Babyphone im Test Qualitätsunterschiede bei Babyphones

Berlin · Stiftung Warentest hat bei 20 Geräten überprüft, welche sicher sind: Digitale Technik ist nicht unbedingt besser.

 Babyphones sollen Eltern helfen, ihre Kinder im Auge zu behalten. 

Babyphones sollen Eltern helfen, ihre Kinder im Auge zu behalten. 

Foto: Getty Images/ iStockphoto/Tetiana Soares

Eltern, die auch dann ein Auge auf ihr Kleinkind haben wollen, wenn sie nicht im Raum sind, setzen am besten auf herkömmliche Babyphones, die nur den Ton aus dem Kinderzimmer übertragen. Zu diesem Ergebnis kommt die Stiftung Warentest. Doch es gibt auch smarte Konkurrenz für die Klassiker. Auf den Prüfstand stellten die Tester 14 klassische Babyphones, die nur den Ton oder ein Video übermitteln, drei smarte Geräte und drei Apps.

Sie laufen über eine Sendeeinheit, die beim Kind steht, und ein Empfangsgerät für die Eltern. Klassische Babyphones gebe es entweder nur mit Ton oder zusätzlich mit Videofunktion, erläutern die Tester. Die Bildqualität sei häufig nicht sehr hoch, vor allem in dunklen Räumen täten sich einige Kameras schwer. Unterschiede gebe es auch bei den Akku-Laufzeiten. Die Video-Babyphones im Test liefen nur zwischen acht und 18 Stunden, reine Audiogeräte schafften bis zu 64 Stunden. Klassische Babyphones bieten laut Stiftung Warentest den Vorteil, dass sie Eltern besonders zuverlässig warnen, wenn das Kind wach ist. Zudem seien die Geräte störfest und lieferten einen ordentlichen Ton. Einer der größten Nachteile der klassischen Babyphones sei, dass sich Eltern lediglich ein paar Zimmer von ihrem Nachwuchs entfernen könnten, ohne dass die Verbindung abbricht. In den meisten Wohnungen sollte die Entfernung ausreichen, so die Tester.

Die herkömmlichen Babyphones belegen im Test das Siegerpodest. Auf Platz eins landete das Audio-Gerät Philips Avent SCD723/26. Eine größere Reichweite bieten der Stiftung Warentest zufolge die Modelle der Hersteller Babymoov und Reer. Am besten unter den Video-Babyphones hat das Philips Avent SCD845/26 abgeschnitten. Das Gerät von Reer punktet mit der höchsten Reichweite.

Smarte Babyphones versprechen unbegrenzte Reichweite. Damit Bild und Ton zuverlässig übertragen werde, brauche es eine stabile und schnelle Internetverbindung sowie einen aktuellen Router. Auch seien die smarten Geräte kompliziert zu bedienen. Sie warnten zudem nicht auffällig genug, wenn die Verbindung zwischen Kind und Eltern abbricht, urteilen die Tester. Bei der Webcam des Herstellers Arlo friere bei Verbindungsabbruch das Bild ein. Eltern sehen weiter ihr schlafendes Kind, obwohl es unter Umständen wach ist und weint. Schließlich geben die Tester zu bedenken, dass alle Daten, die über das Internet übertragen werden, Hackern in die Hände fallen könnten.

Um das Baby per App im Blick zu behalten, benötigen Eltern zwei Smartphones: Das eine überträgt das Bild aus dem Kinderzimmer, das zweite empfängt es. Die Software muss auf beiden Handys installiert sein. Vor allem diese Anwendungen funktionieren laut der Stiftung Warentest mehr schlecht als recht. Zwar seien sie günstig und ließen sich mittels WLAN in größerer Entfernung nutzen. Dafür lieferten sie ein sehr schlechtes Bild, ist das Zimmer dunkel, sei gar nichts zu sehen. Am ehesten empfehlen die Tester die App Babyphone 3G des Herstellers Tappytap. Doch sie raten Eltern, auf solche Apps nur gelegentlich zurückzugreifen.

Ganz entspannt können Eltern sein, wenn es um fremde Babyphones in der Umgebung gehe, erläutern die Tester. Früher hätten sich analoge Gerät teils gegenseitig gestört, weil sie auf demselben Kanal sendeten. Die heutigen Modelle seien digital und suchten sich automatisch einen freien Kanal. Ist das Kind etwa nach dem Aufwachen sehr leise, empfehlen die Tester ein Babyphone, bei dem sich die sogenannte Ansprechschwelle einstellen lässt. Damit legen Eltern fest, ob das Gerät sie nur bei wirklich lauten Geräuschen oder beim kleinsten Pieps alarmiert. Wenn die Eltern in einer Situation sind, in der sie das Alarmgeräusch des Babyphones leicht überhören können, etwa auf einer Party, ist ein Gerät mit Vibrationsalarm nützlich. Ebenfalls hilfreich könne ein integriertes Nachtlicht sein. Von anderen Zusatzfunktionen raten die Tester eher ab. Dazu gehören etwa die Möglichkeit, vom Babyphone die Zimmertemperatur messen zu lassen, per Gegensprechanlage mit dem Kind zu reden oder Schlaflieder abspielen zu lassen. Die Stiftung Warentest empfiehlt, lieber zum Kind zu gehen, um mit ihm zu reden.

Dass das Elektrogerät in seiner Nähe dem Kind schaden könnte, darüber müssen sich Eltern laut der Stiftung Warentest ebenfalls keine Sorgen machen. Selbst mit einem Abstand von nur einem Meter vom Kinderbett unterschritten alle Geräte im Test die Grenzwerte für Elektrosmog deutlich.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort