Großer Auftritt für drei Planeten

Berlin · Wenn die Nächte im November länger werden, wächst damit auch die Zeit zum Beobachten des Himmels. Der Merkur zeigt sich in der ersten Monatshälfte am Morgenhimmel.

Im November setzt die Dunkelheit in unseren Breitengraden nun früh ein. Hobbyastronomen können deshalb tief im Südwesten noch den Mars erspähen. Der Rote Planet wandert durch das Sternbild Schütze und zieht am elften des Monats nördlich am Stern Nunki vorbei. Bald nach 19 Uhr verschlucken ihn die dichten Dunstschichten am Horizont.

Nach Untergang des Mars bleibt der Sternenhimmel ohne helle Planeten, bis im Osten der Jupiter auftaucht. Anfang November geht der Riesenplanet kurz vor Mitternacht auf, zu Monatsende erscheint er bereits wenige Minuten nach 22 Uhr. Jupiter zieht seine Bahn durch das Sternbild Löwe und nähert sich dessen Hauptstern Regulus. Der Merkur kann in der ersten Novemberhälfte am Morgenhimmel gesehen werden. Es ist die günstigste Morgensichtbarkeit des gesamten Jahres. Besonders leicht ist der sonnennächste Planet in den ersten zehn Tagen zwischen 6 und 6.30 Uhr zu sehen, bis er in der zunehmenden Morgenhelligkeit verblasst.

Vom 6. November an erscheinen die Meteore des Leonidenstromes. Sie sind in den Morgenstunden zu sehen. Die Sternschnuppen scheinen dem Sternbild Löwe zu entspringen und flitzen in alle Himmelsrichtungen. Der Höhepunkt der Leonidentätigkeit ist in der Nacht vom 17. auf 18. zu erwarten. Es handelt sich um sehr schnelle Sternschnuppen mit Geschwindigkeiten um 70 Kilometer pro Sekunde. In diesem Jahr ist dabei mit einer eher schwachen Aktivität zu rechnen. Während im Jahr 2002 pro Stunde fast 3000 Leoniden aufflammten, sind diesmal nur etwa 15 Meteore pro Stunde zu erwarten.

Da es jetzt bald dunkel wird, kann man in den frühen Abendstunden noch das Sommerdreieck am Westhimmel sehen. Es setzt sich aus den drei hellen Sternen Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Adler zusammen.

Beobachtet man gegen 22 Uhr den Fixsternhimmel, so zeigt er eindeutig herbstlichen Charakter. Hoch im Süden ist das Pegasusquadrat zu sehen, auch Herbstviereck genannt. Fast im Zenit steht das Himmels-W, die Königin Kassiopeia. Die mittlere Spitze deutet in etwa auf den Polarstern, um den sich das Himmelsgewölbe dreht. Ebenfalls in Zenitnähe hält sich die Andromeda auf. Diese Sternenkette schließt unmittelbar an das Herbstviereck an. Südlich der Prinzessin Andromeda stößt man auf das kleine, stumpfwinklige Sternendreieck des Widders. Tief am Südhimmel passiert eben der Cetus, der Walfisch, den Himmelsmeridian.

Am Osthimmel hat der Aufmarsch der Wintersternbilder begonnen. Schon hoch im Osten erblickt man den Stier mit seinem rötlichen Hauptstern Aldebaran, der "Verfolger" der Plejaden. Die Plejaden sind ein Sternhaufe, von dem Interessierte mit bloßen Augen allerdings nur sechs bis neun Gestirne erkennen können. Zwischen der Prinzessin Andromeda und dem Fuhrmann findet man den Held Perseus, den Retter der Andromeda. Im Perseus stößt man auf den Teufelsstern Algol, der periodisch seine Helligkeit ändert. Algol ist eine Doppelsonne. Beide Sterne umkreisen einander, wobei es zu gegenseitigen Bedeckungen kommt, die den regelmäßigen Lichtwechsel hervorrufen. Es handelt sich dabei gewissermaßen um "Sternfinsternisse".

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