Fleißige Schulkinder haben eine höhere Lebenserwartung

Tübingen/Luxemburg · Alte statistische Daten können im Licht einer modernen wissenschaftlichen Auswertung eine unerwartete Aktualität erlangen. Das zeigt eine fast 50 Jahre alte Schulstudie aus Luxemburg, die sich jetzt Bildungsforscher der Uni Tübingen vorgenommen haben. Bei der Analyse der Daten aus dem Jahr 1968 fanden sie heraus, dass Kinder, die damals im Unterricht fleißig, gewissenhaft und leistungsorientiert gewesen waren, eine höhere Lebenserwartung haben als eher widerspenstige und ungeduldige Mitschüler.

Der Luxemburger Datensatz umfasst Einträge zu 2500 damals zwölf Jahre alten Kindern. Sie wurden zu ihrem Elternhaus, zu ihren Schulleistungen und Lebensumständen befragt. Abgefragt wurde auch, ob sie ihre Hausaufgaben "richtig und sorgfältig machen", ob sie im Unterricht immer zuhörten oder manchmal freche Antworten gaben. Auch die Lehrer waren zu ihren Schülern befragt worden. Dabei habe sich ein markanter Zusammenhang zwischen den Fleißnoten der Schüler und ihrer Lebenserwartung gezeigt, berichtet nun die Uni Tübingen.

Von den Lehrern als "fleißig" bezeichnete Kinder hätten statistisch höhere Chance, nach vier Jahrzehnten noch zu leben als weniger engagierte Schüler. Über die Ursachen des Effektes können die Tübinger Forscher nur spekulieren. "Das hat vielleicht damit zu tun, dass die fleißigen Schüler auch einen verantwortungsbewussteren Lebensstil pflegen", erklärt Marion Spengler, die Autorin der Studie.

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