Wie das Smartphone vor der Müllkippe bewahrt wird

Berlin · Aussortierte Elektronik-Geräte sind ein großes Umweltproblem. Recycling ist eine Lösung, aber der Nutzer kann noch mehr tun.

 Wer versuchen will, sein Smartphone selbst zu reparieren, kann im Internet viele Anleitungsvideos finden. Foto: Pleul/dpa

Wer versuchen will, sein Smartphone selbst zu reparieren, kann im Internet viele Anleitungsvideos finden. Foto: Pleul/dpa

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Smartphones sind vielfach zur Wegwerfware verkommen. Doch es gibt Alternativen zur Ressourcenverschwendung:

Reparieren: Geht ein Smartphone nach Ablauf der Garantiezeit kaputt und erscheinen die Reparaturkosten in der Werkstatt zu hoch, können Nutzer versuchen, selbst Hand ans Handy zu legen. Auf Seiten wie repaircafe.org finden sich versierte Laien oder Profis, die Verbrauchern zur Seite stehen. Auf Videoplattformen finden sich außerdem Schritt-für-Schritt-Anleitungen zur Reparatur von IT-Geräten.

Weiternutzen: Verbraucher müssen sich überlegen, ob sie ein neues Gerät wirklich brauchen oder ob das alte nicht eigentlich doch noch den Anforderungen genügt. Beim Handyvertrag kann sich Zurückhaltung vielleicht sogar auszahlen, so das Umweltbundesamt (UBA): "Viele Anbieter gewähren einen niedrigeren Monatspreis, wenn Sie Ihr eigenes Gerät weiternutzen."

Umnutzen: Auch wenn man feststellt, dass Handy, Computer oder Notebook vielleicht nicht mehr die persönlichen Anforderungen an die ursprüngliche Nutzung erfüllen, ist kreatives Um- und Weiternutzen immer noch eine Möglichkeit. Ein alter Rechner, egal ob PC oder Notebook, kann oft zum Zweitgerät, Netzwerkspeicher oder Medienserver werden, und das Smartphone zum Medienclient, der die Anlage mit Musik aus Netzwerk und Internet füttert. Und ein alter Router lässt sich etwa zum WLAN-Repeater umfunktionieren.

Weitergeben: "Prüfen Sie, ob Ihr ausgemustertes Gerät nicht für eine Zweitnutzung infrage kommt", rät das UBA. Das kann zum einen die Weitergabe an Menschen sein, die das jeweilige Gerät noch gebrauchen können: Tablets sind etwa für ältere Menschen, die gerade mit Computer und Internet starten, eine gute Alternative zu klassischen Rechnern. Sie können mit altersgerechten Apps bestückt aber auch für Kinder interessant sein.

Gebraucht kaufen: Auch durch einen Gebrauchtkauf können Verbraucher viel für die Umwelt tun. "Wenn es nicht das neuste Gerät sein muss, können Sie mit einem gebrauchten Smartphone viel Geld sparen", gibt das Umweltbundesamt zu bedenken. Das gilt natürlich ebenso für andere Geräte von der Digitalkamera über den Fernseher bis hin zum Rechner.

Wer sein Gerät trotz allem loswerden will, kann es zum Reyclen bei kommunalen Sammelstellen oder beim Händler abgeben. Selbst Online-Shops sind verpflichtet, alte Elektrogeräte bis 25 Zentimeter Kantenlänge gratis zurückzunehmen.

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