachten, denn er kommt der Erde besonders nah. Mit einem guten Fernglas kann man seinen Mond Titan sehen und per Teleskop auch seinen Ring. Es glänzen aber noch weitere Planeten in der Nacht.

Drei helle Planeten schmücken im Juni den abendlichen Sternenhimmel: Jupiter, Mars und Saturn . Mit Einbruch der Dunkelheit sieht man den weißglänzenden Jupiter schon weit im Westen. Der Riesenplanet wandert gemächlich durch das Sternbild Löwe. Am 11. Juni zieht der zunehmende Halbmond an Jupiter vorbei.

Mars im Sternbild der Waage ist das zweite auffällige Gestirn. Mit Einbruch der nun spät einsetzenden Dunkelheit sieht man ihn am Südosthimmel. Da sich die Erde wieder vom Roten Planeten entfernt, wird er im Laufe des Monats deutlich lichtschwächer. Vom Morgenhimmel zieht sich unser äußerer Nachbarplanet allmählich zurück.

Ein wenig östlich vom Mars sieht man in einem fahlen, gelblichen Licht Saturn . Am 3. Juni kommt er in Opposition zur Sonne. Von der Erde aus betrachtet stehen Sonne und Saturn einander gegenüber. Geht die Sonne im Nordwesten unter, erscheint Saturn im Südosten. Mit Sonnenaufgang am Morgen geht Saturn dann im Südwesten unter. Der Ringplanet ist somit die gesamte Nacht hindurch zu sehen.

Zum Zeitpunkt der Opposition überholt die Erde den Saturn , wobei sie die kürzeste Entfernung von ihm erreicht: 1348 Millionen Kilometer. Der Planet ist damit neunmal weiter als die Sonne von uns entfernt. Mit einem guten Fernglas ist neben Saturn sein Riesenmond Titan zu entdecken. Mit 5150 Kilometern Durchmesser ist Titan der zweitgrößte Mond in unserem Sonnensystem. Er ist größer als der Planet Merkur (4880 Kilometer). Nur der Jupitermond Ganymed (5262 Kilometer) ist noch ein wenig größer als Titan. Auf diesem ist es sehr kalt: minus 180 Grad Celsius. Schließlich erhalten Saturn und seine mehr als fünf Dutzend Monde und Möndchen nur ein Neunhundertstel der Sonnenwärme, die die Erde empfängt. Der berühmte Ring des Saturns ist nur mit einem Teleskop oder Fernglas bei mindestens 30-facher Vergrößerung zu erkennen. Richtig beeindruckend erscheint der Ringplanet aber erst bei einer 200- bis 300-fachen Vergrößerungen. Zurzeit blickt man auf die Nordseite des weit geöffneten Ringes.

Ein netter Himmelsanblick ergibt sich am 17. und am 18. Juni gegen Mitternacht. Über dem Südhorizont sind Mond, Mars, Saturn und Antares zu sehen. Antares ist ein roter Überriesenstern. Er ist der Hauptstern im Sternbild Skorpion. Unser gesamtes inneres Planetensystem bis weit über die Marsbahn fände bequem in seiner riesigen Gaskugel Platz. Uns trennen rund 600 Lichtjahre von dieser leuchtkräftigen, aber kühlen Sonne.

Am 5. Juni um 5 Uhr ist Neumond. Zwei Tage vorher befindet sich unser Nachbar mit 361 140 Kilometer Abstand der Erde am nächsten. Am 15. Juni passiert der Mond in 405 024 Kilometern Abstand seinen erdfernsten Bahnpunkt. Vollmond ist am 20. Juni um 13.02 Uhr. Die Nacht vom 20. auf 21. Juni ist die kürzeste Vollmondnacht des Jahres.

Das Sternbild Bootes, auch Rinderhirt oder Ochsentreiber genannt, mit dem hellen, rötlichen Stern Arktur steht unübersehbar hoch im Süden. Es gilt als Leit sternbild des Frühsommers.

Am Osthimmel kündigt sich die heiße Jahreszeit an. Das Sommerdreieck ist bereits vollständig aufgegangen. Es setzt sich aus den hellsten Sternen dreier Sternbilder zusammen: der bläulichen Wega in der Leier, dem Schwanzstern Deneb im Schwan und dem bläulich-weißen Atair im Adler. Wega und Arktur sind die beiden hellsten Sterne des Nordhimmels.

Ein wenig nordöstlich vom hellen Arktur stößt man auf einen markanten Halbkreis von Sternen. Er stellt das Sternbild Nördliche Krone dar. Der etwas hellere Stern im Halbkreis wird Gemma genannt.

Die Sonne erklimmt am 21. Juni um 0.34 Uhr Sommerzeit den Gipfel ihrer Jahresbahn. Der Sommerpunkt liegt im Sternbild Stier an der Grenze zu den Zwillingen. Er ist identisch mit Beginn des Tierkreiszeichens Krebs, weshalb man auch vom Wendekreis des Krebses spricht. Die Sommersonnenwende gilt als Beginn des astronomischen Sommers mit dem längsten Tag und der kürzesten Nacht des Jahres. Die Tage werden wieder kürzer.

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