ANZEIGE Leben mit Krebs „Die Yoga-Matte war meine Insel“

Saarbrücken · Stefanie Hahn konnte aus dem Kurs viel Kraft und neuen Mut schöpfen

Onkologisches Zentrum
Foto: Martina Kirsch

Die meisten Menschen können nicht gut damit umgehen, wenn du Krebs oder andere schwere Erkrankungen hast“, weiß Stefanie Hahn aus eigener Erfahrung. Für die Menschen im Umfeld ist es schwierig, mit dem Patienten in Verbindung zu bleiben. Entweder sie ziehen sich zurück – aus Angst, etwas Falsches zu sagen. Oder die Gespräche reduzieren sich auf gut gemeinte Ratschläge, Mitleid und Durchhalteparolen. „Krankheiten machen uns Menschen Angst, weil wir nirgends lernen, wie wir damit zurechtkommen sollen. Wie können wir trotz der vielen Einschnitte ein gutes Leben führen?“ Diese Frage hat sich Stefanie Hahn, die auch an der seltenen Erbkrankheit Chorea Huntington leidet, schon oft gestellt.

Die Diagnose „Brustkrebs“ war ein gravierender Einschnitt im Leben der 49-Jährigen, die bereits ihren Ehemann vor sieben Jahren an den Krebs verloren hat. Plötzlich dreht sich alles nur noch um die Krankheit. Der Tagesablauf, der Wochenrhythmus und die Monate werden bestimmt von Untersuchungen und Behandlungen, aber auch von Ängsten und Schmerzen. In dieser Lebenssituation, in der die Gedanken ständig kreisen, fand Stefanie Hahn Halt bei der Saarländischen Krebsgesellschaft e.V. Sie wurde auf das Angebot „Yoga bei Krebs“ aufmerksam. Und obwohl sie noch nie zuvor an einem Yoga-Kurs teilgenommen hatte, merkte sie von der ersten Stunde an, dass ihr dieses Gruppenangebot guttut. „Der Yogaweg ist ein ganzheitlicher Weg und bezieht Körper, Geist und Seele ein“, erklärt Psychoonkologin und Yogalehrerin Annette Blug von der Saarländischen Krebsgesellschaft e.V. „Wir versuchen über das Üben, die Gedanken zur Ruhe zu bringen, indem die Aufmerksamkeit auf den Atem und die Bewegungen gelenkt wird. Das Körperempfinden wird gestärkt. So kann das Vertrauen in den eigenen Körper wachsen. Denn dieses Vertrauen ist meist sehr erschüttert.“

Diese Erfahrungen hat auch Stefanie Hahn gemacht. Nach ihrer Brust-OP konnte sie kaum die Arme heben. Doch von Woche zu Woche stellte sie während des Yoga- Kurses fest, dass es schon wieder ein bisschen besser geht. Das habe ihr unglaublich viel neuen Mut gegeben. Die Yoga-Matte war für sie eine Insel. Eine Insel des Wohlfühlens, der positiven Erfahrung. Hier konnte sie die ständigen Bewegungen des Geistes zur Ruhe bringen. Selbst wenn sie die Übungen einmal nicht aktiv mitmachen konnte, weil es ihr an diesem Tag einfach nicht gut ging, so übte sie mental mit. „Selbst das hat mir viel Kraft gegeben. Ich habe aus diesem Kurs so viel mitgenommen. Ich kann jedem nur empfehlen, Yoga einmal auszuprobieren. Es hat mir so gutgetan und in ganz besonderer Form mein Leben bereichert – in einer Phase, in der es nicht mehr viel an Positivem gab.“

Info

Der Yoga-Kurs der Saarländischen Krebsgesellschaft e.V. ist offen für Männer und Frauen. Das Angebot kann in allen Behandlungsphasen begonnen werden. Die Atemübungen können jederzeit in schwierigen Phasen auch außerhalb des Kurses angewandt werden – schließlich hat man seinen Atem immer und überall dabei.

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