Uni Köln Türkische Männer werden im Netz benachteiligt

Köln · Kinder mit fremdländischen Vornamen erhalten in der Schule bei gleicher Leistung oft schlechtere Noten, berichtete die Uni Mannheim im vergangenen Jahr. Türkische Bewerberinnen werden seltener zu Vorstellungsgesprächen eingeladen, erklärte das Wirtschaftsforschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit.

Und nun berichten Soziologen der Uni Köln, dass auch im Internet nach Vornamen sortiert wird. „Männer mit türkischen Namen werden bei Online-Mitfahrgelegenheiten benachteiligt“, heißt es in einer Mitteilung der Hochschule. Die Wissenschaftler hatten für eine Untersuchung eine der größten Internetplattformen für Mitfahrgelegenheiten in Deutschland untersucht. Sie benutzten vier fiktive Profile, um männliche Fahrer anzuschreiben. Die Namen eines Mannes und einer Frau klangen deutsch, die anderen türkisch, ihr Alter war mit Mitte zwanzig angegeben.

Insgesamt seien 925 Kontakte überprüft worden. Frauen mit deutsch klingenden Namen hätten sich mit 71 Prozent als die beliebtesten Mitfahrer erwiesen. Am schlechtesten hätten Männer mit türkischem Namen abgeschnitten – nur 44 Prozent der Anfragen seien akzeptiert worden. Männer mit deutschem Namen und Frauen mit türkischem Namen hätten mit jeweils 60 Prozent ähnlich abgeschnitten. Unterschiede zwischen dem Westen und dem Osten Deutschlands habe es dabei nicht gegeben.

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