Studie Viele Deutsche sind unsicher bei der Nutzung neuer Technologien

Essen · Die Digitalisierung hat mit Alexa, Smartphones und Tablets längst Einzug in unseren Alltag gehalten. Dennoch fühlen sich nur wenige fit im Umgang damit.

 Am Laptop wird gearbeitet, das Smartphone liegt griffbereit daneben: So sieht es auf vielen Schreibtischen aus. Dennoch haben viele Menschen das Gefühl, sich nicht gut mit digitalen Technologien auszukennen.

Am Laptop wird gearbeitet, das Smartphone liegt griffbereit daneben: So sieht es auf vielen Schreibtischen aus. Dennoch haben viele Menschen das Gefühl, sich nicht gut mit digitalen Technologien auszukennen.

Foto: dpa-tmn/Christin Klose

88 Prozent der Deutschen nutzen laut Statistischem Bundesamt das Internet. Die Hälfte davon hat ein Konto bei sozialen Netzwerken, 60 Prozent wickeln ihre Geldgeschäfte online ab. Dennoch sagen mehr als zwei Drittel, dass sie sich im Umgang mit digitalen Technologien unsicher fühlen. Das hat die Studie „Fähigkeiten für die digitale Welt des Stifterverbandes für die Deutsche Wirtschaft und des infas Instituts ergeben.

Generell seien die Deutschen Veränderungen gegenüber offen und wollen ihre Digitalkompetenzen ausbauen. 73 Prozent der Befragten gaben an, dass sie bei den Grundfähigkeiten hinzulernen wollen, dazu gehören etwa Internet-Recherche oder der Umgang mit Apps. Spezielles Wissen zu Datenanalyse oder zum Programmieren wollen sich hingegen nur 32 Prozent aneignen.

Die Studie zeigt, dass die Bereitschaft auch fortgeschrittenes Wissen zu erwerben, steigt, je sicherer die Befragten sich im Umgang mit digitalen Technologien fühlen. Zudem gibt es Geschlechter-Unterschiede: Während 47 Prozent der Männer sich auf diesem Feld offen zeigen, sind es nur 17 Prozent der Frauen. Auch die Arbeitsform spielt eine Rolle: Nur jeder zehnte Teilzeitbeschäftigte ist bereit, fortgeschrittene Fähigkeiten zu erwerben, während ein Drittel der Vollzeitbeschäftigten demgegenüber offen ist.

In Bezug auf digitale Grundfähigkeiten sind Menschen im mittleren Alter (45- bis 54-Jährige) besonders lernbereit. Die Jüngeren sehen hier keinen so großen Bedarf, da sie sich als sicherer einschätzen. Allerdings sind besonders junge Erwachsene offener dafür, digitale Spezialfähigkeiten zu erwerben: Rund die Hälfte der 18- bis 34-Jährigen kann sich das vorstellen, jedoch weniger als ein Drittel der Menschen zwischen 35 und 64 Jahren. Für Personen über 65 Jahre sind fortgeschrittene Digitalkompetenzen eher selten ein Thema. 15 Prozent gaben an, hier lernoffen zu sein.

Am beliebtesten ist unter den Befragten das Selbststudium: 64 Prozent eignen sich neues Digitalwissen mit Büchern, Apps oder Lernvideos an. 30 Prozent nutzen Angebote von Volkshochschulen und Hochschulen. Ein Viertel besucht kostenpflichtige IT-Schulungen oder Firmenseminare. 29 Prozent der Befragten gaben an, dass sie Angebote von Vereinen nutzen.

Die meisten Befragten (80 Prozent) sind der Meinung, dass digitale Fähigkeiten vor allem in Studium oder Ausbildung vermittelt werden. 70 Prozent gehen davon aus, dass dies häufig am Arbeitsplatz geschieht.

Zwei Drittel der Befragten ist allerdings der Meinung, dass die Vermittlung digitaler Kompetenzen in der Kita eher schlecht läuft. Wenig besser sieht es bei den Grundschulen aus: Mehr als die Hälfte geht davon aus, dass hier die Digitalbildung der Kinder nicht gut läuft.

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