So bleibt das Handy sicher

Berlin · Wer mit dem Smartphone im Internet surft, setzt sich der Gefahr von Schadsoftware aus. Zum Schutz des Handys gibt es spezielle Apps. Zudem sollten Nutzer nur Funktionen aktivieren, die sie tatsächlich benötigen.

 Mit Smartphones können Nutzer nicht nur telefonieren, sondern auch im Internet surfen. Dadurch sind die Geräte jedoch auch anfällig für Schadsoftware. Foto: Kalaene/dpa

Mit Smartphones können Nutzer nicht nur telefonieren, sondern auch im Internet surfen. Dadurch sind die Geräte jedoch auch anfällig für Schadsoftware. Foto: Kalaene/dpa

Foto: Kalaene/dpa

Das Smartphone ist für viele als täglicher Begleiter kaum noch wegzudenken. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts "Heute und Morgen" nutzen aktuell 82 Prozent der Bundesbürger ein internetfähiges Handy. 62 Prozent der Befragten gaben zudem an, das Mobiltelefon für unverzichtbar zu halten. Doch wer das Handy ständig nutzt, muss besonders auf die Sicherheit des Geräts achten. Schnell kann eine App aus unbekannter Quelle Schadsoftware auf das Gerät bringen. Und wer sein Smartphone verliert und nicht gesichert hat, riskiert, dass Fremde problemlos Zugriff auf persönliche Daten bekommen.

Erst denken, dann klicken

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) empfiehlt Nutzern grundsätzlich, genau darüber nachzudenken, was sie anklicken und welche Apps sie herunterladen. Während Apple- und Windows-Smartphones die Installation von Anwendungen außerhalb der offiziellen App-Stores nur über Umwege zulassen, kann ein Android-Gerät mit wenigen Einstellungen ein offenes Tor für Viren und Schadsoftware werden. "Installieren Sie Apps nur aus offiziellen App-Stores. Dort werden sie vor der Veröffentlichung überprüft und sind relativ sicher", erklärt das BSI. Android-Nutzer sollten in den Einstellungen nur die Installation von Apps aus offiziellen Quellen erlauben.

Zusätzlichen Schutz können Antiviren-Apps bieten. Das unabhängige Institut für Sicherheitssoftware, Av-Test, hat 25 Antiviren-Apps für Android getestet. 16 Angebote erhielten dabei die Bestwertung. Absolut fehlerfrei mit je 100 Prozent Erkennung schnitten die Apps Baidu Mobile Security, Bitdefender Mobile Security, CM Security, Sophos Mobile Security und Tencent We Secure ab. Viele Anwendungen sind kostenlos verfügbar. Über sogenannte In-App-Käufe erhalten Nutzer zusätzliche Funktionen wie einen Anrufblocker oder Datenverschlüsselung.

Darüber hinaus sollten Nutzer Schnittstellen des Mobiltelefons deaktivieren, wenn sie nicht dauerhaft benötigt werden, so das BSI. Zwar seien WLAN, Bluetooth und NFC praktisch, sie bergen allerdings auch Risiken. Zum Problem könnten zum Beispiel öffentliche WLAN-Netze werden. "Da hier alle das gleiche Passwort und damit den gleichen Schlüssel verwenden, können andere Nutzer im gleichen Netzwerk alles mitlesen, was Sie im Internet tun", erklärt ein BSI-Sprecher. Deswegen sollte man hier auf verschlüsselte Verbindungen achten. In der Adresszeile seien diese an dem Kürzel "https" zu erkennen. Außerdem sollten Anwender bei öffentlichen Zugängen zurückhaltend mit sensiblen Daten, beispielsweise beim Online-Banking, umgehen.

Datenschutz für unterwegs

Gegen Datendiebe könne eine gute Verschlüsselung der privaten Dateien helfen, erklärt Daniel Rottinger vom Online-Portal teltarif.de. Er empfiehlt die kostenlose Anwendung CM Security Antivirus Applock für iOS und Android. "Anwender legen einen Sperrcode fest und wählen Apps aus einer Liste aus, die durch den Applock geschützt werden sollen", sagt Rottinger. Wer die App öffnen will, müsse den Sperrcode eingeben. Außerdem können Smartphones Daten mit Standard-Einstellungen verschlüsseln. Dafür gibt es bei Android eine Option in den Einstellungen zur Gerätesicherheit. Daten auf dem iPhone sind automatisch verschlüsselt.

Um Energie zu sparen, rät Rottinger, nicht benötigte Schnittstellen wie WLAN und Bluetooth zu deaktivieren. Zudem helfe der Energiesparmodus, den das Betriebssystem bietet. Apps , die im Hintergrund laufen, sollten geschlossen werden. Wie lange der Akku hält, hänge vom Gerät ab. Zudem spiele eine Rolle, wie häufig und intensiv das Smartphone genutzt werde.

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