Der Sternenhimmel im März Merkur gibt dieses Jahr nur eine Show

Stuttgart · Der kleinste Planet im Sonnensystem ist nur zur Monatsmitte gut sichbar. Sommerzeit beginnt am 25. März.

(dpa) Bereits in der Abenddämmerung leuchtet Venus im März als heller Lichtpunkt tief am Westhimmel auf. Unser innerer Nachbarplanet setzt sich allmählich als Abendstern durch. Anfang des Monats geht Venus kurz nach 19 Uhr unter, zu Monatsende sinkt sie wenige Minuten nach halb zehn Uhr Sommerzeit unter den Horizont.

Der Merkur ist um die Monatsmitte zum einzigen Mal im gesamten Jahr am Abend gut sichtbar. Vom 8. bis 17. März ist der flinke Planet relativ leicht zu erspähen. Er ist in der fortgeschrittenen Abenddämmerung knapp über dem Westhorizont auszumachen. Wer noch nie Merkur am Himmel gesehen hat, dem bietet sich jetzt die beste Chance. Venus, die wesentlich heller leuchtet, kann helfen, Merkur zu erkennen: Er hält sich ein wenig nördlich von Venus auf.

Gegen 18.30 Uhr wird Merkur in der Dämmerung sichtbar. Eine dreiviertel Stunde später geht er unter. Bis 17. März verschieben sich die Merkuruntergänge auf kurz nach 20 Uhr. Nach dem 17. März wird der kleinste unserer acht Planeten unsichtbar. Nur drei Monate benötigt Merkur, um einmal um die Sonne zu laufen. Er besitzt keine Atmosphäre, die seine kraterbedeckte Gesteinsoberfläche schützen könnte. Er ist der Planet mit den größten Temperaturunterschieden. Im Sonnenlicht heizt sich seine Oberfläche auf über 400 Grad auf. In der 88 Tage dauernden Merkurnacht sinkt die Temperatur auf minus 180 Grad.

Jupiter im Sternbild Waage beherrscht als hellster Planet die zweite Nachthälfte. Anfang März geht der Riesenplanet eine halbe Stunde nach Mitternacht auf, zu Monatsende schon eine halbe Stunde vor Mitternacht. Wenn Jupiter im Südosten auftaucht, dominiert er mit seinem Glanz den Nachthimmel. Venus ist dann schon untergegangen.

Saturn wandert durch das Sternbild Schütze. Kurz nach 4 Uhr morgens erscheint er auf der südöstlichen Himmelsbühne. Ende März geht er schon zwei Stunden früher auf. Mars wird neben Jupiter und Saturn zu einem auffälligen Gestirn am Morgenhimmel. Der Rote Planet steigert seine Helligkeit und übertrifft damit Ende März noch Saturn. Nur Jupiter leuchtet noch heller als Mars. Der Mars geht Anfang März um 3 Uhr morgens auf, am Ende des Monats schon eineinhalb Stunden früher.

Noch ziehen die hellen und auffälligen Wintersternbilder die Blicke auf sich. Sie sind aber allesamt schon weit in die westliche Himmelshälfte gerückt. Das Sternbild Orion (Himmelsjäger) neigt sich zum Westhorizont und ist kaum zu übersehen. Im Südwesten funkelt der bläuliche Sirius im Großen Hund. Ein wenig höher stößt man auf Prokyon, hellster Stern im Kleinen Hund. Im Westen verschwindet allmählich der Stier. Sein Hauptstern Aldebaran steht schon recht tief und erscheint somit rötlich statt orange. In größerer Höhe erblickt man die beiden Sternenketten der Zwillinge mit Kastor und Pollux als hellste Sterne am Beginn der Ketten. Hoch im Nordwesten strahlt die Kapella im Fuhrmann.

Die Kassiopeia, das Himmels-W, ist zum Nordwesthorizont hinabgesunken, während hoch im Nordwesten, fast schon im Zenit, der Große Wagen hilft, den Polarstern zu finden. Der Löwe, Leitsternbild des Frühlingshimmels, ist leicht am Südhimmel auszumachen. Im Südosten ist bereits die Jungfrau mit der bläulichen Spica erschienen und am Osthimmel strahlt der orangene Arktur, Hauptstern im Bild des Rinderhirten oder Bootes.

Während es im Februar keinen Vollmond gab, zeigt er sich im März gleich zweimal: Anfang des Monats und am 31. März. Die Sonne tritt am 12. März nachmittags in das Sternbild Fische. Am 20. März um 17.15 Uhr überquert sie den Himmelsäquator und wechselt auf die Nordhalbkugel des Firmaments. Damit beginnt der astronomische Frühling, die Tagundnachtgleiche setzt ein. Der Frühlingspunkt, Schnittpunkt der aufsteigenden Sonnenbahn mit dem Himmelsäquator, wird auch Widderpunkt genannt. In unserer Zeit liegt er im Sternbild der Fische. Infolge der Kreiselbewegung der Erdachse wechselt er im Jahre 2610 ins Sternbild Wassermann. Dann beginnt das Zeitalter des Wassermanns.

Am Sonntag, 25. März, werden die Uhren um 2 Uhr morgens um eine Stunde vorgestellt: Die Sommerzeit beginnt.

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