Stalkerware Welche digitale Spähsoftware in Umlauf ist

Saarbrücken · Es ist der Alptraum jeder Beziehung. Krankhafte Eifersucht. Wenn das Misstrauen gegenüber dem eigenen Partner überhandnimmt, ist der Weg zu zwanghafter Überwachung und Nachstellung häufig nicht weit.

Welche digitale Spähsoftware
in Umlauf ist
Foto: dpa/Oliver Berg

In Zeiten der Digitalisierung bekommen solch misstrauische Menschen allzu leicht Hilfsmittel an die Hand.

Der Einsatz solcher Stalkerware ist vor allem im deutschsprachigen Raum besonders weit verbreitet, hat die Sicherheitsfirma Kaspersky herausgefunden. Ein Beispiel für Stalkerware ist das Handy-Trojaner-Set FlexiSpy des thailändischen App-Herstellers Vervata. Für 200 Dollar können Nutzer drei Monate lang alle Unterhaltungen, Standorte und das Nutzungsverhalten aller installierten Webbrowser auf den Geräten ihrer Opfer überwachen. Allein in Deutschland hatte Vervata laut Computerfachmagazin c’t im Jahr 2018 über 1000 Kunden. Härtester Konkurrent in diesem Markt sei mSpy des US-amerikanischen Anbieters MySpy mit etwa der gleichen Anzahl an Kunden. Hier bezahlen Nutzer lediglich 100 Euro für drei Monate Überwachung.

Beide Trojaner unterscheiden sich laut c’t kaum voneinander. Vervate unterstütze iOS 11 und Android, mSpy sei hingegen auch für aktuellere iOS Versionen sowie für Android verfügbar. Die Anmeldung bei den Services funktioniere problemlos, allerdings in englischer Sprache. Die Lizenzen gestatten es laut dem Fachmagazin c’t lediglich, ein einziges Gerät zu verwanzen. Die Software lande auf unterschiedlichen Wegen auf den Smartphones. So lasse sich die Software beispielsweise per USB-Stick oder über einen Browser-Download installieren. Erforderlich sei auf jeden Fall der psychische Zugang zu dem Gerät. Die Anbieter würden dabei Schritt-für-Schritt-Anleitungen liefern, welche Sicherheitsbarrieren Angreifer aktivieren müssten, damit die Spähapp nicht sofort vom jeweiligen System erkannt werden kann.

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