Stein mit WLAN sendet Überlebens-Tipps aufs Smartphone

Neuenkirchen · Auf einer Wiese in der Lüneburger Heide, nahe der Ortschaft Hartböhn, liegt ein besonderer Findling. Nicht nur der Ruß auf seiner Oberfläche unterscheidet ihn von anderen. Wer den Granitbrocken mit einem kleinen Lagerfeuer erhitzt, erhält per Smartphone oder Tablet Zugriff auf eine digitale Bibliothek mit verschiedenen Überlebens-Tipps. Wird der Stein heiß, erzeugt ein im Felsen verbauter Thermogenerator Strom und setzt den ebenfalls im Inneren des Findlings befindlichen Router in Betrieb.

 Künstler Aram Bartholl hat einen Router samt Thermogenerator in einen Stein eingebaut. Foto: Stratenschulte/dpa

Künstler Aram Bartholl hat einen Router samt Thermogenerator in einen Stein eingebaut. Foto: Stratenschulte/dpa

Foto: Stratenschulte/dpa

Der Wlan-Felsen ist ein Werk namens "Keepalive"des in Berlin lebenden Künstlers Aram Bartholl. Er möchte damit nach eigenen Angaben eine Brücke vom Feuer als erster Technologie des Menschen hin zum modernen Zugang zu Daten schlagen.

Die digitale Bibliothek des Felsbrockens umfasst Tipps zum Schutz vor Eiseskälte und vor einem Atomkrieg. Doch auch für Probleme des alltäglichen Lebens lassen sich zahlreiche Ratschläge finden. So gibt es etwa Tipps, wie sich Flecken entfernen lassen oder zum Aufbau von Küchen eines schwedischen Möbelhauses. Wer seine eigene Steinzeit in der Lüneburger Heide verbringen möchte, sollte es allerdings nicht eilig haben, zumal erst das Feuer entfacht werden muss. "Es dauert etwa eine Viertelstunde. Wind und Wetter müssen mitspielen", sagt Bartholl. Der Stein ist zudem nicht leicht zu finden. Besucher können sich den genauen Standort aber beim nahe gelegenen Kunstverein Springhornhof beschreiben lassen.

springhornhof.de

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