Der Mars taucht neben seinem Doppelgänger Antares auf

Stuttgart · Er leuchtet rötlich, ein Planet aber ist er nicht: Antares. Im September kommt der Hauptstern des Skorpions seinem Doppelgänger Mars nahe. Damit bietet sich die Gelegenheit, beide Himmelskörper zu vergleichen.

Im September können nach Einbruch der Dunkelheit in den frühen Abendstunden noch die beiden hellen Planeten Mars und Saturn tief am Südwesthimmel gesehen werden. Der Ringplanet wird von der Sonne verfolgt, die ihm immer näher rückt, weshalb er drastisch kürzer zu sehen ist. Nur wegen der nun immer früher einsetzenden Dunkelheit bleibt er bis Ende September noch eine knappe Stunde beobachtbar, bevor er im Horizontdunst verschwindet.

Mars eilt durch immer südlichere Bezirke des Tierkreises. Zur Monatsmitte wechselt er aus dem Sternbild Waage in den Skorpion. Später passiert er etwa sechs Vollmondbreiten nördlich Antares, den Hauptstern des Skorpions. Antares bedeutet so viel wie "marsähnlicher Stern".

Ares hieß der Kriegsgott der Griechen, die Römer nannten ihn dann Mars . Da auch Antares wie Mars rötlich leuchtet und außerdem im Tierkreis steht, wurde dieser Fixstern schon gelegentlich mit dem Planeten Mars verwechselt. Im September ergibt sich die seltene Gelegenheit, Antares und Mars miteinander zu vergleichen. Als Planet funkelt und flackert Mars kaum im Unterschied zu Antares, der übrigens deutlich röter als Mars erscheint. Mars wiederum ist Ende September eine Spur heller als Antares. Eine nette Konstellation ergibt sich am 28. September gegen 20 Uhr: Über dem Südwesthorizont steht die Sichel des zunehmenden Mondes zwischen Mars und Antares auf der einen und Saturn auf der anderen Seite.

Jupiter steuert auf Regulus zu

Die hellen Planeten Venus und Jupiter sind am Morgenhimmel tief am Nordosthimmel anzutreffen. Venus zieht sich allerdings im Laufe des August langsam vom Morgenhimmel zurück. Ihre Rolle als Morgenstern endet Anfang Oktober. Venus wandert durch das Sternbild Löwe und zieht am 5. September knapp nördlich an Regulus, dem Hauptstern des Löwen, vorbei. Regulus ist in der Morgendämmerung nur mit einem Fernglas zu erkennen.

Jupiter wandert durch das Sternbild Krebs und steuert auf Regulus zu, den er allerdings in diesem Jahr nicht mehr erreicht. Am 20. September zieht die abnehmende Mondsichel an Jupiter vorbei. Mit Venus zusammen ergibt sich ein schöner Anblick am Morgenhimmel etwa eine Stunde vor Sonnenaufgang.

Merkur bleibt in unseren Breiten im September unsichtbar. Südlich der Alpen kann man ihn jedoch in der zweiten Monatshälfte am Abendhimmel weit im Westen erkennen.

Gegenüber dem Vormonat hat sich die gesamte Szenerie der Sternbilder deutlich nach Westen verschoben, während am Osthimmel bereits die wichtigsten Herbstbilder erschienen sind. Arktur im Sternbild des Rinderhirten steht kurz vor seinem Untergang, während das Pegasusquadrat, bekannt als Herbstviereck, schon hoch im Südosten zu sehen ist, wenn man gegen 23 Uhr den Sternenhimmel betrachtet. Das Sommerdreieck mit Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Adler steht noch hoch im Südwesten, speziell Deneb ist zenitnah.

Am 23. September überschreitet die Sonne den Himmelsäquator und wechselt auf die Südhalbkugel des Firmaments. Der Übertritt erfolgt exakt um 4.29 Uhr, dann beginnt der Herbst. Der Schnittpunkt der absteigenden Ekliptik mit dem Himmelsäquator wird "Herbstpunkt" genannt. Er markiert zugleich den Beginn des Tierkreiszeichens Waage.

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