Checkliste und Tipps Batterie, Reifen, Frostschutz – so wird ihr Auto fit für den Winter
Saarbrücken · Was muss ich tun, um mein Auto winterfest zu machen? Diese Checkliste zeigt, wie Sie Ihr Auto fit für den Winter machen, um unfall- und pannenfrei durch die kalte Jahreszeit zu kommen.
Nasse oder verschneite Straßen, Glätte, schlechte Sicht und vereiste Scheiben – all das wird Autofahrerinnen und Autofahrer in den kommenden Wochen wieder erwarten. Doch auch im Winter können sich Fahrzeughalter einiges ersparen, wenn sie ihr Auto am besten jetzt schon winterfest machen. Wir geben Ihnen einen Überblick.
Gibt es eine Winterreifenpflicht in Deutschland?
Grundsätzlich ist es nicht verboten, mit Sommerreifen im Winter zu fahren, die Straßenverkehrsordnung schreibt Winterreifen erst dann vor, wenn, „Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte“ auf den Straßen herrscht. Für Sommerreifen gilt dann ein Fahrverbot. In Deutschland gibt es eine situative und keine generelle Winterreifenpflicht. Missachtet man das Verbot, drohen dem Fahrzeugführer bei einer Kontrolle 60 Euro und ein Punkt in Flensburg, baut man einen Unfall, sind es 120 Euro und auch der Fahrzeughalter selbst muss mit bis zu 75 Euro und einem Punkt rechnen.
Noch genug Profil? So prüfen Sie ihre Winterreifen
Auch nicht vorgeschrieben ist, wie tief das Reifenprofil bei Winterreifen sein muss, Experten raten aber zu mindestens vier Millimetern Profiltiefe. ADAC rät zum Check mit einer Ein-Euro-Münze: Ist der goldene, drei Millimeter dicke Rand zu sehen, sind die Reifen nicht mehr sicher. Außerdem sollten sie laut Automobilclub ACE, unabhängig davon, nicht älter als zehn Jahre sein.
Häufige Unfallursache: Batteriepanne
Unbedingt überprüft werden sollte auch die Autobatterie. Laut der ADAC Straßenwacht ist die Batterie Spitzenreiter bei Pannen im Winter. Schwache Anlasser sollten vor winterlichen Temperaturen überprüft und gegebenenfalls ausgetauscht werden.
Auto vor Frost schützen
Will man sicher durch den Winter kommen, kommt man auch am Frostschutz nicht vorbei. Im Kühlwasser verhindert Frostschutzmittel, dass sich Eis bildet und schützt so den Motor. Das Frostschutzmittel sollte für Temperaturen bis minus 25 Grad geeignet sein. Vor dem Nachfüllen muss überprüft werden, ob das Mittel für den eigenen Motor geeignet ist. Auch im Scheibenwischwasser sollte Frostschutz enthalten sein. In der Scheibenwischanlage reicht ein Frostschutz bis minus 20 Grad. Der Wasserbehälter sollte mit dem frostsicheren Mittel zumindest aufgefüllt, besser ausgetauscht werden.
Scheibenwischblätter im Winter austauschen und putzen
Auch alte Scheibwischblätter und schmutzige Scheiben sorgen für eine schlechte Sicht. Hinterlassen die Scheibenwischer Schlieren auf der Scheibe, sollten die Wischblätter ausgetauscht werden. Die Scheiben selbst sollten vor allem im Winter regelmäßig geputzt werden, Glasreiniger eignet sich dafür gut. Den groben Schmutz entfernt man am besten vorher, um Kratzer zu vermeiden. ADAC empfiehlt zudem eine Isolierfolie zwischen Scheibenwischer und Frontschutzscheibe zu klemmen, damit die Wischer nicht anfrieren.
Türdichtungen und Türschlösser vor dem Einfrieren schützen
Auch Türdichtungen sollten vor dem ersten Wintereinbruch kontrolliert werden. Schützende Pflegemittel können auf die Gummidichtungen an Türen und Fenstern aufgetragen werden. Von Hausmitteln wie Vaseline raten Experten allerdings ab. Damit die Türschlösser nicht festfrieren, sollte man Grafitspray verwenden, ist die Tür zugefroren, kann sie mit einem Enteiser wieder geöffnet werden.
Auto von Eis und Schnee befreien – das ist vorgeschrieben
Lästig, aber notwendig und sogar gesetzlich vorgeschrieben: Die Autoscheiben müssen komplett frei gekratzt sein. Scheiben-Enteiser sind eine gute Alternative und Ergänzung zum Eiskratzer. Aber auch Spiegel, Nummernschild und Scheinwerfer müssen frei von Schmutz und Eis sein. Das Autodach muss vor dem Losfahren ebenfalls von Schnee befreit werden. Regelmäßiges Autowaschen und eine Lackpflege mit Politur und Wachs verhindert zudem Lackschäden, die sonst im Winter durch Kälte und Streusalz drohen. Den Motor laufenlassen, um das Kratzen zu beschleunigen, ist nicht erlaubt. Wer erwischt wird, muss mit einem Bußgeld von zehn Euro rechnen.
Mehr Tipps, um im Winter sicher ans Ziel zu kommen
Ist das Auto dann fahrbereit, gibt es trotzdem noch einiges zu beachten, um im Winter sicher ans Ziel zu kommen.
Während der Fahrt:
- Bei Schneefall muss mit Abblendlicht gefahren werden, sonst muss man Strafe zahlen, innerorts bis zu 35 Euro, außerorts bis zu 90 Euro.
- Bei vereisten Straßen behutsam Gas geben und sanft lenken.
- Sowieso immer, aber vor allem bei Nässe und Glätte, unbedingt genug Abstand zum vorderen Fahrzeug halten, die Bremswege sind deutlich länger als normal.
- Kommt das Fahrzeug mal ins Schleudern, Ruhe bewahren, auskuppeln und vorsichtig gegenlenken.
- Zur Sicherheit sollte man auch immer eine warme Decke im Auto haben, um für den Ernstfall gewappnet zu sein.
Nach der Fahrt:
- Nasse Jacken und feuchte Fußmatten mit aus dem Auto nehmen und trocknen, sonst können die Scheiben durch die Feuchtigkeit im Wagen von innen anlaufen und gefrieren.