Gut sichtbarer Jupiter beherrscht den Winterhimmel

Stuttgart · Der Mars geht, die Venus kommt: Mit dem Januar beginnt ein neuer Jahresreigen am Himmel. Der Saturn und die Sichel des abnehmenden Mondes ergeben in der Monatsmitte einen hübschen Anblick – allerdings nur für Frühaufsteher.

Bald nach Sonnenuntergang leuchtet im Januar knapp über dem Südwesthorizont ein heller Planet auf: Venus, unser innerer Nachbarplanet. Venus eröffnet den Jahresreigen als Abendstern. Noch ist sie allerdings nicht besonders auffällig. Im Frühjahr wird sie aber zum dominanten Gestirn am Abendhimmel werden und mit ihrem Glanz alle anderen Gestirne übertreffen. Zu Jahresbeginn geht Venus eine Viertelstunde vor 18 Uhr unter. Bis Ende Januar verspäten sich die Untergänge der Venus auf eine Viertelstunde nach 19 Uhr.

Der flinke und nur selten zu sehende Merkur bietet Mitte Januar eine bescheidene Abendsichtbarkeit. Vom 10. bis 19. ist der Planet in der fortgeschrittenen Abenddämmerung knapp über dem Südwesthorizont auszumachen. Venus kann dabei helfen, den sonnennächsten Planeten zu finden: Vom 10. bis 12. ist Merkur recht nahe bei Venus - etwa eine Vollmondbreite entfernt.

Während Venus, Mars und Merkur schon am frühen Abend die Himmelsbühne verlassen, taucht am Osthimmel der Riesenplanet Jupiter auf. Mit seinem auffälligen, weißen Glanz beherrscht er dann den Nachthimmel und ist deutlich heller als alle Sterne. Er wandert rückläufig durch das Sternbild Löwe und steuert auf den Krebs zu. Ende Januar ist er schon um 18 Uhr deutlich über dem Osthorizont auszumachen.

Saturn zeigt sich am Morgenhimmel. Der Ringplanet wandert durch das Sternbild Waage und wechselt am 18. in das Sternbild Skorpion. Die beste Zeit, um den Ringplaneten am Südosthimmel zu entdecken, ist die Stunde um 6 Uhr morgens. Am 16. gesellt sich die Sichel des abnehmenden Mondes zu Saturn - ein hübscher Anblick für Frühaufsteher.

Der abendliche Winterhimmel ist reich an hellen Sternen. Fast im Zenit sieht man gegen 22 Uhr die helle Kapella im Fuhrmann. Im Süden nimmt der Himmelsjäger Orion seinen Platz ein mit den hellen Sternen Beteigeuze und Rigel. Während der Riesenstern Beteigeuze rötlich leuchtet, sendet Rigel ein bläulich weißes Licht aus.

Hoch im Südosten sieht man das Sternenpaar der Zwillinge mit ihren beiden Hauptsternen Kastor und Pollux. Hoch im Westen nimmt der Stier mit seinem hellen, orangen Hauptstern Aldebaran seinen Platz ein. Im Stier findet man die beiden prominenten Sternhaufen Plejaden und Hyaden - schöne Ziele für Fernglasbeobachter.

Gleich in der ersten Januarwoche bescheren uns die Quadrantiden etliche Sternschnuppen. Die meisten Meteore sind in der Nacht vom 3. auf 4. gegen 2 Uhr morgens zu erwarten. Bis zu hundert Sternschnuppen sollten pro Stunde aufflammen. In manchen Jahren wurden sogar über 200 Meteore pro Stunde gezählt. In diesem Jahr stört allerdings Mondlicht bei der Beobachtung. Die Quadrantiden entströmen scheinbar dem Sternbild Bootes, weshalb man auch von Bootiden spricht. Als Ursprungskomet des Stromes wurde der Komet 96P/Machholz ausgemacht.

Am 5. tritt um 5.53 Uhr die Vollmondphase ein. In der Vollmondnacht steht der Erdtrabant hoch in den Zwillingen. Am 9. passiert der Mond in 405 410 Kilometern Distanz seinen erdfernsten Bahnpunkt. Neumond wird am 20. um 14.14 Uhr erreicht. Einen Tag später kommt der Mond mit nur 359 650 Kilometern Abstand in Erdnähe. In der Nacht vom 7. auf 8. hält sich der noch fast volle Mond nahe dem hellen Riesenplaneten Jupiter auf. Die Sonne verlässt am 20. um 8 Uhr das Sternbild Schütze und wechselt in das Sternbild Steinbock. Drei Stunden später tritt sie in das Tierkreiszeichen des Wassermanns. Die Mittagshöhe der Sonne nimmt um fast sechs Grad zu, die Tageslänge wächst um rund eine Stunde.

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