Spieletipps Spiel-Ideen in der Corona-Krise

Saarbrücken · Was kann die Familie abends gemeinsam unternehmen, wenn die Eltern tagsüber im Homeoffice sitzen und auch die Kinder nicht aus dem Haus können? Dazu gibt es eine ganze Reihe pfiffiger Vorschläge.

  Ein Spieleabend an der Konsole sorgt für Ablenkung während der Ausgangsbeschränkung.

Ein Spieleabend an der Konsole sorgt für Ablenkung während der Ausgangsbeschränkung.

Foto: Getty Images/ istock/PeopleImages

Familien haben es nicht leicht in diesen Tagen. Die  Ausgangsbeschränkungen zwingen Eltern und Kinder ins Haus. Viele Familien stehen vor dem Problem, wie sie ihre Kinder beschäftigen sollen. Auf dieser Seite möchten wir ein paar Tipps für Spiele, Bücher und Bastelmöglichkeiten geben.

Manche Eltern rollen mit den Augen, wenn die Kinder den ganzen Tag am Tablet oder an der Konsole spielen. Andere setzen sich dazu und greifen selbst zum Controller. Spiele, die das erlauben, gibt es mehr als genug – für kleine und große Kinder, für Wettbewerbe oder gemeinsame Abenteuer, für kurze Runden und lange Abende. Ein paar Empfehlungen:

Nintendo legt bei seinen Spielen viel Wert auf Familienfreundlichkeit. Der neueste und zurzeit beste Vertreter dieser Gattung ist das Grusel-Abenteuer „Luigi‘s Mansion 3“. Marios immer etwas glückloser, aber ebenso liebenswerter Bruder Luigi schlüpft darin ausnahmsweise in die Hauptrolle. Er geht in einem verfluchten Hotel auf Geisterjagd – ist dabei aber nie ganz allein. Denn viele Probleme lassen sich nur im Zusammenspiel mit „Gooigi“ lösen, einer schleimigen Kopie von Luigi. Das klingt absurd, ist es auch. Gleichzeitig ist es aber der ideale Ansatzpunkt zum gemeinsamen Gruseln. Ein Spieler steuert Luigi, der andere Gooigi. So werden gemeinsam Rätsel gelöst und Geister bekämpft. Und gleichzeitig muss Gooigi den virtuellen Tod nie fürchten.

Bei „Rocket League“ von Psyonix ist anfangs etwas Geduld gefragt. Das futuristische Auto-Fußball-Spiel ist zwar schon ein paar Jahre alt, hat aber auch noch immer viele treue Fans. Einsteiger müssen allerdings etwas üben, bis die nicht ganz unkomplizierte Steuerung flüssig von der Hand geht. Kinder und ihre Eltern können wahlweise mit- oder gegeneinander online gegen menschliche Gegner, gegen den Computer oder im Übungsmodus auch ganz ohne Gegner kicken.

„Chuchel“, Held des gleichnamigen Spiels des tschechischen Entwicklers Amanita Games, ist ein schwarzer Fellball. Chuchel will eine rote Kirsche haben. Doch das ist erstaunlich schwierig. Das ist schade für Chuchel – aber ein Glücksfall für kleine und große Freunde des absurden Humors. Denn so entsteht ein sehr verrücktes Abenteuer, ganz ohne Text und Dialoge, aber mit mehr Kreativität in mancher Szene, als so mancher Blockbuster in 40 Stunden Spielzeit aufbringt. Spielen kann „Chuchel“ nur eine Person. Die anderen können zuschauen und Vorschläge zur Lösung der Rätsel machen. Allerdings ist der Rhythmus aus Versuch, Irrtum und Staunen oder Lachen auch mindestens der halbe Spaß – und nicht so sehr das Klicken und Tippen an sich. Wem diese Mischung gefällt, kann sich neben „Chuchel“ auch „Botanicula“ vom gleichen Entwickler anschauen. Das ist weniger absurd-lustig, aber mindestens ebenso niedlich.

„Heave-Ho!“ von Le Cartel Studio ist fast 100 Prozent Slapstick. Ein bis vier Spieler müssen gemeinsam einen Abgrund überqueren. Allerdings bestehen ihre Spielfiguren nur aus Köpfen und sehr langen, sehr flexiblen Armen. Die logische Lösung: Festhalten, lange Ketten bilden, und dann schwingen – vorbei an Hindernissen und schließlich ins Ziel. Oder in den Abgrund.

Das verlangt etwas Koordination, untereinander und am Controller. Allerdings auch nicht zu viel. Denn am lustigsten ist „Heave-Ho!“, wenn Pläne spektakulär scheitern. Das Geschicklichkeitsspiel bleibt dabei stets kinderfreundlich. Oder etwas zu kinderfreundlich: Dass die Charaktere alle auf Knopfdruck pupsen können, ist bei Grundschülern erfahrungsgemäß ein großer Hit – für Erwachsene kann die unvermeidliche Dauerpupserei etwas anstrengend werden.

Das richtige Mittelmaß aus Chaos und Koordination steht bei „Overcooked“ und dem fast identischen „Overcooked 2“ von Entwickler Ghost Town Games im Mittelpunkt. Vier Spieler müssen gemeinsam Aufgaben lösen – nur diesmal nicht am Abgrund, sondern in einer Großküche. Größtes Problem dabei ist die Zeit. Meist bleiben nur wenige Sekunden, um die immer zahlreicheren und immer anspruchsvolleren Bestellungen der Gäste fertigzustellen. Da ist gute Aufgabenteilung gefragt: Einer schneidet, einer brät, einer stellt zusammen, und warum sind die Teller eigentlich noch nicht gespült? Erschwert wird das Ganze dadurch, dass die Küchen von Level zu Level immer abstruser werden – von der Raumstation bis zur Lastwagen-Ladefläche ist nahezu alles dabei.

 Mit Luigi und dem Geisterhund geht es in „Luigi‘s Mansion 3“ auf Geisterjagd.

Mit Luigi und dem Geisterhund geht es in „Luigi‘s Mansion 3“ auf Geisterjagd.

Foto: dpa-tmn/Nintendo
 Das Auto-Fußball-Spiel „Rocket League“ flässt sich sehr gut gemeinsamen spielen.

Das Auto-Fußball-Spiel „Rocket League“ flässt sich sehr gut gemeinsamen spielen.

Foto: dpa-tmn/Psyonix
 Bei „Chuchel“ müssen die Spieler gemeinsam die Lösung eines Rätsels suchen. 

Bei „Chuchel“ müssen die Spieler gemeinsam die Lösung eines Rätsels suchen. 

Foto: dpa-tmn/Amanita Games
 In „Heave ho“ müssen die Spieler zusammenarbeiten, um ins Ziel zu schwingen.

In „Heave ho“ müssen die Spieler zusammenarbeiten, um ins Ziel zu schwingen.

Foto: dpa-tmn/Devolver Digital
 Für Eltern und etwas ältere Kinder ist „Overcooked“eine spannende Herausforderung.

Für Eltern und etwas ältere Kinder ist „Overcooked“eine spannende Herausforderung.

Foto: dpa-tmn/Team17

Im Vergleich zu vielen anderen Gemeinschaftsspielen ist „Overcooked“ deutlich anspruchsvoller. Wenn nur ein Mitspieler seinen Job nicht ordentlich macht, gibt es Punktabzug für alle. Gerade jüngere Geschwister fühlen sich da schnell überfordert.

(dpa)
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