Sommer, Sonne, Internet

München · Wenn beim Auslandsurlaub mit der Familie jeder mit seinem Handy ins Internet will, kann das schnell teuer werden. Abhilfe schaffen spezielle WLAN-Router für unterwegs, die nur eine einzige SIM-Karte benötigen.

Router sind dazu da, um einen Internetzugang auf mehrere Nutzer zu verteilen - noch besser, wenn das dank WLAN-Technologie drahtlos funktioniert. So können Smartphone, Laptop und Tablet gleichzeitig ins Netz.

Theoretisch lässt sich fast jedes Smartphone, das über eine Internetverbindung verfügt, zu einem solchen WLAN-Router umfunktionieren. Allerdings kann man es dann oft nur noch eingeschränkt nutzen. Und: "Der Akku des Smartphones wird durch die Verwendung als WLAN-Hotspot belastet", erklärt Markus Eckstein von der Zeitschrift connect. Mehr Freude machen sich Surfer daher mit einem UMTS- oder LTE-Hotspot. Die handtellergroßen Geräte mit Mobilfunkmodem und SIM-Einschub werden wegen ihrer Abmessungen und ihres Akkus auch Reiserouter genannt.

"Das eignet sich vor allem für Smartphones ohne geeigneten Datentarif", sagt Bettina Seute vom Telekommunikationsportal Teltarif. "Im Urlaub benötigt man so nur eine entsprechende Daten-SIM-Karte, und die ganze Familie kann im Internet surfen."

Auch die telefonische Erreichbarkeit wird nicht eingeschränkt, wenn ein Reiserouter statt eines Smartphones genutzt wird. Im Ausland könne man das Gerät aus Kostengründen mit einer SIM-Karte eines lokalen Netzbetreibers nutzen, so Eckstein. "Auf dem Handy bleibt man so mit seiner deutschen SIM-Karte erreichbar."

Drei Faktoren seien dabei für schnelles Surfen besonders wichtig: Erstens die Mobilfunkstandards, die der Netzbetreiber am Einsatzort bietet. Zweitens, welche davon der Router unterstützt. Und drittens, wie es um Netzversorgung und Empfang bestellt ist. "Die LTE-fähigen Router, die Datenraten bis zu theoretisch 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) unterstützen, sind etwas teurer, aber auch zukunftssicherer", sagt Eckstein. Zudem seien LTE-fähige Endgeräte noch nicht so weit verbreitet, so dass das Netz nicht so stark ausgelastet ist. Die anderen Router mit UMTS/HSPA bieten theoretische Download-Raten von 21 oder 42 Mbit/s. Aber: "Schlechte Versorgung und viele weitere Internet-Nutzer am gleichen Fleck führen dazu, dass die tatsächlichen Raten meist deutlich darunter liegen", so Eckstein.

Ein UMTS- oder LTE-Reiserouter lässt sich auch von Laien einfach einrichten. "Oftmals ist ein Start-Passwort konfiguriert, mit dem das WLAN-Netz verschlüsselt ist", erklärt Bettina Seute. Die Einstellungen werden dann meist über die Benutzeroberfläche des Reiserouters gemacht, die per Browser aufgerufen werden kann. Nutzer sollten das Passwort beim ersten Aufruf der Oberfläche ändern, rät Seute.

Die Preise der Reiserouter schwanken zwischen 50 und 200 Euro. Anbieter sind etwa D-Link, Huawei, Netgear, TP-Link, TrekStor, ZTE oder Zyxel. Die günstigsten Geräte mit LTE kosten derzeit um die 120 Euro. Die Zeitschrift MacWelt hat drei Reiserouter getestet. Der Testsieger TP-Link M5350 (ab 50 Euro) überzeugte vor allem durch seine lange Akku-Laufzeit und ab Werk verschlüsseltes WLAN. Wer auch LTE haben möchte, dem raten die Experten zum Zyxel WAH7130 (ab 155 Euro).

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