Ein hübsches Rendezvous von Mars und Venus

Stuttgart · Im November kommt es zu einer engen Begegnung unserer beiden Nachbarplaneten Venus und Mars am Nachthimmel. Der Anblick ist am 7. November besonders hübsch: Dann gesellt sich der abnehmende Mond dazu.

Saturn hat sich vom Nachthimmel zurückgezogen. Der Ringplanet wird derzeit von der Sonne verfolgt, die ihn Ende November einholt. Er hält sich somit am Taghimmel auf und kann nachts nicht beobachtet werden. So bleibt der Abendhimmel im November ohne helle Planeten . Die Sonne strebt der Wintersonnenwende entgegen. Ihre Mittagshöhe nimmt um sieben Grad ab, die Tage werden eine Stunde und 20 Minuten kürzer.

Am Abendhimmel sind lediglich die sonnenfernen Planeten Uranus und Neptun vertreten. Der grünliche Uranus hält sich im Sternbild Fische auf, der bläuliche Neptun ist im Sternbild Wassermann zu finden. Wegen ihren großen Sonnendistanzen sind beide Planeten mit bloßen Augen nicht zu sehen. Um sie zu erspähen, ist ein lichtstarkes Fernglas oder ein Teleskop erforderlich.

Drei helle Planeten schmücken den Morgenhimmel: Venus, Mars und Jupiter. Bei Weitem am hellsten strahlt Venus. Auch Jupiter im Sternbild Löwe leuchtet auffällig hell. Der lichtschwache rötliche Mars ist aber auch noch gut zu sehen. Seine Helligkeit nimmt im Laufe des Novembers leicht zu. Am 21. November passiert Mars seinen sonnenfernsten Bahnpunkt, das Aphel, wobei ihn gut 249 Millionen Kilometer von der Sonne trennen. Das Sonnenlicht benötigt dann knapp 14 Minuten, um den roten Planeten zu erreichen.

Gleich zu Beginn des Monats kommt es zu einer engen Begegnung unserer beiden Nachbar planeten. Venus zieht am 3. November knapp südlich an Mars vorbei. Ein besonders hübscher Himmelsanblick ergibt sich am 7. November, wenn sich die Sichel des abnehmenden Mondes zu Mars und Venus gesellt. Die beste Beobachtungszeit ist die Stunde von 5 bis 6 Uhr morgens. Einen Tag vorher wandert der abnehmende Mond bereits am Jupiter vorbei. Das kosmische Schauspiel ist am Osthimmel in mittlerer Höhe zu verfolgen.

Mit Sternschnuppen des Leonidenschwarms ist von Mitte bis Ende November zu rechnen. Die Leonidenmeteore treten am Morgenhimmel in Aktion. Ihr Ausstrahlungspunkt liegt rund zehn Grad östlich von Regulus, dem Hauptstern des Löwen. Das Maximum der Leonidenaktivität ist in der Nacht vom 17. auf 18. November gegen 3 Uhr zu erwarten. Das Erscheinen der Leoniden geht auf den Kometen 55P/Tempel-Tuttle zurück. In diesem Jahr ist lediglich mit 20 Meteoren pro Stunde zu rechnen, darunter allerdings recht helle Exemplare. Neumond ist am 11. November um 18.47 Uhr, Vollmond am 25. November um 23.44 Uhr. Der hell glänzende Mond steht dann vor dem Sternhaufen der Hyaden im Stier.

Die Sternbilder Kassiopeia, Andromeda, Pegasus, Perseus und Widder stehen hoch im Süden. Im Osten kündigt sich der Winter durch eine Reihe heller Sterne an, allen voran Kapella im Fuhrmann. Die gelbliche Doppelsonne steht hoch im Nordosten, ihr Licht ist 42 Jahre zu uns unterwegs. Als weitere helle Sterne schmücken Aldebaran im Stier, Beteigeuze und Rigel im Orion sowie Kastor und Pollux in den Zwillingen den Osthimmel. Einzig der bläuliche Sirius, hellster Stern am irdischen Firmament, ist um 10 Uhr abends noch nicht aufgegangen.

Im Sternbild Andromeda erkennt man in dunkler, klarer Nacht weitab störender irdischer Lichtquellen ein mattes Lichtfleckchen. Dieses diffuse Gebilde ist der Andromedanebel. Es ist jedoch keine Gas- und Staubwolke wie der Orionnebel, sondern ein gewaltiges Sternensystem mit mindestens 400 Milliarden Sonnen, fast drei Millionen Lichtjahre von uns entfernt.

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