Sieben Tipps rund ums Videostreaming

München · Für einen gemütlichen Filmabend braucht man heute nur noch einen Internetanschluss, ein Endgerät und einen Eimer Popcorn. Die Filme kommen aus dem Netz. Zwischen den Streaming-Anbietern gibt es aber Unterschiede.

Die DVD-Sammlung ist selbst für eingefleischte Film- und Serienfans inzwischen ein Relikt der Vergangenheit. Über sogenannte Streamingdienste können Verbraucher Videos direkt im Internet anschauen, ohne sich die Filme herunterladen oder auf DVD kaufen zu müssen. Bei Anbietern wie Amazon Prime, Watchever, Netflix, Sky Snap und Maxdome zahlt der Nutzer einen Festbetrag und kann dann so viele Filme und Serien schauen, wie er möchte. Allerdings gibt es nicht überall jeden Titel zu sehen, und nicht jeder Dienst bietet den gleichen Service. Der richtige Preis: Für unbegrenzte Film- und Serienstreams müssen Kunden in der Regel etwa acht Euro pro Monat zahlen. Extras wie die Möglichkeit, ein Abo auf mehreren Geräten zu nutzen, kosten in der Regel etwas mehr. Manche Streamingdienste bieten neben der Flatrate auch noch Filme und Serien zum kostenpflichtigen Einzelabruf an.

Das beste Sortiment: Den einen Streaming-Anbieter mit allen Serien und Filmen gibt es nicht. "Man muss als Nutzer schon sehr genau hingucken, was es wo gibt", sagt Benjamin Hartlmaier von der Computerzeitschrift Chip. Manche Filme und Serien sind zwar fast überall vorrätig, andere Inhalte dafür aber nur bei einem Anbieter. Kein Wunder: Firmen wie Amazon und Netflix sind inzwischen nicht mehr nur Streaming-Anbieter, sondern produzieren auch eigene Serien - und bieten diese exklusiv an. Einen Überblick, was wo zu sehen ist, gibt es unter www.werstreamt.es im Netz.

Nur im Original: Synchronisierte Filme und Serien sind in Deutschland selbstverständlich. Viele Fans schauen die Inhalte aber lieber im Original. Nicht jeder Streamingdienst erfüllt diesen Wunsch. "Netflix hat da zurzeit die Nase vorn, Amazon Prime zieht aber nach", sagt Benjamin Hartlmaier. Bei den anderen Anbietern gebe es tendenziell weniger Fassungen mit Original-Ton.

Legale und illegale Streams: Viele Videos gibt es auch kostenlos im Netz. Aber der Düsseldorfer Rechtsanwalt Michael Terhaag rät: "Wer keine Lust auf rechtlichen Ärger hat, sollte von illegalen Streams lieber die Finger lassen." Wenn man sich ansehe, wie günstig die legalen Angebote inzwischen sind, stehen Kosten und Risiko da eigentlich in keinem Verhältnis mehr. Ob das Anschauen von Streams wirklich illegal ist, sei rechtlich zwar nicht endgültig geklärt. "Aber selbst bei einer unberechtigten Abmahnung müssen Sie häufig ja am Ende noch Ihren Anwalt bezahlen."

Der richtige Internetanschluss: Spaß macht das Kino aus dem Netz nur mit der richtigen Bildqualität und ohne Unterbrechungen. Dafür braucht der Nutzer einen relativ schnellen Internetzugang. "16 Megabit pro Sekunde sollten es schon sein", rät Benjamin Hartlmaier. Noch mehr Bandbreite benötigen vor allem Familien oder Wohngemeinschaften, in denen mehrere gleichzeitig aufs Internet zugreifen. "Wenn Sie parallel noch was herunterladen, kann das die Bildqualität natürlich erheblich verschlechtern", warnt der Experte.

Videostreaming unterwegs: Theoretisch kann man die Dienste auch im Zug oder anderswo nutzen. In der Praxis ist das aber selten eine gute Idee. "In einem offenen WLAN klappt das vielleicht mal", so Hartlmaier. Im Mobilfunknetz funktioniert Videostreaming dagegen nur mit guter Netzabdeckung, LTE-Tarif und -Handy und einer dicken Flatrate. Wer unterwegs Filme und Serien anschauen will, sollte sich daher besser für einen Anbieter mit Offline-Modus entscheiden, mit dem sich im Heimnetz Filme herunterladen lassen, die dann unterwegs angeschaut werden können.

Gratis ausprobieren: Ein kostenloser Testmonat ist bei den Streamingdiensten Standard. So können potenzielle Kunden in Ruhe ausprobieren, ob die Angebote zu ihnen passen. Angst vor Kostenfallen müssen sie dabei nicht haben: "Das ist kundenfreundlich gestaltet", sagt Verbraucherschützer Georg Tryba. Ist der Monat vorbei, wird das Gratisangebot zwar automatisch kostenpflichtig. Die Dienste lassen sich aber in der Regel monatlich kündigen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort