Smartphone-Summen statt Münz-Geklingel

Frankfurt · Wie das mobile Bezahlen funktioniert und was es zu beachten gilt.

 Damit Kunden ihre Rechnungen mit dem Smartphone kontaktlos an der Kasse begleichen können, muss das Gerät mit einem sogenannten NFC-Chip ausgestattet sein. NFC steht für „Near Field Communication“ (Nahfeldkommunikation). Foto: Kappeler/dpa

Damit Kunden ihre Rechnungen mit dem Smartphone kontaktlos an der Kasse begleichen können, muss das Gerät mit einem sogenannten NFC-Chip ausgestattet sein. NFC steht für „Near Field Communication“ (Nahfeldkommunikation). Foto: Kappeler/dpa

Foto: Kappeler/dpa

Das Smartphone ist beim Einkaufen oft schneller zur Hand als der Geldbeutel. Da liegt es nahe, es auch zum Bezahlen zu nutzen. Das sogenannte Mobile Payment, also das Bezahlen mit mobilen Endgeräten wie Smartphones, funktioniert mittlerweile schon in Supermärkten oder an der Tankstelle.

Auch mit Tablets oder Weara-bles, also am Körper getragenen Computersystemen wie Smartwatches, können Verbraucher kontaktlos bezahlen. Dabei kommen verschiedene Technologien zum Einsatz. Am weitesten verbreitet ist der Nahfeldfunk NFC (Near Field Communication). Eine Alternative ist das Bezahlen mit Quick-Response-Bezahlcodes (QR). Damit Verbraucher die mobilen Zahlungssysteme nutzen können, müssen sie zunächst eine App installieren und dort ein Zahlungsmittel hinterlegen. Es gibt aber auch Prepaid-Angebote.

Beim Bezahlen per NFC wird das Smartphone in einem Abstand von bis zu vier Zentimetern an ein entsprechendes Kassenterminal gehalten. Die zur Bezahlung benötigten Daten werden in diesem Nahbereich verschlüsselt übertragen. Bei einem Kaufwert ab 25 Euro müssen Nutzer die Transaktionen per Pin oder mit einer sogenannten Touch-ID, also einem Fingerabdruck, bestätigen. Die grafischen Quadrate eines QR-Bezahlcodes funktionieren ähnlich wie die Strichcodes auf Produkten: Auf ihnen sind Zahlungsdaten hinterlegt, die an der Kasse gescannt werden. Der Rechnungsbetrag wird dann abgebucht, beispielsweise per Lastschrift oder über Paypal. Laut Payback Pay, einem der Anbieter von QR, werden die Bezahlcodes bei jedem Bezahlvorgang neu generiert. Außerdem seien sie nur eine bestimmte Zeit gültig.

Mobile Payment ist dem Digitalverband Bitkom zufolge deutschlandweit an über 80 000 Kassenterminals möglich - Tendenz steigend. Dazu zählen Drogeriemärkte ebenso wie Tankstellen, Discounter, Supermarktketten oder Warenhäuser.

Überall da, wo bei Zahlungen mobil Daten übertragen werden, können sich allerdings auch Kriminelle Zugang verschaffen. NFC gilt Bitkom zufolge aber als besonders sicher, weil das Auslesen nur in sehr geringer Entfernung funktioniert. Weniger dramatisch, aber unpraktisch: Derzeit müssen Nutzer für den Einkauf im Supermarkt und einen Kaffee im Coffeeshop oft unterschiedliche Apps nutzen, weil sich die verschiedenen Bezahlsysteme nicht verbinden lassen. Manche sind zudem an ein bestimmtes Betriebssystem geknüpft.

Und wie gut sind dabei persönliche Daten geschützt? Anonyme Zahlungen sind bei Mobile Payment nicht mehr möglich, gibt die Verbrauchzentrale Niedersachsen zu bedenken. Nutzer müssten damit rechnen, dass mit Hilfe ihrer Datenspuren Bewegungs- und Konsumprofile erstellt werden und sie häufiger personalisierte Werbung und Angebote erhalte.

Die Verbraucherzentrale Niedersachsen rät dazu, die Geräte nicht aus der Hand zu geben und sie - ebenso wie entsprechende Apps - mit PIN-Nummern zu sichern. Außerdem sollten Nutzer die Software ihrer Geräte immer aktuell halten und Abrechnungen auf Fehlbuchungen prüfen, um diese gegebenenfalls schnell zu melden.

Wer sein Mobile-Payment-Gerät verliert oder bestohlen wird, sollte sofort seinen Bezahldienst informieren. Für Abbuchungen durch Dritte haftet bis zur Meldung nämlich der Nutzer mit 150 Euro, erklärt die Verbraucherzentrale Niedersachsen. Zudem sollten die hinterlegten Zahlungsmittel des Nutzers schnell gesperrt werden.

niedersachsen.de

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