Kinderuni Die Kinderuni erklärt die Corona-Krise

Saarbrücken · Am Mittwoch, 17. Juni findet die nächste Vorlesung der Kinderuni Saar statt. Es wird eine ganz besondere Veranstaltung sein. Sie wird online übertragen.

Bei der Vorlesung erfahren die Kinderstudenten unter anderem, warum es sinnvoll ist, einen Nasen-Mund-Schutz zu tragen.

Bei der Vorlesung erfahren die Kinderstudenten unter anderem, warum es sinnvoll ist, einen Nasen-Mund-Schutz zu tragen.

Foto: Getty Images/iStockphoto/StockRocket

Das Coronavirus ist winzig, so klein, dass niemand es mit bloßem Auge sehen kann. Du benötigst ein spezielles Mikroskop, um es zu betrachten. Und trotzdem ist es ein gefährlicher Krankheitserreger, vor dem sich jeder schützen muss. Da es von Mensch zu Mensch übertragen werden und sich schnell vermehren kann, wurdn in den vergangenen Wochen alles versucht, um Ansteckungen zu verhindern. Nicht nur Schulen wurden geschlossen, sondern auch Theater, Kinos und Restaurants. Immer ging es darum, Kontakte zwischen Menschen zu vermeiden, um sie vor einer Ansteckung zu schützen. Mittlerweile ist vieles wieder offen, aber noch nicht alles: An der Universität des Saarlandes sind derzeit kaum Studenten zu sehen. Viele ihrer Vorlesungen und Seminare werden online übertragen.

Wie es ist, übers Internet zu studieren, können die Teilnehmer der nächsten Kinderuni herausfinden. Am Mittwoch, 17. Juni, von 16 bis 18 Uhr, gibt es eine spezielle Online-Vorlesung für Kinderstudenten zwischen acht und zwölf Jahren. Sie wird direkt aus dem Hörsaal ins Internet übertragen. Mädchen und Jungen können dabei nicht nur zuhören und vieles erfahren, sondern auch mitmachen, indem sie Fragen stellen.

Das Thema ist besonders spannend, berichtet der Leiter der Kinderuni Professor Markus Peschel: „Es geht um das Coronavirus. Der Arzt Sebastian Ewen und ich werden kurze Vorträge halten. Die Kinderstudenten können währenddessen schriftlich übers Internet Fragen stellen, die wir in der zweiten Hälfte der Veranstaltung beantworten werden.“ Die beiden Wissenschaftler sind selbst Väter und wissen, wie wichtig es ist, dass Kinder begreifen, was es mit dem Coronavirus auf sich hat.

Sebastian Ewen ist Herzspezialist und Ärztlicher Leiter der Zentralen Notaufnahme an der Uniklinik in Homburg. Er hat in den vergangenen Wochen viele Patienten betreut, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben und deshalb an der Lungenerkrankung Covid-19 erkrankt sind.

„Ich weiß, dass es für manche Kinder in den vergangenen Wochen schwierig war, weil sie nicht in die Schule gehen oder auch ihre Großeltern nicht besuchen durften“, sagt der Arzt. In seinem Vortrag wird er unter anderem erklären, warum die Maßnahmen wichtig waren. Er möchte, dass Kinder verstehen, wie das Virus in den Körper gelangen kann und wie man sich davor schützen kann. Sebastian Ewen ist zuversichtlich, dass es irgendwann einen Impfstoff gegen Covid-19 geben wird. „Es wird überall auf der Welt fleißig daran gearbeitet, aber es dauert noch eine Weile und braucht noch viele Tests, bis es so weit ist.“ Angst müsse niemand vor dem Coronavirus haben, aber es ist wichtig, sich gut zu informieren. Die Spezial-Corona-Vorlesung der Kinderuni will dazu einen Beitrag leisten.

Die beiden Wissenschaftler sind sehr gespannt auf die Fragen der Kinderstudenten. Wer erfahren möchte, warum es sinnvoll ist, einen Nasen-Mund-Schutz zu tragen und warum sorgfältiges Händewaschen wichtig ist, sollte unbedingt bei der Kinderuni mitmachen. Auch das richtige Verhalten am Spielplatz und in der Schule wird erklärt, ebenso Fachbegriffe wie Quarantäne, Immunität oder Pandemie.

Sebastian Ewen und Markus Peschel freuen sich auf die Veranstaltung, auch wenn sie lieber direkt vor den Kindern sprechen würden. „Es ist ungewohnt, in eine Kamera zu sprechen und die Zuhörer nicht zu sehen“, erklärt Markus Peschel.

Er ist Professor für Didaktik des Sachunterrichts an der Saar-Uni. Dabei erforscht er das Lernen der Kinder und bildet künftige Grundschullehrer aus. Professor Peschel beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema Digitalisierung, dem Lernen mithilfe von Computer und Internet. Er ist sich sicher, dass dies auch bei der Kinderuni gut funktioniert.

Professor Markus Peschel, Leiter der Kinderuni Saar, zeigt wie das Coronavirus stark vergrößert aussieht.

Professor Markus Peschel, Leiter der Kinderuni Saar, zeigt wie das Coronavirus stark vergrößert aussieht.

Foto: Iris Maria Maurer

Unterstützt werden die Wissenschaftler vom Kinderuni-Team, das während der Vorlesung die Fragen sammelt. Ziel ist es, alle Fragen der Kinderstudenten zu beantworten, entweder im Anschluss an die Vorträge oder schriftlich nach der Veranstaltung. Bei der Kinderuni dabei sind auch Techniker. Sie sind dafür zuständig, dass nicht nur Bild und Ton während der Onlinevorlesung funktionieren, sondern auch die direkte Übertragung ins Internet.

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