Finanz-Apps im Vergleich Geld sparen mit mobilen Anwendungen

Saarbrücken · Wer heutzutage Haushaltsbuch führen will, muss nicht mehr zu Stift und Papier greifen. Finanz-Apps vereinfachen die Arbeit.

 Wer seine Finanzen im Blick habe möchte, kann auf verschiedene Apps zurückgreifen.

Wer seine Finanzen im Blick habe möchte, kann auf verschiedene Apps zurückgreifen.

Foto: dpa/Monika Skolimowska

Das Geld ist aufgebraucht, der Monat aber noch lange nicht vorbei. Das hört sich vertraut an? Dann ist es an der Zeit, sich mit dem Thema Finanz-Apps zu befassen. Die Anwendungen unterstützen den Nutzer dabei, einen Überblick über seine Finanzen zu bekommen und veranschaulichen, in welchen Bereichen am meisten Geld ausgegeben wird. Einige der Apps verknüpfen sich sogar direkt mit dem Bankkonto, sodass nicht jede Buchung ins Smartphone eingetippt werden muss. Wer kein gutes Gefühl dabei hat, diese sensiblen Daten preiszugeben, kann auf eine der Anwendungen ohne Kontoverknüpfung zurückgreifen. Wir haben fünf Apps miteinander verglichen.

Bei den ersten Gehversuchen in der Welt der digitalen Haushaltsbuchführung hilft die übersichtliche Anwendung MoneyControl, die sowohl vom Smartphone als auch vom Computer aus verwendet werden kann. Die App gibt dem Nutzer mithilfe verschiedener Kategorien einen Überblick über seine monatlichen Einnahmen und Ausgaben und zeigt so auf, in welchen Bereichen gespart werden kann. Bei Bedarf können Kontoauszüge und Entwicklungsberichte angefordert werden. Mit mehreren Millionen Downloads gehört MoneyControl zu den meistgenutzten Finanz-Apps. Sie kann kostenlos getestet werden, bei mehr als 20 Buchungen im Monat muss jedoch die Premiumversion für 3,99 Euro freigeschaltet werden. Wer die Anwendung also ernsthaft nutzen möchte, sollte zum Geldbeutel greifen. MoneyControl ist für die Betriebssysteme Android und iOS verfügbar.

Wallet, Finanzguru, Unser Haushaltsbuch, SayMoney  und MoneyControl
Foto: Freiberger

Die Möglichkeit der Sprachsteuerung ist eine besondere Funktion bei SayMoney – so kann der Nutzer beispielsweise den Betrag, den er gerade an der Kasse ausgegeben hat, sowie die zugehörige Kategorie, über das ins Smartphone integrierte Mikrofon diktieren. Allerdings ist die Spracherkennung der App noch nicht sehr weit entwickelt. Bei SayMoney besteht außerdem die Option, den Buchungen Belege und Anmerkungen beizufügen. Die Anwendung ist leicht zu bedienen, das minimalistisch gehaltene Design der Startseite wirkt aber nicht gerade einladend. Um Budgets für bestimmte Kategorien festzulegen, unbegrenzt Daueraufträge zu tätigen, Daten über Dropbox zu synchronisieren und Sparziele festzulegen, muss entweder die Pro-Version für 4,99 Euro gekauft werden oder die Funktionen einzeln für je 0,99 Euro freigeschaltet werden. SayMoney ist für Android und iOS verfügbar.

Wallet, Finanzguru, Unser Haushaltsbuch, SayMoney  und MoneyControl
Foto: Freiberger

Die App Finanzguru nimmt dem Nutzer das lästige Aufführen der einzelnen Einnahmen und Ausgaben ab. Das funktioniert folgendermaßen: Bei der Anmeldung gibt der Nutzer seine Bankdaten an, damit sich die Anwendung mit dem Konto verknüpfen kann – die Anwendung erkennt anschließend automatisch, welche Buchung welcher Kategorie zugeordnet werden kann. Beispielsweise wird die überwiesene Miete unter Wohnkosten aufgeführt und die Kosten für den Handyvertrag unter Mobilfunk. Alle Funktionen von Finanzguru sind kostenlos, Geld wird mit Spartipps verdient. Die App vergleicht Verträge miteinander und weist den Nutzer darauf hin, wenn er etwa den Stromanbieter wechseln sollte. Folgt dieser dem Rat, zahlt der neue Anbieter dem Unternehmen einen kleinen Anteil. Ein Vertragswecker erinnert an ablaufende Kündigungsfristen. Finanzguru ist für Android und iOS verfügbar.

Wallet, Finanzguru, Unser Haushaltsbuch, SayMoney  und MoneyControl
Foto: Becker

Eine weitere gut strukturierte App ist Unser Haushaltsbuch. Das Design ähnelt Google-Applikationen wie beispielsweise Google Drive oder Gmail. Die Nutzer können die verschiedenen Kategorien ihren Bedürfnissen leicht anpassen und haben die Möglichkeit, für einzelne Bereiche einen Budgetrahmen zu setzen. Ist der festgelegte Betrag überschritten, wird der Nutzer benachrichtigt. Die Anwendung bietet außerdem eine Auswertungsseite mit verschiedenen Diagrammen zur besseren Übersicht über die Finanzen und die Möglichkeit, die Daten auf mehreren Geräten zu synchronisieren. Monatlich wiederkehrende Buchungen müssen nur einmal eingetragen werden. Etwas störend sind die Werbeanzeigen, Abhilfe gibt’s allerdings nur gegen Geld – 2,99 Euro kostet die Pro-Version. Unser Haushaltsbuch ist für das Betriebssystem Android verfügbar.

Wallet, Finanzguru, Unser Haushaltsbuch, SayMoney  und MoneyControl
Foto: Becker
Wallet, Finanzguru, Unser Haushaltsbuch, SayMoney  und MoneyControl
Foto: Freiberger

Bei der Haushalts-App Wallet haben die Nutzer ebenfalls die Möglichkeit, die Anwendung mit dem eigenen Bankkonto zu synchronisieren. Es ist aber kein Muss. In der kostenfreien Version des mobilen Finanzhelfers können Ausgaben, Einnahmen, Transferzahlungen und geplante Zahlungen selbst eingetragen werden, ohne dass das Programm Zugriff auf das eigene Konto erhält. Die Benennung der Kategorien ist individuell. Außerdem können jeder Buchung zur besseren Zuordnung Notizen und Fotos hinzugefügt werden. Bei einem Upgrade für 3,99 Euro gibt’s zusätzlich die Möglichkeiten, die Finanzen analysieren zu lassen, weitere Konten anzulegen und Buchungen farblich voneinander abzugrenzen. Auch die Verknüpfung mit dem Bankkonto ist nur in der kostenpflichtigen Variante möglich. Wallet ist für Android und iOS verfügbar.

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