Warentest Süßer Honig kann sauer aufstoßen

Berlin · Bei einer Prüfung von Stiftung Warentest überzeugten auch günstige Produkte.

 In jedem dritten Honig fanden Tester kritische Stoffe wie zum Beispiel Unkrautvernichter.

In jedem dritten Honig fanden Tester kritische Stoffe wie zum Beispiel Unkrautvernichter.

Foto: dpa/Oliver Berg

(dpa) Deutsche lieben Honig. Mehr als ein Kilogramm isst jeder Bundesbürger im Schnitt pro Jahr. Die Stiftung Warentest hat jetzt herausgefunden, dass die Qualität schwankt. Schwächen gibt es vor allem bei drei Sorten.

Von 36 Honigen aus dem Handel, die die Experten untersucht hatten, erwiesen sich zehn als „mangelhaft“. Kritisiert wurden untypischer Geschmack, Wärmeschäden, kritische Inhaltsstoffe und die Pollenzusammensetzung. „Guter Honig lässt sich weder an der Sorte noch an der Herkunft oder dem Preis erkennen“, erklärt die Stiftung Warentest. Unter den besten Produkten sind auch günstige Honige. Elf Produkte schnitten „gut“ ab, der Rest „befriedigend“ oder „ausreichend“ (Heft 2/19).

Unter den Mischblütenhonigen ohne Sortenangabe waren vier „gut“. Dazu gehören „Maribel Cremiger Blütenhonig streichzart“ von Lidl, „Bienenhonig cremig streichfest“ von Nektarquell und „Bienenhonig cremig“ von Dr. Krieger’s. Alle kosten rund 4,60 Euro pro Kilogramm. Hinzu kommt der „Landhonig goldcremig“ von Langnese für rund acht Euro pro Kilogramm.

Bei den Waldhonigen, den Bienen aus Honigtau von Laub- und Nadelbäumen sowie aus Nektar von waldnahen Blumen gewinnen, waren „Wald Honig“ von Aldi Nord, „Goldland Wald Honig herb-würzig“ von Aldi Süd und „Marlene aromatischer Waldhonig feinwürzig“ von Lidl „gut“. Die Produkte kosten jeweils rund sechs Euro pro Kilo.

Unter den Sortenhonigen, die neben einem bestimmten Geschmack einen Mindestanteil typischer Pollen bieten müssen, fiel das Ergebnis bei den Wildblüten-, Akazien- und Lindenhonigen sehr durchwachsen aus. Zwei Drittel der 15 Produkte waren „mangelhaft“. So schmeckten etwa einige Akazienhonige künstlich und nicht mild. „Gut“ waren lediglich der „Akazienhonig“ von Rewe Bio und „Feiner Lindenhonig“ von D’arbo zu Kilopreisen von rund 16,40 Euro beziehungsweise rund zwölf Euro.

Beim Rapshonig gab es je zwei gute und befriedigende Produkte. Die ersten beiden waren „Rapsblüte herzhaft“ von Breitsamer Honig und „Deutscher Imkerhonig Rapshonig mild cremig“ von Dreyer für je rund zwölf Euro pro Kilogramm.

In rund jedem dritten Honig wiesen die Tester kritische Stoffe wie den Unkrautvernichter Glyphosat oder bestimmte Pflanzengifte nach, allerdings in gesundheitlich unbedenklichen Mengen.

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