Wie der Nachwuchs sicher surft

Saarbrücken · Für Kinder gibt es eigene Suchmaschinen und Videoplattformen. Auch technische Schutzmaßnahmen können dabei helfen, dass Jungen und Mädchen altersgerecht und gefahrenlos im Netz unterwegs sind.

Kinder wachsen mit dem Internet und digitalen Medien auf. Beides ist aus dem Alltag kaum mehr wegzudenken - und darauf sollten Eltern sie auch vorbereiten. Denn neben allerlei Nützlichem hält das Internet auch Inhalte bereit, die für Kinder nicht geeignet sind. "Medienkompetenz ist etwas, was Kinder lernen müssen, vergleichbar mit Lesen, Schreiben und Rechnen", sagt Sabine Frank, die bei Google Deutschland die Bereiche Jugendmedienschutz und Medienkompetenz leitet. Denn bereits mit acht bis neun Jahren haben Kinder den ersten aktiven Kontakt mit dem Internet . Und schon im Kleinkindalter lernen sie digitale Medien kennen, indem sie ihren Eltern am Tablet-PC und Smartphone zuschauen oder sogar selbst Apps und Spiele darauf nutzen.

Umso mehr sei die Familie gefragt, einen sinnvollen Umgang damit vorzuleben und die Kinder an das Internet heranzuführen, betont Frank. Statt ihnen die Nutzung zu verbieten, sollten Eltern die Kinder im Netz begleiten, damit diese auch souverän handeln, wenn sie allein am Rechner sitzen.

Hilfestellungen können sogenannte weiße beziehungsweise schwarze Listen sein, die den Kindern einen sicheren Bereich zum Surfen bieten. Alle Browser sowie die meisten Suchmaschinen beinhalten solche Filteroptionen. Sie lassen sich zum Beispiel bei Firefox oder Chrome als separates Add-On installieren. Auf eine weiße Liste setzen Nutzer Seiten mit vertrauenswürdigen Inhalten, auf die schwarze Liste kommen jene, die unerwünscht sind und so gesperrt werden. Gerade in der Anfangszeit, so Frank, seien nicht viele Seiten notwendig. "Um die Logik hinter dem Konstrukt Internet zu verstehen, reichen ein paar Webseiten völlig aus. Dabei sollten Eltern in erster Linie auf optisch ansprechende Elemente und Bedienungsfreundlichkeit achten, denn Kinder suchen vor allem Unterhaltung."

Mit dem Alter der Kinder sollte dann auch der Online-Raum wachsen, in dem sie sich bewegen können. Dafür seien spezielle Suchmaschinen wie fragfinn.de ideal. Diese Seite ist Teil der Initiative "Ein Netz für Kinder", die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Kindern von acht bis zwölf Jahren einen sicheren Raum zum Surfen zu schaffen. Die Suchmaschine zeigt nur Seiten an, die vorher von Experten als kindgerecht eingestuft wurden. So sollen Kinder einen geschützten Einstieg haben, ohne permanent an Grenzen zu stoßen, die sie frustrieren könnten.

Facebook oder andere soziale Netzwerke benötigen Kinder im Grundschulalter jedoch noch nicht, sagt Sabine Frank. "Sie suchen nicht die permanente Kommunikation, sondern wollen eher Inhalte selbst produzieren." Eine Option ist die Videoplattform juki.de, die für Kinder im Alter zwischen sieben und zwölf Jahren gedacht ist. Sie ermöglicht auch das Hochladen eigener Videos. Auf der Webseite trickino.de können Kinderauch eigene Trickfilme erstellen.

Dass Kinder irgendwann auf Inhalte stoßen, die nicht altersgerecht sind, lasse sich trotzdem nicht verhindern. "Viele Jugendliche sind technisch fitter als ihre Eltern , doch diese haben die Verantwortung für die kritische Auseinandersetzung", betont Frank. Eine Grundregel könne sein, sich immer zu fragen, wie man in der realen Welt handeln würde. "Würde ich Unbekannten verraten, wo ich bin oder wohne? Generell gilt: Lieber etwas zu viel Skepsis als zu wenig", rät Frank. Hilfestellung können dabei Informationsplattformen wie die EU-Initiative klicksafe.de liefern. Dort werden technische Schutzmaßnahmen wie Filter vorgestellt und Themen wie Sicherheit und Datenschutz anschaulich erklärt.

fragfinn.de

ein-netz-fuer-kinder.de

juki.de

trickino.de

klicksafe.de

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