Wer traurig ist, futtert vor dem Fernseher mehr Fett

Würzburg. Es geschieht immer wieder abends vor dem Fernseher.

Der Film war traurig, der Zuschauer leidet mit - und schaut plötzlich erschrocken auf die zwei leergefutterten Chipstüten. Wie konnte das geschehen? Ein Forscherteam um die Psychologin Petra Platte von der Uni Würzburg hat diese Frage untersucht und dabei Überraschendes herausgefunden.

Die Wissenschaftler zeigten Testpersonen Filmausschnitte und ließen sie dabei Getränke testen. Die Aufgabe bestand darin, die Intensität des Geschmacks der Getränke zu bestimmen und den Fettgehalt von Milch über den Geschmack zu schätzen. Die Forscher berichten, dass Menschen, wenn sie negativ gestimmt sind, während lustiger oder trauriger Filmszenen offensichtlich nicht mehr zwischen fettig und fettarm unterscheiden können. Die Geschmacksrichtungen bitter und süß erleben sie dagegen intensiver.

Die Psychologen gehen davon aus, dass Menschen in negativer Stimmung beim Ansehen emotionsgeladener Szenen ihre Aufmerksamkeit viel stärker auf den Film richten als der Durchschnitt. Für andere Dinge, wie die Kontrolle über das Essverhalten, habe das Gehirn dann schlicht keine Kapazität mehr.

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