Lebensmittel landen zu schnell im Müll

Berlin · Schrumpeliges Gemüse, Obst mit braunen Stellen oder das Pilzgericht von gestern landen in Deutschland schnell im Mülleimer. Dabei sei das meistens gar nicht erforderlich, sagt das Bundesernährungsministerium.

Die meisten Verbraucher schauen meist genau hin. Fallen ihnen kleine Mängel an Lebensmitteln auf, landen diese oft im Müll. Häufig trifft es Obst und Gemüse , obwohl das nicht sein müsste. Die Initiative "Zu gut für die Tonne!" des Bundesernährungsministeriums gibt Tipps, wie sich die Verschwendung von Lebensmitteln verhindern lässt.

Verschrumpeltes Gemüse kann man noch aufheben. Es eignet sich etwa als Zutat zu einem Auflauf oder Pfannengemüse. Schließlich geht es hier rein um die Optik, geschmacklich gibt es keinen Unterschied.

Angeschnittenes Obst und Gemüse , die braune Stellen haben, sind noch längst nicht verdorben. Die Verfärbungen seien eine natürliche Reaktion von Pflanzenstoffen mit der Luft. Das Obst ist deswegen nicht ungenießbar.

Kartoffeln halten sich je nach Sorte mehrere Wochen bis mehrere Monate. Grüne Verfärbungen sind aber ein Warnsignal. Solche Stellen enthalten Solanin, das Vergiftungen auslösen kann. Symptome sind zum Beispiel Magenbeschwerden, Fieber, Brechreiz und Durchfall. Wegwerfen muss man die Kartoffeln dann nicht gleich, aber die Stellen sollte man ausschneiden. Gekocht bleiben Kartoffeln zwei bis drei Tage im obersten Kühlschrankfach gut.

Pilze, Spinat und Fisch lassen sich wieder aufwärmen. Die Angst, das sei gefährlich, stammt noch aus der Zeit, als es keine Kühlschränke gab und sie deshalb schnell schlecht wurden. Das lässt sich vermeiden, wenn Reste von Pilzgerichten, Spinat und Fisch möglichst schnell abkühlen und dann in den Kühlschrank kommen. Der ideale Platz ist die untere Glasplatte gleich über dem Gemüsefach. Dort ist es am kältesten. Die Reste können dann ein bis zwei Tage aufgehoben werden. Beim Wiederaufwärmen ist es wichtig, die Reste bei mindestens 70 Grad für mindestens zwei Minuten gut durch und durch zu erhitzen.

Die verbreitete Regel "Nach dem Auftauen nicht wieder einfrieren" stimmt nicht grundsätzlich. Tiefkühlgemüse zum Beispiel darf auch aufgetaut wieder in den Gefrierschrank, weil es vor dem Essen ohnehin erhitzt wird. Allerdings sollte es nicht lange draußen stehen bleiben. Je schneller es wieder ins Kühlfach kommt, desto weniger Keime können sich bilden. Außerdem bleiben dadurch die Nährstoffe besser erhalten.

Verschwendung kann man vermeiden, wenn man gezielt nur so viel einkauft, wie man voraussichtlich braucht. Wer immer wieder auf Vorrat einkauft und die Haltbarkeit nicht im Blick hat, riskiert, dass immer wieder Lebensmittel verderben. Vor dem Einkauf lohnt es sich deshalb, die Vorräte zu überprüfen und einen Blick in die Kühltruhe oder das Tiefkühlfach zu werfen. Eingefrorenes Obst und Gemüse sind bis zu einem Jahr lang genießbar, Fisch, Fleisch und fertig gekochte Speisen nur drei Monate. Tiefgefrorenes sollte deshalb mit dem Einfrierdatum versehen werden, wenn es in die Truhe kommt.

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