Zwei Milliarden Dollar Schadenersatz Tinder-Gründer reichen Klage gegen Konzern ein

New York · Mitbegründer der Dating-App ziehen vor Gericht. Der Mutterkonzern habe sie um Milliarden Dollar geprellt, so der Vorwurf.

Eine Gruppe von Tinder-Mitarbeitern aus der Startphase fühlt sich von der Muttergesellschaft der weltweit bekannten Dating-App betrogen und will vor Gericht Schadenersatz in Höhe von mindestens zwei Milliarden Dollar (rund 1,8 Milliarden Euro) erstreiten. Die zehn Kläger – darunter die drei Mitgründer Sean Rad, Jonathan Badeen und Justin Mateen – beschuldigen die Muttergesellschaft Match Group und den Internetkonzern InterActiveCorp (IAC), sie um Aktienoptionen geprellt zu haben. Das geht aus der kürzlich eingereichten Klageschrift hervor.

Angeblich sollen Finanzdaten manipuliert worden sein, um den Unternehmenswert von Tinder künstlich nach unten zu frisieren. Da sie vertraglich eine Beteiligung an der Wertsteigerung vereinbart hätten, sei ihnen dadurch viel Geld entgangen, behaupten die Kläger. An der Börse gerieten die Aktien von IAC und Match spürbar unter Druck.

Dem langjährigen Manager Greg Blatt wird in der Klageschrift zudem vorgeworfen, die Marketing-Chefin Rosette Pambakian während einer Weihnachtsfeier im Jahr 2016 sexuell belästigt zu haben.

Der IAC-Konzern, dem Tinder durch eine 80-prozentige Beteiligung an der Match Group gehört, wies die Vorwürfe zurück. Einigen Klägern scheine die Tatsache nicht zu gefallen, dass Tinder nach deren Ausscheiden großen Erfolg erzielt habe, zitiert das „Wall Street Journal“ aus einer Stellungnahme. „Wir freuen uns darauf, unsere Position vor Gericht zu verteidigen.“

Der New Yorker IAC-Konzern hält aktuell mehr als 80 Prozent der Aktien der Match Group, die auch andere Dating-Apps betreibt. Die Plattform Tinder war 2012 an den Start gegangen und gilt heute vor allem unter jungen Leuten als populär. Zielgruppe der Smartphone-App sind 18- bis 35-Jährige.

Nutzer erstellen in der kostenlosen App mit Fotos und einem kurzen Text ein Profil und können dann mit anderen Nutzern aus der Umgebung in Kontakt treten. Per Wischgeste drücken Nutzer entweder ihr Gefallen (nach rechts wischen) oder ihr Missfallen (nach links wischen) über ein Foto aus und können sich nach gegenseitigem „Gefällt mir“ Nachrichten schicken und verabreden.

(dpa)
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